Teratome, eine Sonderform der Keimzellentumore, werden bereits in der Embryonalphase angelegt. Sie treten nicht spontan auf. Einzelne Keimzellen trennen sich dabei in einem frühen Entwicklungsschritt ab und siedeln sich an unterschiedlichen Stellen im Körper an. Ihre Zahl ist begrenzt. Auch die Wahrscheinlichkeit erblicher Voraussetzungen für ein Teratom ist noch unklar. Ob ein Teratom dann „nachwächst“, ist abhängig von seiner Zellart und Zell-Struktur.
Die genannten abgetrennten Keimzellen setzen in späteren Entwicklungsphasen die Zellteilung fort und entwickeln sich, auch abhängig vom Geschlecht ihres Trägers oder ihrer Position im Körper: Gutartige reife Teratome bestehen aus differenziertem, weit entwickeltem Gewebe, oft in Form einer Zyste mit einem flüssigkeitsgefüllten Hohlraum im Inneren. Gefährliche Krebszellen entstehen in unreifen Teratomen, die sich aus nicht differenzierten Binde- oder Drüsenzellen zusammensetzen.
Die Teratome werden meist operativ entfernt. Wird ein Teratom nicht vollständig entfernt, besteht das Risiko eines Rezidivs, einer erneuten Bildung eines entsprechenden Tumors an der gleichen Stelle.
Bösartige Tumorzellen können zudem streuen und unter ungünstigen Umständen an anderer Stelle im Körper Metastasen bilden. Zum Zeitpunkt, an dem ein bösartiges Teratom entfernt wurde, können sich bereits Zellen abgesondert haben und sich dann als Metastasen bemerkbar machen. Zur Behandlung von bösartigen Teratomen wird auch eine Chemotherapie durchgeführt, um entsprechende Gewebe im ganzen Körper zu erreichen.
Als Beispiel tritt das Steißbein- oder sacrococcygeale Teratom relativ selten und überwiegend bei Kleinkindern auf. Je unreifer, undifferenzierter die Zellen beim Gewebs-Befund sind, desto größer das Risiko, dass ein bösartiges Teratom nachwächst. Auch wenn die Entfernung nicht vollständig gelingt, ist das Risiko einer Neubildung erhöht. Das Rezidiv-Risiko beim Steißbein-Teratom liegt bei etwa 11 Prozent. Enge Kontroll-Intervalle sind daher unumgänglich.
Ein Teratom am Eierstock (auch Dermoidzyste genannt) ist in den meisten Fällen gutartig. Es wird aber dennoch normalerweise entfernt, um unter anderem zu vermeiden, dass es auf die Umgebung drückt und weitere Probleme bereitet. Das Risiko eines erneuten Auftretens dieser Dermoidzyste wird mit 4 Prozent angegeben - ob diese Rate letztendlich der Realität entspricht, ist aber nicht klar.
aktualisiert am 31.03.2016