Pflanzliche Öle und verschiedene Fette gehören zu den Grundartikeln der Küche. Beim Braten und Frittieren kann es schnell zu Unfällen und verbrannter Haut kommen. Schon Fettspritzer können genügen, dass sich Brandblasen bilden. Das erhitzte Öl führt zu stärkeren und schmerzhafteren Verletzungen als andere heiße Flüssigkeiten.
Heißes Öl oder Fett erreicht wesentlich höhere Temperaturen als erhitztes Wasser. Andere Flüssigkeiten kühlen schnell ab und lassen sich sofort von der Haut entfernen. Fett speichert die Hitze und haftet besonders stark an der Haut oder der Kleidung. Dadurch brennt die Flüssigkeit lange auf der Haut nach. Verbrennungen mit heißem Öl schmerzen und führen häufig zu ausgeprägten Brandwunden. Das Öl schädigt das Gewebe der Haut nachhaltiger als andere heiße Flüssigkeiten.
Das erhitzte Fett haftet an der Haut oder der Kleidung, das Hautgewebe wird so schnell und tief geschädigt. Um ein Nachbrennen auf der Haut zu verhindern, werden mit dem Öl getränkte Kleidungsstücke vorsichtig entfernt. Sofortiges, minutenlanges Kühlen mit Wasser ist die richtige Sofort-Maßnahme bei kleineren Brandwunden. Das fließende Wasser lindert den Schmerz und entfernt das heiße Öl. Alternativ kann ein Kühlkissen in ein sauberes Tuch eingeschlagen und auf die verbrannte Stelle gelegt werden. Kleinere Brandwunden und Brandblasen werden anschließend mit einer speziellen Brandgel behandelt. Das Gel kühlt und unterstützt die Heilung der verletzten Haut. Bei einer Verbrennung mit kleineren Brandblasen schützt ein Verband mit einer beschichteten, sterilen Wundauflage die Verletzung.
Ist die Verbrennung größer als die Handfläche des Verletzten, dann besteht die erhöhte Gefahr einer Unterkühlung. Fließendes Wasser ist ungeeignet als Sofort-Maßnahme. Aber auch hier werden die in Öl getränkten Kleidungsstücke vorsichtig entfernt, um das Gewebe zu schützen. Mit in Wasser getränkten Tüchern kann das Öl vorsichtig abgetupft werden. Neben einer Unterkühlung kann es bei großflächigen Verbrennungen durch Fett zu einem Schock (Kreislaufversagen) kommen. Eine wärmende Decke und die Kontrolle der Atmung sowie gegebenenfalls die stabile Seitenlage sind wichtige Maßnahmen, bis ein Arzt eintrifft.
aktualisiert am 01.10.2015