Ein Teratom oder Keimzelltumor kann in jedem Lebensalter auftreten. Seine Entstehung geht auf die allererste Entwicklungsphase eines Embryos zurück: Stammzellen in ihrem frühen, undifferenzierten Stadium trennen sich ab und verharren an beliebiger Stelle im entstehenden Organismus. Aus ihnen kann später ein Teratom entstehen.
Die Ursachen für dieses Phänomen sind noch unerforscht. Eine gehäuftes Auftreten innerhalb von Familien lässt eine genetische Veranlagung für Keimzellentumore vermuten. Doch fehlt es bisher noch an Forschungsergebnissen und schlüssigen Beweisen. Manche Teratome treten auch gehäuft bei erblichen Syndromen oder bei Chromosomen-Abweichungen auf. Zum großen Teil entwickeln sich Teratome beim einzelnen Betroffenen unabhängig und werden nicht an die Kinder des Patienten weitergegeben.
Tierversuche legen nahe, dass Stammzellen eher „entarten“ und zur Tumorbildung neigen, wenn sie auf ein defektes Immunsystem treffen.
Beim typischen Teratom bilden die flexiblen Keim- oder Stammzellen dann unterschiedlichste Gewebeformen an völlig unerwarteter Stelle aus. Diese Gewebe-Ansammlungen können eine beachtliche Größe erreichen, die umliegende Strukturen verdrängt. Pluripotente, also in alle Richtungen entwickelbare Stamm- oder Keimzellen haben von Natur aus das Potenzial, jedes beliebige Gewebe zu bilden.
aktualisiert am 01.04.2016