Abhängig von der Lebens-Situation und dem allgemeinem Gesundheitszustand erhöht sich möglicherweise das Risiko, an einer Thrombose zu erkranken. Dabei verstopft ein Blutgerinnsel ein Blutgefäß. Thrombosen machen sich häufig nicht durch äußere Beschwerden bemerkbar. In einigen Fällen können die Betroffenen sie jedoch leicht erkennen. Insbesondere eine Thrombose am Bein äußert sich durch Schmerzen und Schwellungen. Gelegentlich weisen Schmerzen wie beim Muskelkater auf die gefährliche Gefäßerkrankung hin.
Muskelkater gilt im Gegensatz zur Thrombose als „gesund“. Auslöser des Muskelkaters ist ungewohnte körperliche Anstrengung. Wer eine neue Sportart ausprobiert oder nach einer längeren Untätigkeits-Phase wieder einsteigt, leidet darunter. Wer ungewohnte körperlich anstrengende Arbeiten in Angriff nimmt, bekommt zwangsläufig Muskelkater. Es zieht schmerzhaft in den Waden, im Rücken und überall dort, wo bislang „ungenutzte“ Muskulatur beansprucht wurde. Das Zerren und Zwacken bei jedem Schritt kann zwei bis drei Tage lang anhalten.
Sowohl eine Thrombose als auch ein Muskelkater können damit zu Schmerzen am Bein führen. Gleiches gilt darüber hinaus für Muskelverspannungen in den Beinen. In den meisten Fällen sind die Anzeichen deutlich zu unterscheiden.
Früher galt Muskelkater als die Folge einer Milchsäure-Ansammlung in untrainierten Muskeln. In Wahrheit führen ungewohnte und unkoordinierte Bewegungsabläufe zur Überdehnung. Dies hat zahlreiche winzige Muskelfaserrisse zur Folge. Bezeichnenderweise treten die Schmerzen nicht gleich nach der Anstrengung auf, sondern zeitversetzt, über Nacht.
Die Mikroverletzungen im Muskel führen häufig zu Ödemen (Wasseransammlungen), die ihrerseits die Muskelfasern schmerzhaft anschwellen lassen. Diese Schwellungen bleiben äußerlich eher unauffällig.
Nicht nur nach starken oder ungewohnten körperlichen Tätigkeiten ist ein Muskelkater möglich. Auch Epilepsie-Patienten beobachten nach Krampfanfällen Muskelkater. Und absurderweise lösen bestimmte muskelentspannende Präparate, wie sie vor einer Narkose eingesetzt werden, Muskelkater aus.
Warme Bäder oder ein ausgedehnter Sauna-Besuch entspannen und lockern die strapazierten Körperteile. Anregende Wechselduschen fördern die körpereigene Reparatur der kleinen Muskelschäden. Auf kräftige Massagen und anstrengende weitere Trainingseinheiten sollten Betroffene verzichten, bis es weniger „zieht“.
Muskelkater ist schmerzhaft, aber harmlos. Er weist darauf hin, dass bisher ungenutzte Muskeln kräftig arbeiten mussten. Mit der Gewöhnung sinkt das Schmerzrisiko und die Kräfte wachsen. Beanspruchte Muskeln entwickeln sich und helfen künftig mit, Kalorien zu verbrennen. Alles in allem ist ein Muskelkater mit Humor zu ertragen, sein Ende ist absehbar. Problematisch wird es allerdings, wenn eine schwere Erkrankung wie die Thrombose vermeintlich für einen Muskelkater gehalten wird.
Thrombose kommt häufig in den Beinvenen vor. Bildet sich im Inneren ein Blutgerinnsel, kann das betroffene Gefäß verstopfen. Damit nicht genug, kann das Gerinnsel weiterwandern, bis es an Engstellen im Gefäßsystem gelangt. Blutgerinnsel (Thromben) aus den Beinen gelangen häufig über das Herz in den Lungenkreislauf. Gerät es in die Lunge und verlegt hier den Zugang einer Lungen- oder Bronchialarterie, droht akute Lebensgefahr in Form einer Lungenembolie. Die Lungenembolie macht sich mit Symptomen wie Schmerzen in der Brust, Atemnot oder Husten bemerkbar.
Alarmsignale einer Beinvenenthrombose sind neben Druck- und Bewegungschmerz beispielsweise Schwellungen in der Wadengegend. Diese gehen häufig mit einer optischen Hautveränderung einher. Die Haut verfärbt sich, wirkt dünn und trocken wie Pergament, und spannt. Solche Symptome sind für Muskelkater eher untypisch.
Muskelkater tritt selten nur an einer Stelle auf - meist sind beide Beine oder Hüften betroffen. Allenfalls beispielsweise bei Tennis- oder Squash-Spielern würden Schmerzen vermehrt in einem Arm auftreten.
Besonders Verstopfungen der tiefer liegenden Venen der Beine oder Arme führen zu Schwellungen und muskelkaterähnlichen Schmerzen. Selbst Fieber kann auftreten.
Bei oberflächlichen Thrombosen am Bein mit einer Entzündung (Thrombophlebitis) kommt es typischerweise zu Schmerzen und einer Rötung an dem Bereich. Oft zeichnet sich eine Vene deutlich ab. Damit ist diese Form der Thrombose normalerweise deutlich von Muskelkater und Muskelschmerz zu unterscheiden.
Wenn weder eine stumpfe Verletzung noch eine besondere körperliche Anstrengung vorausgegangen sind und wenn die Schwellungen oder Schmerzen einseitig auftreten und mit einer Hautveränderung einhergehen, ist ein Muskelkater als Ursache eher auszuschließen. Hier sollte umgehend ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Eine ganze Reihe von Faktoren begünstigt die Entstehung von Thrombosen. Ein erhöhtes Risiko bergen die folgenden Situationen:
Auf wen solche Gegebenheiten zutreffen, der sollte bei Schmerzen und Schwellungen im Bein besonders skeptisch sein und rasch einen Arzt aufsuchen.
Eher ausgefallene Auslöser sind Thrombosen nach sportlicher Aktivität. Wer sich extrem anstrengt und über die eigenen körperlichen Grenzen hinausgeht, erhöht sein Thrombose-Risiko. Die Ursache ist der erhöhte Flüssigkeitsverlust bei übermäßiger Belastung. Der Körper dehydriert. So kann das Blut nicht mehr optimal fließen, es stockt buchstäblich in den Adern. Von Betroffenen wird eine dann auftretende Thrombose entsprechend manchmal mit einem simplen Muskelkater verwechselt.
Sportmediziner vermuten auch, dass extreme körperliche Anstrengungen zur Freisetzung bestimmter schädlicher Substanzen führt. Lagern sich diese in den Blutgefäßen ab, steigt die Gefahr einer Gefäß-Verstopfung.
Aktive Sportler benötigen keine Kompressionsstrümpfe. Sie sollten stattdessen während des Trainings auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und ihre eigenen Grenzen nicht zu „rabiat“ in Frage stellen.
aktualisiert am 16.11.2023