Die mit Abstand häufigste Ursache für den Verschluss einer Vene ist die Bildung von Thromben. Dabei handelt es sich um Pfropfen aus verklumpten roten Blutkörperchen, die eine Vene teilweise oder ganz verschließen können.
Eine weitere Entstehungsmöglichkeit von Venenverschlüssen ist das Überkreuzen einer Vene und einer Arterie. Bei gesundem Gefäßgewebe ist dies zunächst unproblematisch. Die Blutgefäße sind normalerweise weich und winden sich aneinander vorbei. Wenn allerdings die kreuzende Arterie von Arteriosklerose betroffen und verhärtet ist, kann sie auf die Vene drücken und deren Querschnitt bis hin zum kompletten Verschluss verringern.
Einen ähnlichen Effekt kann arterieller Bluthochdruck haben. Ebenso können Geschwüre durch die Ausübung von äußerem Druck auf eine Vene zu deren Verschluss führen. Außerdem können Infektionen bei der Entstehung eines Venenverschlusses beteiligt sein.
Die Venen des Auges können ebenfalls von Verschlüssen betroffen sein. Wie bei den Venen im restlichen Körper auch, ist die Hauptursache die Bildung von Gerinnseln. Deren Entstehung kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden und unter anderem auf einen erhöhten Blutfettspiegel, eine Zuckerkrankheit, eine Leukämie oder einen erhöhten Augeninnendruck zurückgehen. In drei Viertel aller Fälle ist allerdings ein erhöhter Blutdruck an der Entstehung eines Venenverschlusses im Bereich des Auges beteiligt.
Wenn der arterielle Blutdruck erhöht ist, kommt es zu einer Versteifung der Arterie. Dieser Prozess ist vergleichbar mit einem Fahrradschlauch, der zunächst wenig aufgepumpt und weich ist und dann, stärker aufgepumpt, immer härter wird. Drückt nun ein derart verhärtetes Blutgefäß auf eine vergleichsweise weiche Vene, kann diese bis zum völligen Verschluss eingedrückt werden.
Die Bildung eines Blutgerinnsels in einer Vene kann sich mitunter kurzfristig ohne Vorankündigung vollziehen. Seine Auflösung ist demgegenüber zeitaufwändiger und erfolgt nicht immer vollständig. Während des Auflösungsprozesses ist die Venenwand von Entzündungsprozessen betroffen, bei denen es sich um eine Art Selbstheilungsversuch des Körpers handelt. Durch die Entzündungsreaktion, die nicht auf Viren oder Bakterien zurückgeht, soll die Ansammlung von roten Blutkörperchen abgebaut und die Vene wieder durchgängig gemacht werden. Häufig bleiben im Bereich der Thrombose Narbenstränge zurück, die eine Vene dauerhaft einengen oder verschließen können. Nicht selten sind auch die Venenklappen von dem Veränderungsprozess betroffen und in der Folge nicht mehr voll funktionsfähig.
aktualisiert am 16.03.2020