Venenverschlüsse im Bereich des Kopfes und des Halses sind vergleichsweise selten. Sie können einerseits Ursache für bleibende Schädigungen des Gehirns sein. Andererseits können von ihnen Entzündungen mit schwerwiegenden Folgen ausgehen. Kann sich eine Blutvergiftung erst einmal ausbreiten, endet ihr Verlauf nicht selten tödlich. Entscheidend ist dann die möglichst frühzeitige ärztliche Versorgung.
Wird eine Hirnvene durch eine Thrombose verstopft, kann sich dies in ähnlichen Symptomen wie bei einem Schlaganfall äußern. Allerdings entwickelt sich das Krankheitsbild zumeist deutlich langsamer. Verläuft die Erkrankung komplikationslos, bestehen gute Chancen auf eine vollständige Genesung. Zu den wichtigsten Beschwerden gehören zunehmende Kopfschmerzen, die häufig von Übelkeit, Erbrechen und Sehstörungen begleitet werden. Weitere Anzeichen können Lähmungserscheinungen oder Gedächtnisstörungen sein. Auch in Form von Bewusstseinseintrübungen und Krampfanfällen kann sich eine Venenthrombose im Kopfbereich äußern.
Während bei der Verstopfung einer Arterie die Blut- und damit die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn behindert wird, ist bei einem Venenverschluss der Blutabfluss nur eingeschränkt möglich. Hierdurch kann es zu einem starken Anstieg des Schädelinnendrucks kommen, der mitunter lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann. Entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung ist das möglichst rasche ärztliche Eingreifen. Ziel ist die Auflösung des Blutgerinnsels, um den Blutabfluss wieder ungehindert zu ermöglichen und damit die Schwellung abklingen zu lassen. Gelingt dies nicht rechtzeitig, drohen irreparable Gehirnschädigungen. Beispielsweise kann es zu bleibenden Lähmungen oder Sprachstörungen kommen oder weiteren nervlichen Ausfallserscheinungen.
Die Verstopfung einer der beiden großen Halsvenen ist eine selten vorkommende Form des Venenverschlusses. Sie kommt heutzutage als Komplikation bei der Einführung eines Katheters im Halsbereich oder aber in der Folge größerer medizinischer Eingriffe am Hals vor. Weitere mögliche Ursachen sind intravenöser Drogenmissbrauch, eine Gerinnungsstörung oder auch eine stumpfe Verletzung des Halses. Auch eine Entstehung infolge verschiedener Krebserkrankungen ist möglich.
Die Anzeichen sind eher unspezifisch. Kopfschmerzen, vergrößerte Lymphknoten und die Schwellung des Halses kommen häufig vor. Ebenso ist die Ausbildung eines derben Strangs im Bereich der Vene möglich. Die Halsvenenthrombose kann im Zusammenhang mit einer Infektion stehen und als Folge schwere Entzündungen bis hin zur Sepsis (Blutvergiftung) haben.
aktualisiert am 16.03.2020