Mit einem Ultraschall des Bauches (Abdomen-Sonographie) können unterschiedliche innere Organe auf Erkrankungen hin untersucht werden. Weil eine Ultraschalluntersuchung mit wenig Aufwand vorgenommen werden kann und für den Körper keine Risiken aufweist, kommt sie am Bauch oft zum Einsatz. Zu den Organen, die mit der Abdomensonographie untersucht werden können, gehören die Leber, die Milz, die Bauchspeicheldrüse und die Nieren.
Mit einer Abdomensonographie können die Bauchorgane von außen sichtbar gemacht werden. Der Arzt sieht durch die Ultraschalluntersuchung des Bauches, ob die Organe unauffällig sind oder ob krankhafte Veränderungen zu erkennen sind. Ultraschall kommt deshalb oft zum Einsatz, wenn ein Patient über Symptome wie Bauchschmerzen klagt, die auf Erkrankungen im Bauchraum hinweisen. Der Bauchultraschall ist ebenfalls wichtig, um Auffälligkeiten aus anderen Untersuchungen weiter abzuklären, zum Beispiel veränderte Blutwerte. Ein typischer Anlass sind erhöhte Leberwerte. Ultraschall kommt auch bei Notfällen zur Anwendung, so beispielsweise bei rasch einsetzenden, starken Bauchschmerzen (akutes Abdomen).
Alle wesentlichen Bauchorgane können mit einer Abdomensonographie betrachtet werden. Zu sehen sind:
Außerdem kann die Ultraschalluntersuchung im Rahmen von kleinen Eingriffen wie einer Probeentnahme (Biopsie) nützlich sein. Sie ermöglicht es, die Veränderung gezielt aufzusuchen, sie genau zu treffen und umliegende Strukturen zu schonen.
Die Untersuchungsmethode nutzt den namensgebenden Ultraschall. Das ist Schall, der vom Menschen nicht wahrgenommen wird, da er eine zu hohe Frequenz aufweist. Die Schallwellen werden von einem Schallkopf abgegeben, der auf die Haut aufgesetzt wird. Im Körper werden die Ultraschallwellen von unterschiedlichen Geweben verschieden stark zurückgeworfen. Der Schallkopf erfasst die zurückgeworfenen Schallwellen. Aus diesen Informationen wird ein Bild errechnet und auf einem Bildschirm dargestellt. Der Arzt kann somit in Echtzeit den Bauchraum und die Organe beurteilen. Bilder können festgehalten und gespeichert oder ausgedruckt werden.
Meist ist es notwendig, für etwa vier Stunden vorher nichts zu essen. Wird dies nicht eingehalten, kann die Ultraschalluntersuchung deutlich erschwert sein. Etwas Wasser (ohne Kohlensäure) darf unter Umständen noch getrunken werden. Die genauen Anweisungen werden im Vorhinein vom Personal rechtzeitig angekündigt. Darüber hinaus braucht der Patient in der Regel keine besonderen Hinweise zu beachten.
Der Patient befindet sich für die Ultraschalluntersuchung des Bauches auf einem flachen Stuhl oder einer Liege. Er muss den Bauch frei machen. Dann wird ein Gel auf den Schallkopf oder auf die Bauchhaut aufgetragen. Das Gel dient dazu, einen Kontakt zwischen Gerät und Haut herzustellen, so dass keine Lufteinschlüsse stören können. Der Arzt fährt mit dem Schallkopf auf dem Bauch hin und her und kippt ihn in unterschiedliche Richtungen. Dadurch ist eine Beurteilung der Bauchorgane von mehreren Seiten aus möglich. Gute und aussagekräftige Bilder werden als Standaufnahmen festgehalten und können ausgedruckt werden. Im Anschluss an die Ultraschalluntersuchung kann das Gel wieder abgeputzt werden. Die Untersuchungsdauer beträgt insgesamt 10 bis 20 Minuten.
Die Untersuchung lässt sich auch als Kontrastmittel-Sonographie durchführen. Dazu wird ein Kontrastmittel in die Vene gespritzt, das sich dann über die Blutgefäße verteilt. Mit der Kontrastmitteluntersuchung lassen sich Tumore der Leber, der Niere oder anderer Organe deutlicher darstellen als mit dem gewöhnlichen Bauchultraschall.
Veränderungen, die auf dem Ultraschallbild erkannt werden können, sind:
Sehr kleine Veränderungen (weniger als ein Millimeter) können mit dem Ultraschall nicht erfasst werden. Außerdem lassen sich die Organe nicht immer problemlos beurteilen, zum Beispiel wenn Darmgase die Ultraschalluntersuchung beeinträchtigen.
Eine Ultraschalluntersuchung ist im Allgemeinen komplikationslos. Anders als etwa bei der Röntgenuntersuchung werden keine Strahlen zur Untersuchung verwendet, die potenziell dem Körper schaden könnten. Allenfalls können die Untersuchung oder das verwendete Gel als etwas unangenehm empfunden werden. Falls ein Kontrastmittel gespritzt wird, kann es hierbei in sehr seltenen Fällen zu Problemen wie allergischen Reaktionen kommen.
Mittels Ultraschall ist es möglich, Organe im Bauch beurteilen zu können, ohne dass ein großer Aufwand betrieben werden muss und ohne dass nennenswerte Risiken bestehen. Je nach den Beschwerden, dem Befund oder der Erkrankung können weitere Untersuchungen am Bauch notwendig sein. Dazu gehört das Abtasten der Organe über die Bauchdecke.
Lassen sich Veränderungen mit dem Ultraschall von außen nicht gut beurteilen, kann ein Ultraschall von innen in Betracht kommen. Solche Möglichkeiten sind Ultraschall über die Speiseröhre (transösophageal), Ultraschall über den Enddarm (transrektal) und Ultraschall über die Scheide (transvaginal).
Häufig sind weitere bildgebende Untersuchungen sinnvoll, zum Beispiel Röntgen oder Computertomographie (CT). Eine Blutprobe kann weitere Erkenntnisse bringen. Manchmal ist es erforderlich, eine Magenspiegelung oder eine Darmspiegelung durchzuführen (Endoskopie).
aktualisiert am 07.06.2023