Eine Hautstraffung beziehungsweise Faltenstraffung im Bereich des mittleren und unteren Gesichtes oder des Halses nennt man unteres Facelift. Wenn man von einem Facelift spricht, dann meint man damit meistens das untere Facelift.
Es bestehen bei Falten und schlaffem Gewebe im Gesicht mehrere Möglichkeiten einer Hautglättung, zum Beispiel kann auffüllendes Fettgewebe oder Kunstmaterial unter die Gesichtshaut eingeführt werden, eine spezielle Lasertherapie vorgenommen werden oder eine andere Operation erfolgen. Ebenfalls kann in einige Bereiche des Gesichts der muskelhemmende Stoff Botulinumtoxin injiziert werden. Bei verschiedenen Aufgabenstellungen werden bestimmte Operationen als Mittel der Wahl ausgeführt.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zu einem Facelift finden Sie hier.
Zum unteren Facelift werden folgende Methoden gerechnet:
Bevor die Operation anfangen kann, wird das Gesicht gereinigt und mit Desinfektionslösung nahezu keimfrei gemacht. Je nach den Verhältnissen erfolgt auch eine Rasur des Operationsgebietes. Meist werden an verschiedenen Punkten örtliche Betäubungsspritzen gesetzt und ein Beruhigungsmittel gegeben. Der Eingriff kann auch in Dämmerschlaf durchgeführt werden. Nur selten wird für den Eingriff eine Vollnarkose verabreicht.
Das Mini-Lift wird häufig auch als S-Lift, Quick Minilift oder Weekend-Facelift bezeichnet. Es hat vor allem einen verjüngenden Effekt an den Wangen und sorgt dafür, dass Hängebacken (Hamsterbäckchen) gestrafft werden. Das Mini-Lift hat deshalb diesen Namen erhalten, weil die Narben klein sind und die Erholungszeit schneller ist. Der Schnitt wird lediglich vor und hinter dem Ohr durchgeführt. Überschüssisige Haut wird vertikal in Richtung Ohr gezogen und so gestrafft.
Findet sich erschlafftes Gewebe im Bereich des Jochbeins und der Wange, so erfolgt die Schnittführung gewöhnlicherweise an der Schläfe, und das Gewebe wird von dort aus abgehoben. Weitere Schnitte an der Lidkante oder im Mundraum können notwendig werden. Knochenhaut, Muskeln und weiteres Gewebe wird abgehoben und in Richtung Stirn verschoben. In diesem Bereich wird daraufhin das Gewebe am Knochen oder an der Muskelhülle befestigt.
Dieses Vorgehen wird häufig mit einem Endoskop durchgeführt, also unter Sicht mit einem feinen optischen Gerät, mit dem man durch kleine Öffnungen unter die Haut geht und mit dünnen Instrumenten arbeitet.
Falls sich erschlafftes Hautgewebe im Gesichts- und Halsbereich findet, so wird meist ein offenes Operationsverfahren angewendet. Dabei erfolgen längere Schnitte, die oft von der Haargrenze an der Stirn oder der Schläfe am Ohr entlang bis zur Haargrenze des Nackens verlaufen. Die weitere Operation kann je nach Befund auf verschiedene Art und Weise durchgeführt werden.
Gestrafft werden können:
Hierbei findet lediglich eine Abhebung und Straffung der äußeren Haut statt. Überschüssige Haut wird abgetrennt.
Bei dieser Technik geht man so vor, dass man tiefere Gewebeschichten und weiter außen liegende Muskeln getrennt voneinander straff zieht. Vorteil dabei ist, dass ein maskenartig aussehendes Gesicht verhindert wird, weil der Zug nicht von den äußeren Hautschichten. sondern von den tieferen Weichgeweben getragen wird.
Hierbei wird das Bindegewebe komplett vom Untergrund abgehoben und straff gezogen.
Eventuell ist zusätzlich eine Halsstraffung über einen Schnitt unter dem Kinn erforderlich. Hierbei wird der Halsmuskel (Platysma) gestrafft, indem dieser durchtrennt wird, der Überschuss entfernt und wieder zusammengenäht wird. Es ergibt sich eine funktionelle Schienung des Halsgewebes von innen heraus. Gegebenenfalls wird hierbei auch Fettgewebe abgetragen oder abgesaugt.
