Eine Thrombose liegt vor, wenn ein Blutpfropf (Thrombus) eine Vene oder Arterie verstopft. Meist sind Venen von einer Thrombose betroffen, am häufigsten die Beinvenen. Eine sehr schwerwiegende Folge der Venenthrombose ist die Lungenembolie, bei der ein Blutgerinnsel sich aus der Arm- oder Beinvene löst und ein Lungengefäß verlegt.
Etwa 50 Prozent aller Thrombose-Patienten sind im Nachhinein vom postthrombotischen Syndrom, kurz PTS, betroffen. Dabei handelt es sich um eine dauerhafte Schädigung der Blutgefäße im Bereich der betroffenen Vene. Aus diesem Grunde muss eine Thrombose schnell und effektiv medizinisch behandelt werden.
Unter dem postthrombotischen Syndrom sind die langfristigen Schädigungen der Blutgefäße und deren Konsequenzen nach einer Thrombose zusammengefasst. Narben in der Zellschicht, die die Venen auskleidet, sind nur eine mögliche Folge. Vorgänge nach Thrombosen wie ein Aufstau von Blut und eine Auflösung des Gerinnsels mit begleitenden Entzündungsprozessen können die Venenklappen im Gefäßinneren schwächen oder ihre Funktion vollständig ausschalten. Normalerweise verhindern diese natürlichen Ventile, dass Blut beispielsweise in den Beinen nach unten sackt. Aufgrund der geschädigten Venenklappen kommt es wiederholt zu Blutstauungen in den Venen der Arme und Beine. Die Folgen reichen von Wasseransammlungen (Ödemen) bis hin zu offenen Stellen am Bein (Ulcus cruris).
Darüber hinaus ist nach einer Thrombose das Risiko für erneute Thrombosen (Rezidiv) erhöht.
Das postthrombotische Syndrom umfasst verschieden schwerwiegende Symptome. Zu diesen gehören:
Häufig zeigen erst diese Beobachtungen und Beschwerden, dass Thrombosen stattgefunden und ihre Spuren hinterlassen haben. Mit einer rechtzeitigen Behandlung bei Verdacht auf Thrombose lässt sich das Risiko solcher Schäden drastisch begrenzen.
Um den Zustand möglicherweise beschädigter Venen oder Venenerkrankungen festzustellen, existieren zwei medizinische Diagnoseverfahren:
Vollständig heilen lässt sich ein postthrombotisches Syndrom bislang nicht. Die richtige Therapie beugt dem Fortschreiten der Symptome vor und bewirkt eine Linderung der Beschwerden.
Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen exakt angepasste Kompressionsstrümpfe. Sie helfen, den Blut- und Flüssigkeitstransport zu unterstützen und Ödeme abzubauen oder ihre Entstehung zu verhindern. Krankengymnastik und ausreichende Bewegung sind ebenfalls wirkungsvoll. In einigen Fällen des postthrombotischen Syndroms können sich Lymphdrainagen eignen.
Ein letztes Mittel ist ein chirurgischer Eingriff. Bei einer Stent-Angioplastie wird in beschädigte, verengte Venen ein Metall- oder Kunststoffröhrchen (Stent) implantiert. Noch wird diese Operation selten angewendet. Auch eine Transplantation von Venen oder Venenklappen ist möglich, wenn die konservativen Maßnahmen nicht greifen.
Eine gefährliche Komplikation der Thrombose ist die Lungenembolie. Löst sich ein Gerinnsel aus einer Arm- oder Beinvenenthrombose, dann kann es über die Strombahn über das Herz bis in eine Lungenarterie gelangen. Das Blutgerinnsel verstopft dann das Lungengefäß und je nach Ausmaß kann die Embolie lebensbedrohlich sein. Bei einer Lungenembolie kommt es zu Symptomen wie Atemnot, Schmerzen innerhalb der Brust, erhöhter Herzfrequenz und Angstgefühlen. Bei diesen Anzeichen ist umgehend ein Arzt zu rufen.
aktualisiert am 30.03.2023