Man unterscheidet arterielle und venöse Thrombosen
Der medizinische Begriff Thrombose bezeichnet ein Blutgerinnsel, das sich an der Wand einer Blutbahn festsetzt und dort den Blutfluss behindert oder blockiert. Dieser Vorgang kann sowohl in einer Arterie als auch in einer Vene stattfinden. Meist sind allerdings Venen betroffen. Am häufigsten treten Thrombosen in den Venen der Beine auf. Diese können sich in den oberflächlichen oder in den tiefen Venen bilden. Doch auch an ganz anderen Körperteilen sind Thrombosen möglich.
Vom Herzen weg wird das Blut durch die Arterien (Schlagadern) in die Organe und das Gewebe gepumpt. Verschiedene Ursachen wie zum Beispiel Entzündungen, Verletzungen, Gefäßverkalkungen oder krankhafte Arterienausbuchtungen (Aneurysmen) können dazu führen, dass sich ein Blutpfropf in einer Schlagader bildet. Sind nur kleine Arterien (Arteriolen) betroffen oder bildet sich der Verschluss nur langsam, zeigt der Krankheitsverlauf oft keine Symptome. Bei einem akuten Verschluss verspürt der Patient meist starke Schmerzen, es kommt zu Empfindungsstörungen und zu einer verminderten Durchblutung der Organe. Es handelt sich um einen medizinischen Notfall, der sofortige Maßnahmen erfordert. Wird das Gerinnsel in der Blutbahn weiterbefördert und verlegt es an anderer Stelle, dann sprechen Mediziner von einer Embolie. Thrombose und Embolie können zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.
Venöse Thrombosen
Sehr viel häufiger bilden sich Gerinnsel in den Venen, also in den Gefäßen, die das Blut aus dem Gewebe zurück zum Herzen transportieren. Die häufigsten Thrombose-Formen sind die oberflächliche Venenthrombose (Thrombophlebitis) und die tiefe Venenthrombose (Phlebothrombose oder TVT).
Thrombophlebitis: Über 90 Prozent aller Venenthrombosen bilden sich in den Beinen. Verschiedene Faktoren können einen Gefäßverschluss begünstigen. Dazu gehören unter anderem Rauchen, Flüssigkeitsmangel, Alter, Krampfadern und mangelnde Bewegung. Bildet sich ein Blutpfropf in einer oberflächlichen Vene, ist dies anhand der Symptome meist leicht zu identifizieren: Die betroffene Stelle ist angeschwollen und überhitzt, die Haut gespannt. Eine solche Thrombophlebitis oder Venenentzündung wird mit Kompression (Druck von außen durch Bandagen oder Strümpfe) und gerinnungshemmenden Medikamenten behandelt und heilt, je nach Ausmaß, in mehreren Tagen bis Wochen von alleine aus. Komplikationen sind bei der Thrombophlebitis selten, im Gegensatz zur Thrombose in tiefen Venen.
Phlebothrombose oder TVT: Risikoreicher ist es, wenn sich in tieferen Venen Gerinnsel bilden. Die Symptome der tiefen Venenthrombose (TVT) sind meist nicht so offensichtlich wie im Falle der oberflächlichen Venen. Thrombosen in den tiefen Venen lassen sich häufig nur mithilfe einer Ultraschalldiagnostik feststellen. Gefährlich werden kann eine TVT vor allem dann, wenn sich der Thrombus (Blutpfropf) von der Venenwand löst und mit dem Blutstrom weiter getragen wird. Er kann dann zum Herzen und von dort in die Lunge befördert werden. In der Lunge kann der Blutpfropf eine Arterie verschließen: Die Folge kann eine lebensbedrohliche Lungenembolie sein. Bei Anzeichen wie Brustschmerzen oder Atemnot ist daher unbedingt der Notarzt zu holen.
Mehretagenthrombose: Bei den Beinvenen spricht man von mehreren Etagen. Aus dem Unterschenkel über die Kniekehle in den Oberschenkel bis in das Becken sammelt sich das Blut über die kleineren in die größeren Blutgefäße und schließlich in den größeren Venen. Häufig bildet sich eine Thrombose im Unterschenkel. Bleibt sie unerkannt und unbehandelt, kann sie sich weiter nach oben ausbreiten, indem sich weitere Blutplättchen (Thrombozyten) anlagern, und nach und nach immer mehr Gefäße verstopfen. So kann sich die Thrombose bis in das Becken ausbreiten. Ist dies der Fall, verspürt der Patient starke Schmerzen, das betroffene Bein kann sich bläulich verfärben. Vor allem wenn die tiefen Venen betroffen sind, droht die Gefahr einer Lungenembolie.
Reisethrombose: Eine häufige Form der Thrombose ist das sogenannte „Economy-Class-Syndrom“. Ein Blutstau, der durch längeres unbewegtes Sitzen, zum Beispiel im Flugzeug oder im Bus entsteht, kann zu einer Thrombose in den tiefen Venen führen. Spezielle Kompressionsstrümpfe, die den Blutfluss fördern, sind eine gute Prophylaxe.
Armvenenthrombose: Thrombosen im Arm sind möglich, aber wesentlich seltener als in den Beinen. Es kommt zu ähnlichen Beschwerden wie Schwellungen und Schmerzen. Schuld ist oft eine Überlastung durch Kraftanstrengung, es kommen aber unterschiedliche weitere Ursachen in Frage.
Sinusvenenthrombose: Die Sinusvenenthrombose ist eine Gerinnselbildung in bestimmten Gefäßen des Kopfes, die schwere Auswirkungen auf das Gehirn haben kann. Die Therapie erfolgt mit gerinnungshemmenden Mitteln.
Analvenenthrombose: Des Weiteren ist eine Venenthrombose am After möglich. Diese fällt durch einen sich schnell entwickelnden Knoten am After auf, der schmerzhaft ist und mit anderen Erkrankungen an der Analgegend verwechselt werden kann. Meist lässt sich die Analvenenthrombose gut zur Abheilung bringen.
Hhhmmm… Ohne zu wissen, wie die Theombose aktuell aussieht und welcher Typ es war-ich wäre eher vorsichtig mit Beugen der Knie und ggf. auch der
...
mehr
Mein Mann hatte vor zwei Wochen nachts heftige Brustschmerzen linksseitig und wurde am Morgen ins Krankenhaus als Notfall eingeliefert. Nach einer
...
mehr