Während der Zellteilungsphase beim Embryo „verirren“ sich oft Keimzellen. Sie verweilen lange Zeit unentdeckt in verschiedenen Körperregionen. Aus diesen Keimzell-Resten bilden sich in späteren Lebensphasen Teratome aus, sogenannte Keimzellentumore.
Reife Teratome enthalten entsprechend reifes, entwickeltes, gut differenziertes Gewebe. Dazu zählen Haut, Haare, Muskeln, Zähne und Nerven in unterschiedlicher Kombination. Möglich sind sogar Strukturen, die an teilweise ausgeformte Embryos erinnern. Häufig bilden sich auch zystische, also innen hohle Gewächse aus, die eine ausgekleidete Innenwand haben.
Diese Art von Teratom verdrängt je nach Größe umliegendes Gewebe, führt dabei zu Beschwerden und muss entsprechend entfernt werden. Die reifen, differenzierten Zellen sind niemals bösartig.
Unreife Teratome enthalten überwiegend undifferenziertes Gewebe. Darunter sind epitheliale oder mesenchymale Strukturen zu verstehen, also Drüsen- und embryonales Bindegewebe. Je mehr unreifes Gewebe vorliegt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich bösartige (maligne) Zellen ausbilden: Sind mehr als 50 Prozent des Zellmaterials unreif und undifferenziert, handelt es sich um einen malignen, also bösartigen Tumor. Ab einem Anteil unreifer Zellen von 10 Prozent steigt das Krebs-Risiko.
Welche Form das Teratom annimmt, entscheidet auch der Entstehungsort mit: Eierstock-Teratome der Frau sind überwiegend gutartig. Sie bestehen aus reifem, also hochdifferenziertem Gewebe. Teratome der männlichen Hoden enthalten in der Regel mehr unreife Zellen und sind entsprechend häufiger maligne, sprich bösartige Tumore.
aktualisiert am 29.03.2016