Hodentumore sind die häufigste Krebsart des Mannes zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr, insgesamt mit maximal 2 Prozent aber selten. Während ein größerer Teil der Hodentumore zu den Seminomen (Tumore der Samen-Stammzellen) gehören, entfällt etwa ein Fünftel auf Teratome. Weil diese die Tendenz zeigen, unreifes, bösartiges (malignes) Gewebe zu entwickeln und rasch wachsen, müssen sie operativ entfernt werden.
Hoden-Teratome können bereits im Kindesalter auftreten. Sie gehören zur Gattung der Keimzell-Tumore. Diese entwickeln sich aus ursprünglichen Keimzellen, die sich nach den ersten Zellteilungen des Embryos einzeln auf eine Wanderung begeben. Zu einem späteren Zeitpunkt sitzen sie beispielsweise in den Keimdrüsen (Gonaden) fest. Teratome können damit als angeboren bezeichnet werden.
Die vereinzelten Keimzellen besitzen die Fähigkeit, später jede beliebige Zell- und Gewebeart aller drei Schichten des Keimblattes auszubilden. Leider gehört dazu nicht nur reifes Organ-, Knochen- oder Drüsengewebe, sondern auch die Struktur bösartiger Tumoren.
Bei Teratomen unterscheiden Mediziner zwischen reifen und unreifen Teratomen. Fertiges Gewebe aus allen drei Keimblättern kennzeichnet die reifen Teratome, die wenigstens im Anfangsstadium überwiegend gutartig sind und bei denen sich im Blut keine Tumor-Marker nachweisen lassen.
Unreifes, undifferenziertes Gewebe, das dem der ersten Entwicklungsstadien eines Embryos ähnelt, sowie maligne Entartungen davon überwiegen jedoch bei den Hoden-Teratomen.
Nicht immer machen sich Teratome der Hoden durch Schmerzen oder andere Symptome bemerkbar. Wegen ihres schnellen Wachstums und ihrer Tendenz zur Bösartigkeit sollten sie bei Diagnose in jedem Fall zügig operativ entfernt werden. Die Heilungsaussichten und die Therapie sind abhängig davon, ob der Tumor abgekapselt ist oder Metastasen (Tochtergeschwülste) bildet beziehungsweise das umgebende Gewebe durchdringt. Ebenfalls aufschlussreich für die Prognose und Therapie sind die Tumor-Marker im Blutserum. Abhängig von der Situation ist eine Chemotherapie nach der Operation notwendig.
aktualisiert am 31.03.2016