Grundsätzlich sind alle Verletzungen der Veneninnenwände mögliche Entstehungsareale für Blutgerinnsel, die bei entsprechender Größe zu einem Venenverschluss führen können. Blutentnahmen, Venenverweilkanülen, die über mehrere Tage oder bis zu Wochen in einer Vene verbleiben, und Venenkatheter sind die häufigsten Ursachen für Venenverschlüsse am Arm. Die Bildung eines Thrombus (Blutpfropfens) kann durch Reizungen der Veneninnenwände oder durch eine Injektionsnadel ebenso ausgelöst werden wie durch Infusionslösungen, Allergien auf das Kathetermaterial sowie das Einbringen von Keimen.
Häufig gibt es nicht den einen Auslöser für einen Venenverschluss. Vielmehr kommen mehrere Faktoren zusammen, die in ihrer Gesamtheit die Ausbildung eines Blutpfropfens begünstigen. So kommen beispielsweise Venenverweilkanülen häufig während eines Krankenhausaufenthalts zum Einsatz. In dieser Zeit ist das Risiko für einen Venenverschluss aufgrund der Inaktivität des Patienten ebenso erhöht wie beispielsweise durch eine Operation oder eine schwere Entzündung. Bei einer erhöhten Neigung zur Gerinnselbildung können schon vergleichsweise harmlose Situationen, wie beispielsweise längeres Sitzen mit angewinkelten Beinen oder eben eine ansonsten harmlose Blutabnahme, zur Thrombosebildung führen.
Venenverschlüsse infolge einer medizinischen Maßnahme oder eines Krankenhausaufenthalts sind ein gleichermaßen bekanntes wie ernstzunehmendes Risiko. Aus diesem Grund werden prophylaktische Maßnahmen eingeleitet, wenn eine erhöhte Gefahr der Thrombosebildung vorliegt. So werden beispielsweise bei allgemein- und bauchchirurgischen Eingriffen über einen Zeitraum von sieben Tagen prophylaktische Maßnahmen ergriffen. Bei einem Hüftgelenksersatz beträgt die Zeitspanne zwischen 28 und 35 Tagen. Neben dem Anlegen von Stützstrümpfen werden häufig auch Heparinspritzen prophylaktisch eingesetzt. Über die Art und die Dauer der Thromboseprophylaxe entscheidet letztendlich der behandelnde Arzt.
Im Zusammenhang mit Infusionen oder anderen Maßnahmen, die die Veneninnenwände verletzen können, spielt in erster Linie der Selbstschutz des Körpers eine wichtige Rolle. Durch das Verletzen der Venenwand wird dem Körper eine Gefahr signalisiert. In der Folge versucht das Gerinnungssystem den Körper vor dem Verbluten zu schützen. Ist die Gerinnungsfähigkeit des Blutes krankhaft verändert, kann es zu der unerwünschten Bildung von Gerinnseln bis hin zur Verstopfung von Blutgefäßen kommen.
aktualisiert am 16.03.2020