Grundsätzlich handelt es sich bei einem Venenverschluss um eine ernste Erkrankung, bei deren Auftreten unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden sollte. Wenn der begründete Verdacht eines Venenverschlusses im Raum steht, sollte auch nicht gezögert werden, schnellstmöglich einen Rettungsdienst zu verständigen. Zunächst ist die Bildung eines Gerinnsels in einer Vene in vielen Fällen nicht lebensbedrohlich. Kommt es jedoch zum Abreißen eines Blutpfropfens, kann dieser in Richtung Lunge gespült werden und dort die gefürchtete Lungenembolie hervorrufen (Verschluss eines Lungengefäßes). Diese verläuft etwa in einem Drittel der auftretenden Fälle tödlich.
Wenn es bereits zu einem Gefäßverschluss gekommen ist, sollte die betroffene Gliedmaße, egal ob Arm oder Bein, hochgelagert werden. Besonders wichtig ist die weiche und gut gepolsterte Lagerung. Sie verhindert, dass es zu einer weiteren Beeinträchtigung der Durchblutung kommt. Die Bewegung sollte soweit wie möglich eingeschränkt werden, auf körperliche Anstrengung sollte ganz verzichtet werden.
Erkrankungen, die das Herz-/Kreislaufsystem in Mitleidenschaft ziehen, werden vom Betroffenen häufig als beängstigend oder sogar unmittelbar lebensbedrohlich empfunden. Als betreuende Person ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und diese Ruhe auch dem Patienten zu vermitteln. Die regelmäßige Kontrolle der Atmung und des Bewusstseins kann im Falle eines Venenverschlusses lebensrettend sein. Im Idealfall ist der Betroffene bis zum Eintreffen eines Arztes oder des Rettungsdienstes zu keinem Zeitpunkt alleine.
Nach dem Eintreffen des Arztes wird dieser zunächst mit geeigneten Untersuchungen feststellen, ob es sich tatsächlich um einen Venenverschluss handelt. Ist dies der Fall, wird er unverzüglich blutverdünnende Medikamente verabreichen, die zum Herabsetzen der Gerinnungsfähigkeit des Blutes führen. Auf diese Weise soll die Bildung weiterer Gerinnsel verhindert werden.
Eine weitere Maßnahme ist das Anlegen eines Kompressionsverbandes. Durch das Anpressen soll das Verwachsen des Thrombus (Blutpfropfs) mit der Gefäßwand erreicht und dessen Abwandern in Richtung Lunge verhindert werden. Ein weiterer positiver Effekt ist die Beschleunigung des venösen Blutstroms in Richtung des Herzens. Mit dem Ansteigen der Strömungsgeschwindigkeit des Blutes verringert sich das Risiko für neue Gerinnsel.
aktualisiert am 26.05.2020