Vaginaler Ausfluss kann auf eine Geschlechtskrankheit hinweisen. Tritt plötzlich ungewöhnlicher Ausfluss auf, ist er verfärbt oder riecht unangenehm, wird ein Arztbesuch notwendig.
Sexuell übertragbare Infektionen (STI für Sexually Transmitted Infection) werden nahezu ausschließlich durch Sexualkontakte (anal, oral, genital) weitergegeben. Viele Geschlechtskrankheiten sind gut behandelbar, können aber unbehandelt schwerwiegende Folgen haben. Sexuell übertragbare Erkrankungen verlaufen häufig völlig symptomlos, was dazu führt, dass sie unwissentlich weiter übertragen werden. In vielen Fällen zeigen sich aber zumindest leichte Symptome. Einige Geschlechtskrankheiten machen sich durch Ausfluss bemerkbar. Im Gegensatz zu gesundem milchig weißem Scheidenausfluss (Weißfluss) ist der Ausfluss bei einer Infektion üblicherweise grünlich, gelb, rosa oder bräunlich verfärbt und riecht unangenehm. Wird eine Geschlechtserkrankung positiv getestet, müssen alle Sexualpartner mit in die Behandlung einbezogen werden.
Chlamydien gehören weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Verursacher sind Bakterien namens Chlamydia trachomatis, die bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr über die Schleimhäute weitergegeben werden. Eine Chlamydien-Infektion betrifft sowohl Frauen als auch Männer. Chlamydien können unbemerkt bleiben oder sich durch folgende Symptome bemerkbar machen:
Chlamydien haben eine unterschiedlich lange Inkubationszeit zwischen einer und sechs Wochen. Die Infektion kann problemlos durch einen Scheidenabstrich oder einen Urintest beim Frauenarzt diagnostiziert werden. Für einen Chlamydientest beim Arzt kommt die Krankenkasse auf, sofern es Anzeichen für eine Chlamydien-Infektion gibt oder bei einem Sexualpartner Chlamydien festgestellt wurde. In der Apotheke gibt es Chlamydientests, die man zu Hause durchführen kann. Sie sind jedoch nicht so sicher wie eine Diagnose beim Arzt. Zudem wird bei einem positiven Ergebnis der Arztbesuch ohnehin notwendig.
Chlamydien müssen, auch wenn die Beschwerden nur leicht sind, therapiert werden. Sie können Entzündungen der Harnröhre (Urethritis) und des Gebärmutterhalses (Zervizitis) auslösen oder zu einer entzündlichen Beckenerkrankung führen. Unbehandelt ist es möglich, dass sich die Chlamydien weiter im Körper ausbreiten. Dadurch können schwerwiegende Langzeitschäden entstehen: Werden Chlamydien nicht behandelt, kann dies zu Unfruchtbarkeit führen. Als Reaktion auf eine Chlamydien-Infektion kann es außerdem zu Gelenkentzündungen (reaktive Arthritis) kommen.
Eine Chlamydieninfektion wird mit einer siebentägigen Antibiotikatherapie behandelt u nd heilt meist ohne Komplikationen schnell aus. Bis die Behandlung beendet ist, sollte man auf Sex verzichten.
Eine Trichomonaden-Infektion wird durch Parasiten (Trichomonas vaginalis) verursacht und ist ebenfalls eine STI, die bei Frauen und Männern häufig auftritt. Wie Chlamydien kann auch eine Trichomonaden-Infektion ohne Symptome verlaufen und damit unwissentlich weiter übertragen werden. Eine Trichomoniasis zeigt sich mit folgenden Symptomen:
Beim Frauenarzt lässt sich eine Trichomonaden-Infektion mit einer Urinuntersuchung oder durch einem Schleimhautabstrich einfach und schmerzlos diagnostizieren. Sofern es Anzeichen für eine Trichomoniasis gibt, werden die Kosten dafür von der Krankenversicherung übernommen.
Trichomonaden können, auch wenn sie nur leichte oder gar keine Beschwerden verursachen, im Körper Entzündungen auslösen und langfristig sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu Unfruchtbarkeit führen.
Eine Trichomonaden-Infektion ist mit Antibiotika gut behandelbar. Während der Therapie sollte man auf Sex verzichten.
Gonorrhoe, auch Tripper genannt, ist eine häufige STI, die durch Bakterien (Gonokokken) hervorgerufen wird. Auch wenn die Gonorrhoe besonders häufig unter Männern vorkommt, die mit Männern sexuellen Verkehr haben, können sich auch Frauen damit anstecken. Frauen haben meist leichtere Beschwerden als Männer. Diese können sein:
Selbst wenn man nur leichte Beschwerden feststellt, muss man unbedingt zum Arzt gehen. Eine Gonorrhoe-Infektion lässt sich mit einem schmerzlosen Schleimhautabstrich feststellen. Sofern der Verdacht auf eine Gonorrhoe besteht, werden die Kosten von der Krankenkasse übernommen.
Ist der Test positiv, ist dies kein Grund zur Beunruhigung. Mit einer Antibiotika-Therapie lässt sich die Erkrankung effizient behandeln.
Unbehandelter Tripper kann der Gesundheit sehr schaden. Nicht nur können die Gonorrhoe-Erreger Entzündungen im Körper auslösen, sie können auch bei beiden Geschlechtern zur Unfruchtbarkeit führen.
Seit einiger Zeit steigt die Zahl der Geschlechtskrankheiten in Europa. Der beste Schutz gegen eine Infektion, wenn auch kein hundertprozentiger, ist es, ein Kondom zu verwenden – sowohl bei Vaginal- als auch beim Analsex. Die Frau muss sich dabei nicht auf den Mann verlassen, sondern kann sich mit einem Femidom selbst vor einer STI schützen. Kondome für Frauen sind weniger bekannt als Kondome für Männer, funktionieren aber nach dem gleichen Prinzip, nur werden sie in die Scheide eingebracht. Anders als ein Kondom für den Mann kann das Femidom bereits einige Stunden vor dem Sex eingeführt werden. Richtig angewendet bietet ein Femidom den gleichen Schutz wie ein Kondom. Es sollte aber nur entweder ein Frauenkondom oder ein Männerkondom verwendet werden. Beides zusammen ist nicht nur unangenehm beim Verkehr, sondern kann auch leicht reißen.
Frauenärzte im Netz – Ausfluss/Entzündung der Scheide: Krankheitsbild: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/ausfluss-entzuendung-der-scheide/krankheitsbild/ (online, letzter Abruf: 20.04.2021)
Frauenärzte im Netz, Prof. Dr. med. Dr. h.c. Ioannis Mylonas; Dr. Doris Scharrel – Chlamydien-Infektion in der Gynäkologie: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/chlamydien/krankheitsbild/ (online, letzter Abruf: 20.04.2021)
Frauengesundheitsportal – Sexuelle Gesundheit - Prävention: https://www.frauengesundheitsportal.de/themen/sexuelle-gesundheit/praevention-von-sti (online, letzter Abruf: 20.04.2021)
Liebesleben – STI-Symptome - Ist da was?!: https://www.liebesleben.de/fuer-alle/sexuell-uebertragbare-infektionen/sti-symptome/ (online, letzter Abruf: 20.04.2021)
Liebesleben – Femidome: https://www.liebesleben.de/fuer-alle/kondome/femidome/?pk_campaign=BZgA_Liebesleben_lunapark&pk_kwd=01_GE_Verhütung (online, letzter Abruf: 20.04.2021)
aktualisiert am 20.04.2021