Thrombosen sind Blutpfropfen, die sich an der Venenwand ablagern und damit den Blutfluss behindern. Im schlimmsten Fall können sie in die Lunge transportiert werden und dort eine lebensgefährliche Lungenembolie (Verschluss einer Lungenarterie) verursachen. Jegliche Anzeichen für eine Thrombose sollten ernst genommen werden. Im Zweifel sollte man den Arzt lieber einmal zu viel aufsuchen.
Eine Thrombose tritt meistens im Bein auf. Die Venen im Arm sind nur selten von einer Thrombose betroffen (so erkennt man eine Thrombose am Arm). Es gibt typische Anzeichen, die dafür sprechen, dass ein Blutgerinnsel die Vene verstopft. Diese Anzeichen zeigen sich, nachdem ein Blutgerinnsel eine Vene im Bein verstopft (post-thrombotisches-Syndrom (PTS)).
Typische Zeichen einer Thrombose sind:
Der Blutstau, den der Thrombus (der Blutpfropf) verursacht, führt zu Schmerzen in der Wade oder im Unterschenkel wie bei einem Krampf oder starkem Muskelkater. Es können auch Schmerzen beim Druck auf die Fußsohle oder beim Anziehen des Fußes spürbar sein.
Eine Thrombose kann – vor allem im Anfangsstadium – auch völlig symptomlos verlaufen. Sie kann sich innerhalb von mehreren Stunden entwickeln. Es kann aber auch mehrere Tage dauern.
Bei Verdacht auf eine Thrombose sollte man nicht zögern und möglichst noch am gleichen Tag einen Arzt aufsuchen. Bis dahin sollte das betroffene Bein am besten hochgelagert und möglichst wenig bewegt werden. Sollten zusätzlich Husten, Brustschmerzen oder Atemnot auftreten, muss der Notarzt gerufen werden. Dann besteht der Verdacht auf eine Lungenembolie. Das heißt, das Blutgerinnsel hat sich von der Venenwand gelöst und wurde mit dem Blutstrom in die Lunge transportiert. Verschließt es dort ein größeres Lungengefäß, kann es lebensbedrohlich werden.
Bestehen keine Notfallsymptome, führt der Arzt eine Ultraschalluntersuchung durch. Bei einer sogenannten Kompressionssonografie kann der Arzt sehen, wie weit der Blutfluss beeinträchtigt ist, wenn die Vene zusammengedrückt wird. Manchmal kommt auch eine Dopplersonografie zum Einsatz. Mithilfe dieser Ultraschalluntersuchung lässt die Fließgeschwindigkeit des Blutes messen.
Bestätigt sich der Thromboseverdacht, werden dem Patienten blutverdünnende Mittel verabreicht. Eine oberflächliche Venenthrombose kann mithilfe von Medikamenten und Kompression behandelt werden. Bei einer tiefen Beinvenenthrombose muss die Behandlung umgehend begonnen werden. Der Thrombus kann medikamentös behandelt (Thrombolyse) oder operativ entfernt werden (Thromboektomie).
Eine Gefährdung für Thrombosen tritt vor allem dann auf, wenn das Bein für längere Zeit ruhig gestellt ist. Dies kann in Folge von einer Krankheit passieren, die mit Bettruhe verbunden ist, oder im Anschluss an Operationen. Auch eine längere Flugreise kann eine Thrombose auslösen (Economy-Class-Syndrom). In allen Fällen verlangsamt sich der Blutfluss und die Gefahr, dass sich die Blutplättchen zu einem Gerinnsel verklumpen, steigt.
Wer raucht, schwanger ist oder Hormonpräparate (Anti-Baby-Pille) nimmt, ist zusätzlich gefährdet, eine Thrombose zu entwickeln. Mangelnde Flüssigkeitszufuhr und Krampfadern begünstigen eine Thrombose. Wer bereits einmal eine Thrombose hatte, gehört außerdem zu den Risikopatienten. Wenn es in der Familie gehäuft zu Thrombosen kommt, kann man eine Untersuchung der Blutgerinnungsfaktoren durchführen lassen. Personen mit solchen Risikofaktoren sollten besonders aufmerksam auf Anzeichen einer möglichen Thrombose achten.
Einige Risikofaktoren einer Thrombose sind:
Ein Großteil der Risikofaktoren für eine Thrombose lässt sich durch einen gesunden Lebensstil reduzieren. Nicht rauchen, ausgewogene Ernährung, ausreichend trinken und regelmäßige Bewegung fördern die Venengesundheit. Sportarten wie Walken, Radfahren oder Schwimmen trainieren die Venen besonders gut. Tägliche Massagen mit einer trockenen Körperbürste regen zusätzlich die Durchblutung an: Mit kleinen kreisenden Bewegungen wird jedes Bein von der Ferse bis zum Po gebürstet.
Zwischendurch kann man auch in einer sitzenden Position seine Venentätigkeit mit einer einfachen Übung anregen: Den Fuß anheben und die Zehen zum Körper hin dehnen, die Spannung kurz halten und dann wieder locker lassen.
Wer unter einer Venenschwäche leidet, sollte zu Hause so oft wie möglich die Füße hochlegen. Wenn die Beine nach einem langen Tag schwer sind, ist es besonders angenehm, sich einige Minuten hinzulegen, die Beine zu strecken und an der Wand abzustützen.
Wer beruflich viel stehen muss oder häufig längere Flugreisen unternimmt, sollte speziell angepasste Kompressionsstrümpfe tragen. Ist ein Risiko für Thrombosen bekannt, kann man vor einer längeren Reise mit einer Heparin-Spritze vorbeugen. Wer unter Krampfadern leidet, sollte diese von einem Spezialisten untersuchen und behandeln lassen.
aktualisiert am 03.03.2020