Grundsätzlich kann es im gesamten Körper zur Verengung oder dem kompletten Verschluss einer Vene kommen. Vereinfacht ausgedrückt kann es überall dort, wo sich Blutgefäße befinden, auch dazu kommen, dass Blutkörperchen verklumpen und sich Gerinnsel bilden. Allerdings bestehen erhebliche Unterschiede im Gefahrenpotenzial. Während Thrombosen in einigen Körperregionen zwar unangenehm und bisweilen auch schmerzhaft sein können, sind sie in anderen äußerst gefährlich und teils sogar lebensbedrohlich.
Die Pfortaderthrombose ist eine Durchblutungsstörung der Leber, bei der der Blutzufluss aus den (nicht paarigen) inneren Organen gestört ist. Als Ursache kommen eine Krebserkrankung der Galle ebenso in Betracht wie eine Leberzirrhose oder ein Magengeschwür. Weitere Auslöser können eine erhöhte Neigung zur Blutgerinnung, Schwangerschaft oder Dehydration (Flüssigkeitsmangel) sein. Durch die Pfortaderthrombose kann es zur Bildung innerer Varizen, also Krampfadern, kommen. Auch die Leberfunktion kann durch den verringerten Blutfluss stark eingeschränkt sein.
Die Hirnvenen-Thrombose bildet sich in der Regel langsamer aus als ihr arterielles Pendant, der Schlaganfall. Die Symptome können sich allerdings ähneln. So werden häufig zunehmende Kopfschmerzen in Verbindung mit Übelkeit, Erbrechen und Sehstörungen beobachtet. Auch Gedächtnisstörungen, Bewusstseinstrübungen und Krampfanfälle sind möglich. Während beim Schlaganfall die Gefahr von einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff ausgeht, ist bei der Hirnvenenthrombose der Abfluss des Blutes behindert. Hierdurch kommt es zur Erhöhung des Schädelinnendrucks, der unter ungünstigen Bedingungen irreparable Gehirnschäden verursachen kann. Das möglichst frühzeitige Eingreifen kann diese Schädigungen gering halten.
Der retinale Venenverschluss betrifft die Netzhaut des Auges. Neben der Bildung von Blutgerinnseln kann es auch am Kreuzungspunkt zweier Blutgefäße zu einem Venenverschluss kommen. Auslösende Faktoren sind unter anderem eine erhöhte Gerinnungsneigung und krankhaft veränderte Gefäßinnenwände, wie sie beispielsweise bei Patienten vorkommen, die unter Arteriosklerose leiden. Durch einen Venenverschluss im Bereich der Netzhaut kommt es nicht nur zu einer Minderdurchblutung, in den umgebenden Arealen kann es auch zu Einblutungen und Schwellungen kommen. Eine dauerhafte Beeinträchtigung des Sehvermögens kann die Folge sein.
Auch im Bereich der Schulter und des Arms kann es zu einer Venenthrombose kommen. Zu den Ursachen gehören starke Anstrengungen, Arbeiten über Kopf oder Erkrankungen. Die Venen des Arms treten auffällig hervor und es kommt zu ähnlichen Erscheinungen wie bei einem Venenverschluss am Bein (Schmerzen, Schwellung, bläuliche Verfärbung).
aktualisiert am 11.12.2023