Heißer Wasserdampf, das Berühren der heißen Herdplatten oder das Verschütten von aufgebrühtem Kaffee - eine Verbrennung zieht man sich leicht in den klassischen Alltagssituationen zu. Stärkere Verletzungen entstehen oftmals durch Unfälle mit offenem Feuer. Schnelle und richtige Erste-Hilfe-Maßnahmen lindern die Brandverletzung und können lebensrettend sein.
Kühlen unter fließendem Wasser ist die erste richtige Maßnahme bei einer Verbrennung. Das Wasser lindert den Schmerz, stoppt die weitere Zerstörung von Gewebe und senkt die Temperatur der Brandverletzung. Gekühlt wird bis der Schmerz nachlässt, insgesamt nicht länger als 15 Minuten. Eiswürfel oder eiskaltes Wasser werden nicht verwendet, extrem niedrige Temperaturen schädigen das Hautgewebe. Vorsicht: Für Babys und Kinder ist eine kürzere Kühlzeit gültig, ihre Körpertemperatur reguliert sich nicht selbstständig und sie kühlen schneller aus.
Leichte Verbrennungen mit geröteter Haut sind mit einem Brandgel gut versorgt. Als dünne Schicht aufgetragen, kühlt das Gel und pflegt das verletzte Hautgewebe. Hausmittel wie Mehl oder Kartoffelscheiben eignen sich nicht als Erste-Hilfe Maßnahme.
Nach dem Kühlen werden Brandblasen, die größer als eine Handfläche sind, vom Arzt versorgt. Auf dem Weg dorthin kann die Wunde zum Schutz vor Schmutz mit sterilen Mullkompressen aus dem Verbandskasten abgedeckt werden. Ist kein steriles Verbandsmaterial verfügbar, kann ein gebügeltes Geschirrtuch genommen werden.
Unfälle mit Feuer verursachen häufig schwere Verbrennungen der Haut. Erste-Hilfe-Maßnahmen sind hier lebensrettend, dabei ist die eigene Sicherheit genauso wichtig wie schnelle Hilfe. Verletzte mit schweren Brandwunden benötigen umgehend ärztliche Versorgung, über den Notruf 112 ist Hilfe schnell alarmiert.
Brennende Kleidungsstücke müssen sofort gelöscht werden. Decken oder Tücher helfen, die Flammen zu ersticken. Das vorsichtige Abspritzen mit Wasser oder Wälzen des Verletzten auf dem Boden helfen ebenfalls beim Löschen des Feuers. Feuerlöscher eignen sich nicht, der Löschschaum kann für Menschen schädliche Stoffe enthalten.
Ist das Feuer gelöscht, werden Kleidungsstücke auf der Wunde vorsichtig entfernt, wenn sie locker aufliegen. Mit der Haut verschmolzene Kleidungsstücke bleiben am Körper, um das Gewebe nicht weiter zu verletzen. Großflächige Wunden sollten nicht mit Wasser gekühlt werden, um die Körpertemperatur nicht zu schnell zu senken. Bei Verbrennungen im Gesicht kann vorsichtig mit feuchten Tüchern gekühlt werden, wenn die Atemwege frei bleiben. Die Brandwunden werden locker und keimfrei abgedeckt.
Ein Mensch mit größeren Brandverletzungen droht auszukühlen und muss warm gehalten werden. Eine weitere Gefahr ist ein Schock, erste Anzeichen wie Blässe, Unruhe und kaltem Schweiß deuten darauf hin. Ein Verletzter mit schweren Brandwunden darf nicht allein gelassen werden. Die Atmung wird regelmäßig kontrolliert und der Betroffenen beruhigt. Gut zugedeckt und mit höher gelagerten Beinen ist der Verletzte gut versorgt, bis ein Arzt eintrifft. Sollte der Betroffene bewusstlos werden und nicht mehr atmen, müssen sofort Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt werden.
aktualisiert am 25.02.2022