Überwiegend gutartig sind Teratome im oder am Eierstock. Mit etwa 30 Prozent aller gutartigen Tumore sind Dermoidzysten vertreten. Diese bilden sich aus einzelnen Keim- oder Stammzellen, die aus der embryonalen Phase „übriggeblieben“ sind. Weil sie sich aus differenziertem (entwickeltem) Gewebe zusammensetzen, zählen sie zu den reifen und damit meist gutartigen Teratomen.
Das gefährliche dabei ist ihr Wachstum: Sie üben mit der Zeit Druck auf ihre Umgebung aus und verursachen Beschwerden. Damit besteht ein Grund, sie operativ zu entfernen.
Eierstock-Teratome oder Dermoidzysten sind typischerweise von einer festen Gewebehülle (Kapsel) umgeben und enthalten unterschiedlichste, gut ausgeprägte Gewebetypen wie Haut, Muskeln, Haar, Zähne oder Nervengewebe. Der Hohlraum im Inneren ist mit Flüssigkeit gefüllt. Das zystische Gebilde wächst durch Ausdehnung, nicht durch Massenzunahme. Bis zu 25 Zentimeter Durchmesser sind möglich. Meist ist nur ein Eierstock betroffen. Bei Mädchen und jungen Frauen überwiegen langsames Wachstum und gutartige Zellen. Bösartige (maligne) Tumore entwickeln sich vor allem bei Frauen über 40 und insgesamt in nur etwa 2 Prozent der Fälle.
Bösartige Varianten sind äußerlich erkennbar durch extrem schnelles Massen-Wachstum und ein Übergreifen auf benachbartes Gewebe. Die harmlosen Teratome bleiben fest verkapselt.
Sind Eierstockzysten oder Teratome noch klein, verursachen sie keine Symptome. Den Frauen ist nicht bewusst, was sie mit sich tragen, es sei denn, die Wucherung lässt sich beispielsweise bei einer gynäkologischen Untersuchung ertasten.
Mit zunehmendem Wachstum werden Gewebe und Organe der Umgebung unter Druck gesetzt. Entsprechend können Bauch- und Rückenschmerzen auftreten, Verstopfung und Schmerzen beim Stuhlgang oder auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Unzeitige Blutungen oder ein wachsender Bauchumfang sind stets mögliche Hinweise auf Eierstockzysten oder ein Teratom.
Die Diagnose von Eierstockzysten und Keimzellen-Tumoren erfolgt per Röntgen- und Ultraschalluntersuchung. Gewebeproben werden operativ oder endoskopisch entnommen.
Bösartige Befunde müssen vollständig entfernt werden. Symptome und Größenwachstum machen es notwendig, auch ein gutartiges Eierstock-Teratom operativ zu entfernen. Finden sich bei der Gewebeuntersuchung bösartige Zellen, müssen eventuell Lymphknoten in der Umgebung mit entnommen werden. In der Regel wirkt die nachfolgende Chemotherapie gut. Bei gutartigen Teratomen ist sie nicht notwendig.
aktualisiert am 29.03.2016