Jede Frau hat vaginalen Ausfluss. Dieser gewöhnliche Ausfluss ist normal und gesund. Die Menge ist individuell unterschiedlich. In einigen Fällen kommt es jedoch zu starkem Ausfluss. Das kann mehrere Gründe haben.
Wenn die Pubertät einsetzt, kommt auch der Scheidenausfluss. Das weißliche Sekret, das von den Drüsen des Gebärmutterhalses produziert wird, hat mehrere Funktionen. Es hilft, die Scheide von abgestoßenen Schleimhautzellen und krankmachenden Bakterien zu reinigen, die in der Vagina nichts zu suchen haben. Gleichzeitig hält der sogenannte Weißfluss ein gesundes Scheidenmilieu mit einem sauren pH-Wert aufrecht. Das ist wichtig, denn in einem sauren Milieu können krankmachende Bakterien nur schwer überleben. An den fruchtbaren Tagen hilft der Ausfluss den Spermien, ihren Weg zur Eizelle zu erreichen. An den anderen Tagen verschließt das Scheidensekret, das auch als Zervixschleim oder Zervikalschleim bezeichnet wird, den Muttermund und hilft so, eine Befruchtung zu vermeiden. Es zeigt sich also, dass Ausfluss ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Vaginalmilieus ist.
Durchschnittlich werden in der Scheide täglich rund fünf Milliliter vom sogenannten Weißfluss produziert. Die Menge schwankt mit dem Zyklusverlauf. Während die Scheide nach der Periode relativ trocken ist, nimmt die Menge an Ausfluss zu, wenn sich der Körper auf den Eisprung vorbereitet. Vor und nach dem Eisprung ist der Ausfluss eher dickflüssig und weiß. In der Zeit vor dem Eisprung wird der Ausfluss durchsichtiger und wässriger. Während des Eisprungs ist der Ausfluss klar und hat die Konsistenz von Hühnereiweiß. Er ist spinnbar. Das heißt, wenn man ihn zwischen die Finger nimmt, zieht er Fäden – ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich die Frau in ihren fruchtbaren Tagen befindet. Auch vor dem Einsetzen der Periode kann es noch einmal zu verstärktem Ausfluss kommen.
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Abgesehen von den Schwankungen innerhalb des Zyklus ist auch verstärkter Ausfluss bei sexueller Erregung natürlich und sinnvoll. Der vermehrte Ausfluss sorgt dann dafür, dass beim Sex die Gleitfähigkeit erhöht wird und keine Schmerzen durch Reibung entstehen.
Hormonelle Umstellungen, wie die Einnahme der Pille oder eine Schwangerschaft, können ebenfalls zu vermehrtem Ausfluss führen. Vor allem Antibabypillen mit einem hohen Östrogengehalt sorgen häufig für stärkeren Ausfluss.
Medikamente wie Antibiotika können Einfluss auf das Scheidenmilieu nehmen und Ausfluss verstärken. Und nicht zuletzt können auch verschiedene Geschlechtskrankheiten mit verstärktem Ausfluss einhergehen.
Verschiedene Erkrankungen können die Menge an Ausfluss erhöhen. Im Folgenden sind einige Beispiele genannt:
Wenn die Menge an Ausfluss plötzlich scheinbar ohne Grund stark zunimmt, sollte die Frau einen Arzt aufsuchen. Besonders dann, wenn sich die Farbe des Ausflusses verändert oder sich ein ungewohnter Geruch einstellt, wird ein Besuch beim Gynäkologen notwendig. Geschlechtskrankheiten können mit weiteren Symptomen wie Juckreiz oder Brennen einhergehen. Kommen Unterleibsschmerzen oder Fieber dazu, muss unverzüglich der Arzt aufgesucht werden.
apotheken.de – Ausfluss, krankhafter: https://www.apotheken.de/krankheiten/4774-ausfluss-krankhafter (online, letzter Abruf: 18.06.2021)
aktualisiert am 18.06.2021