Krampfadern stellen bei entsprechender Größe und Ausdehnung nicht nur ein kosmetisches Problem dar, sie können auch die Entstehung von Thrombosen bis hin zu Venenverschlüssen begünstigen. Etwa 90 Prozent aller Blutgerinnsel im Bein bilden sich im Bereich vorbestehender Krampfadern.
Eine geringe Strömungsgeschwindigkeit des Blutes ist eine der Hauptursachen für die Entstehung von Blutgerinnseln. Krampfadern sind Abschnitte der oberflächennahen Venen, die erweitert, ausgebeult oder auch regelrecht ausgeleiert sein können. Ihr Querschnitt ist im Vergleich zu einer gesunden Vene vergrößert. Dadurch kann die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes in diesen Bereichen stark herabgesetzt sein. Die Bestandteile des langsam fließenden oder sogar stehenden Blutes sind anfällig für Verklumpungen, die letztendlich zu einem Venenverschluss führen können.
Krampfadern können einerseits als primäre Erkrankung auftreten. Die Ursachen können vielfältig sein und sind letztlich noch nicht vollständig geklärt. Die Veranlagung zu Krampfadern kann vererbt sein. Begünstigend wirken sich Bewegungsmangel, Übergewicht oder auch langes Stehen im Rahmen einer beruflichen Tätigkeit aus. Frauen sind von Krampfadern deutlich häufiger betroffen als Männer. Dies liegt nicht zuletzt an der hormonellen Situation der Frau. Zum einen beeinflussen die weiblichen Geschlechtshormone die Struktur der Venenwände und -klappen. Zum anderen sorgt das Hormon Progesteron während der Schwangerschaft für die Lockerung des Muskel- und Bindegewebes. Hiervon sind auch die Venen betroffen.
Eine weitere Möglichkeit der Ausbildung von Krampfadern ist ein Venenverschluss in einer tiefen Beinvene. Wenn der Rücktransport des Blutes, der normalerweise zu 90 Prozent über die tiefen Beinvenen realisiert wird, nicht mehr möglich ist, weicht das Kreislaufsystem auf die oberflächennahen Venen aus. Diese sind jedoch der dauerhaft hohen Belastung nicht gewachsen und werden geweitet. Es kommt zur Bildung von Krampfadern.
Um Venenverschlüssen im Bereich von Krampfadern vorzubeugen, wird den Betroffenen geraten, Wärme zu meiden. Der Besuch von Thermalbädern, Saunen oder auch ausgiebiges Sonnenbaden erweitert die Venen zusätzlich und verstärkt den den Effekt der Blutstagnation oder Stase. Auch das Tragen von Stützstrümpfen kann eine wirkungsvolle Prophylaxe gegen das Auftreten von Venenverschlüssen im Bereich der Krampfadern darstellen.
aktualisiert am 16.03.2020