Venenentzündungen kommen häufig vor und sind, abhängig von der Stelle, an der sie sich bilden, nicht ungefährlich: Während oberflächliche Venenentzündungen meistens harmlos verlaufen, können tiefere Venenentzündungen lebensbedrohlich werden. In jedem Fall ist ein Arztbesuch notwendig.
Wenn sich eine Vene entzündet spricht man von einer "Phlebitis", einer Venenentzündung. Es können sich sowohl oberflächliche Venen als auch tiefe Venen entzünden. Meist sind es die Beinvenen, die betroffen sind. Häufig treten Venenentzündungen bei Menschen mit Krampfadern auf. Durch die krankhaft erweiterte Venenwand wird der Blutfluss behindert. Blut kann sich in der betroffenen Vene zurückstauen. Dadurch können sich leichter Blutgerinnsel bilden, die die weitere Durchblutung behindern. In der Folge kann dies zu einer Entzündung in der Vene führen.
Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, Flüssigkeitsmangel und zu wenig Bewegung. Hormonpräparate zur Empfängnisverhütung und in den Wechseljahren können Venenentzündungen begünstigen. Zu enge Kleidung an den Beinen und zu enge Strumpfbündchen behindern den Blutfluss und schaffen ebenfalls eine ideale Voraussetzung für eine Phlebitis. Auch Verletzungen, zum Beispiel durch einen Venenkatheter, können eine Entzündung auslösen. Eine überstandene Thrombose aufgrund von Krampfadern kann ebenfalls zu einer Venenentzündung führen. Eine Venenentzündung kann also eine Thrombose begünstigen, wie auch eine überstandene Thrombose zu einer Venenentzündung führen kann.
Symptome einer oberflächlichen Venenentzündung sind eine gerötete Haut und eine starke Erwärmung der betroffenen Hautregion sowie Druckschmerzen. Eine oberflächliche Venenentzündung ist für den behandelnden Arzt meist eindeutig zu diagnostizieren.
Eine Entzündung in einer oberflächlichen Vene wird mit kühlenden und entzündungshemmenden Salben und Kompression behandelt. Manchmal werden Stützstrümpfe oder Kompressionsverbände eingesetzt, um die Blutzirkulation in den tiefen Venen zu beschleunigen. So soll die Entzündung von den oberflächlichen Venen auf die tiefen Venen verhindert werden. Um ebenfalls zu verhindern, dass sich eine Thrombose bildet, muss das betroffene Bein bewegt werden. Sollten Schmerzen im Bein auftreten, können diese mit Schmerzmitteln gelindert werden. In einigen Fällen werden entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Die Ausheilung kann, abhängig vom Ausmaß der Entzündung, mehrere Tage bis mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Zusammenfassung der Behandlung:
Die Hauptziele der Behandlung die Beschränkung der Entzündung auf die oberflächlichen Venen und Rückbildung der Venenentzündung.
Eine Thrombose kann sich in Folge einer Venenentzündung bilden. Dabei bildet sich ein Blutpfropf (Thrombus), der sich an der Venenwand anlagert. Meist sind es die Beinvenen, in denen sich eine Thrombose bildet.
Geschieht dies in einer oberflächlichen Vene, spricht der Mediziner von "Thrombophlebitis". Eine Thrombose in den tieferen Venen wird als "Phlebothrombose" oder "tiefe Beinvenenthrombose" (TVT) bezeichnet. Letztere ist von außen nicht leicht zu erkennen und muss mithilfe einer Ultraschalluntersuchung, einer Blutuntersuchung und gegebenenfalls einer Computertomografie diagnostiziert werden. Eine Thrombose in den tieferen Venen ist gefährlicher als in den oberflächlichen Venen.
Eine oberflächliche Thrombose lässt sich medikamentös behandeln. Mittel, die die Blutgerinnung hemmen, unterstützen den Blutfluss. Reicht diese Behandlung in Kombination mit Kühlung und Kompression nicht aus, kann der Blutpfropf mit einem kleinen Hautschnitt entfernt werden.
Sind die tieferen Beinvenen entzündet, muss der Patient stationär im Krankenhaus beobachtet werden, um Folgen wie eine lebensgefährliche Lungenembolie zu vermeiden. Die weitere Behandlung richtet sich danach, wie weit die Thrombose fortgeschritten ist.
aktualisiert am 16.03.2020