Je nach Befund sind individuell gelegentlich weitere Vorgehensweisen notwendig.
Bei jeder dieser Methoden zieht man das erschlaffte Gewebe zur Schläfe beziehungsweise zum Nacken, um es dort innen zu befestigen.
Die Schnitte werden zum Schluss zugenäht oder auch geklammert. Zusätzlich können Pflaster die Wunden stabilisieren.
Wird nur ein reines Midface-Lift durchgeführt, so muss nach dem Eingriff das Gesicht häufig gar nicht verbunden werden. Bei den anderen Varianten umhüllt der Verband meist den ganzen Kopf und Hals. Oftmals müssen Drainagen für einige Tage eingeführt werden, um ein Absaugen der entstehenden Flüssigkeit zu ermöglichen.
Fäden und Klammern können nach Tagen bis Wochen nach und nach vom Arzt entfernt werden.
Bei diesen ästhetischen Operationen treten in der Regel in den ersten Tagen Schmerzen, Schwellungen und Blutergüsse auf, die normalerweise nach Tagen oder Wochen verschwinden. Es kann zu Blutungen, aber auch zu Nachblutungen kommen, die möglicherweise gestillt und ausgeräumt werden müssen. Ein Taubheitsgefühl kommt regelmäßig vor, meist normalisiert sich dies allmählich, es kann jedoch unter Umständen auch dauerhaft bleiben. Selten kann durch Nervenschäden auch die Gesichtsbewegung gelähmt werden. Des Weiteren können sich Wundheilungsstörungen und vermehrte Narbenbildung ergeben. Dies kann zu Verziehungen, Schmerzen, Funktionseinschränkungen und ästhetischen Beeinträchtigungen führen. Die Haargrenze wird verschoben, falls die Operation vom behaarten Anteil ausgeht. Ebenfalls kann sich ein Haarausfall in diesem Bereich ergeben. Der mimische Ausdruck kann durch den Eingriff in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine Verziehung des Augenlids kann zu einer abstehenden Lidkante führen. Allergische Reaktionen unterschiedlicher Ausprägung können bei diesen Operationen auftreten.
In der Regel werden die Operationsauswirkungen nach einigen Wochen unauffällig. Das dauerhafte Resultat wird jedoch erst nach mehreren Monaten erreicht.
Bei einer großen Mehrzahl der Operierten ergibt sich ein ästhetisch ansprechender Befund. Dennoch kommen Fälle vor, bei denen es zu keiner Verbesserung oder sogar zu einer Verschlechterung des Zustandes kommt.
Die Haut kann durch den Eingriff nicht elastischer gemacht werden. Die Hautalterung geht auch nach der Operation weiter, so dass nach einigen Jahren das Gewebe allmählich erneut schlaffer wird, so dass sich eine weitere Straffung durchführen lässt.
Durch Rauchen wird die Wundheilung beeinträchtigt, daher sollte der Patient in den Wochen vor und nach dem Eingriff darauf verzichten. Gegebenenfalls müssen Arzneimittel, die die Blutgerinnung hemmen, abgesetzt werden. Dies betrifft beispielsweise Aspirin® und Marcumar®. Vorher muss eine Absprache mit dem behandelnden Arzt geführt werden.
Während der ersten Monate nach der Operation muss man körperliche Anstrengungen und Sport meiden sowie stärkere Gesichtsbewegungen unterlassen. Stärkere oder längere Sonneneinstrahlung kann ebenfalls negative Effekte auf die Wunden beziehungsweise Narben ausüben.
Bei der Nachtruhe sollte der Patient den Oberkörper hochlagern, damit das Gesicht abschwillt.
Falls die Operation ambulant abläuft, so ist zu beachten, dass der Operierte einen Tag lang nicht selbst ein Auto steuert oder eine Maschine bedient. Daher sollte er sich abholen lassen. Zudem sollten keine bedeutenden Entscheidungen getroffen werden.
Bei Auffälligkeiten sollte der behandelnde Arzt kontaktiert werden.
aktualisiert am 16.11.2023