Eine Thrombose beginnt in achtzig Prozent aller Fälle in den unteren Extremitäten. In den Venen der Beine oder des Beckens bildet sich ein Blutgerinnsel, das sich am Venenrand festsetzt und somit verhindert, dass das Blut weiterhin frei zirkulieren kann. Wird dieser Blutpfropf (Thrombus) größer, dann verengt sich die Vene immer weiter. Gefährlich wird es, wenn sich das Blutgerinnsel von der Venenwand löst und ganz oder in Teilen in den Blutkreislauf gespült wird und in der Folge eine Embolie auslöst.
Der Patient merkt es nicht, wenn sich ein Thrombus auf den Weg in den Blutkreislauf macht. Über die untere Hohlvene wird das Gerinnsel in den rechten Vorhof des Herzens geschwemmt und von dort gelangt es in die Lungenarterie. Ist der Thrombus groß, kann er dort ein lebenswichtiges Gefäß verschließen und dafür sorgen, dass die Lunge nicht mehr oder nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Das verstopfte Gefäß verhindert, dass die Region ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Der Betroffene bekommt nur noch unzureichend Luft, hat Schmerzen in der Brust, bekommt Herzrasen oder wird ohnmächtig.
In diesem Fall spricht man von einer fulminanten Lungenembolie. Sie erfordert den sofortigen Einsatz eines Notarztes. Bis zum Eintreffen des Arztes sollte der Patient wenig bewegt und mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden. Er sollte frische Luft bekommen und zum ruhigen Atmen animiert werden. Schwerwiegende Lungenembolien werden mit Medikamenten, einem Katheder oder einer Operation aufgelöst. Überlebt der Patient, bleibt häufig eine Schädigung der Lunge zurück.
Nicht immer muss eine Embolie so weitreichende Folgen haben. Man unterscheidet vier Schweregrade der Lungenembolie. Eine Lungenembolie ersten Grades kann nahezu unbemerkt für den Patienten verlaufen. Ist das Blutgerinnsel klein oder werden nur Teile davon in die Blutbahn geschwemmt, ist der Körper in der Lage, diese selbst wieder abzubauen. Manchmal verspürt der Patient leichte Luftnot, klagt über Reizhusten und Schwindel oder einer verringerte Belastbarkeit. Allerdings können auch häufige kleine Embolien zu einer fortschreitenden Verstopfung der Lungengefäße führen und schwerwiegenden Schaden anrichten. Daher sollten bei einer Neigung zu Thrombosen kleinere Warnzeichen ernst genommen und ärztlich untersucht werden.
Je nach Schwere und Ursache der Lungenembolie erhält der Patient drei bis sechs Monate lang blutverdünnende Mittel, um das erneute Auftreten einer Thrombose zu verhindern. In schweren Fällen kann auch eine dauerhafte Behandlung mit Gerinnungshemmern notwendig sein.
Zwar lassen sich Lungenembolien nicht gänzlich verhindern, doch kann man versuchen, die Thrombosegefahr so weit wie möglich einzudämmen, indem man:
aktualisiert am 14.12.2023