Teratome können gutartig oder bösartig sein. Dies ist abhängig von den enthaltenen Zellstrukturen, auch spielt die Umgebung im Organismus und das Geschlecht der Betroffenen eine Rolle. So sind Teratome bei Frauen überwiegend gutartig, bei Männern mehrheitlich maligne (bösartig).
Ausgangsmaterial für ein Teratom sind einzelne pluripotente Stamm- oder Keimzellen: Das ist die Art von Stammzellen, die ganz am Anfang eines Entwicklungsprozesses steht. Diese Zellen verfügen über das Potenzial, abhängig von der Umgebung durch Zellteilung praktisch jedes mögliche Gewebe aufzubauen. Einzelne dieser Keim- oder Stammzellen können sich schon seit dem Embryonalstadium an beliebiger Stelle im Organismus befinden, sind also angeboren.
Entscheidend für die Dignität oder potentielle Gefährlichkeit ist der Zellaufbau innerhalb des Teratoms.
Ein reifes Teratom besteht aus reifen, differenzierten Zellen, die fertige Gewebe-Strukturen bilden. Daher finden sich im Inneren der Wucherung beispielsweise Muskelzellen, Nervenfasern, Haut, Zähne, Haarfollikel, Schilddrüsengewebe. Diese erfüllen keine Funktion und entstehen an völlig unpassender Stelle im Körper. Reife Teratome kapseln sich ab und verwachsen nicht mit der Umgebung. Sie wachsen langsam und werden nur selten bösartig. Probleme ergeben sich aus der Größen-Ausdehnung der Geschwulst, die mit der Zeit Druck auf die Umgebung auswirkt und so zu Beschwerden führt. Bei Frauen treten diese Wucherungen meist in oder an den Eierstöcken auf. Zu über 95 Prozent sind sie gutartig und wachsen nach einer operativen Entfernung auch nicht nach. Maligne Entwicklungen werden selten und meist erst bei Frauen über 40 beobachtet.
Unreife Teratome enthalten überwiegend nicht-differenziertes Gewebe, meist Deck-, Drüsen- und Bindegewebszellen oder deren Vorstufen. Das Risiko der Bildung entarteter Zellen ist hier sehr viel höher, die Zellteilung erfolgt rascher. In diesen Fällen besteht die Tendenz von Metastasen (Absiedlung des Tumors in andere Körperbereiche) und Durchdringung von Umgebungsgewebe. Betroffen sind eher Männer, bei denen sich die Teratome in den Hoden bilden. Oft sind die Geschwulste hier Mischungen aus reifen und unreifen Zellen. Doch die bösartigen Komponenten überwiegen fast immer.
Bei Feststellung eines Teratoms gilt es, einen histologischen Befund zu erstellen, also das Gewebe der Wucherung auf bösartige Zellen zu untersuchen. Die Entfernung des Teratoms ist in jedem Fall anzuraten. Die gutartige Variante erfordert keine Chemotherapie im Nachgang der Operation.
aktualisiert am 31.03.2016