Die Syphilis gehört zu den Geschlechtskrankheiten, die seit Jahrhunderten grassieren. Lange Zeit galt sie in Europa als nahezu ausgerottet. Doch seit 2001 sind stetig steigende Fallzahlen zu verzeichnen. Dies gilt insbesondere in Großstädten und betrifft am häufigsten Männer, die Sex mit Männern haben. Inzwischen liegen die Fallzahlen der Neuinfektionen pro Jahr in Großstädten zum Teil bei knapp 40 pro 100.000 Einwohnern. Die Dunkelziffer liegt nach Schätzungen von Experten wie der Infektliga deutlich höher. Das ist insbesondere in Bezug auf den Heilungserfolg sehr kritisch zu sehen. Denn grundsätzlich gilt, dass die Syphilis umso besser heilbar ist, je früher sie diagnostiziert wird.
Die Syphilis, auch Lues oder harter Schanker genannt, gehört zu den sexuell übertragbaren Krankheiten. Übertragen wird sie durch Körperflüssigkeiten, die den Syphilis-Erreger in sich tragen. Die Syphilis verläuft in mehreren Stadien, die von unterschiedlichen Symptomen gekennzeichnet sind. Dazwischen können immer wieder Phasen ohne Symptome liegen, die so genannten Latenzphasen. Doch auch während dieser Phasen können Infizierte andere Menschen anstecken. Die Erkrankung beginnt mit lokalen Symptomen und breitet sich immer weiter auf den gesamten Organismus aus. Im Endstadium werden das Gehirn sowie das Nervensystem befallen.
Klassischer Verlauf mit Symptomen:
Im ungünstigsten Fall endet eine Syphiliserkrankung mit dem Tode.
Der Verlauf der Syphilis, der Schweregrad der Symptome sowie die Prognose sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Seit der Entdeckung von Penicillin und der Anwendung ab Mitte des 20. Jahrhunderts gilt: Die Syphilis ist gut heilbar. Allerdings sinken die Heilungschancen stetig ab, je länger mit dem Behandlungsbeginn gewartet wird.
Hier heilt die Syphilis fast immer komplett aus und es sind keine Langzeitfolgen zu befürchten.
Die Syphilis kann gestoppt werden. Die Erkrankung schreitet also nicht weiter fort. Bereits eingetretene Schäden bleiben ein Leben lang bestehen.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Prognose schlecht. Die Behandlung kann zwar ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung verhindern, aber die bereits bestehenden Schäden des Nervensystems nicht wieder rückgängig machen.
Neben dem Zeitpunkt, zu dem die Behandlung der Syphilis begonnen wird, gibt es weitere Faktoren, die Einfluss auf den Behandlungserfolg haben:
Um sich selbst vor Neuinfektionen oder Infektionen mit HIV zu schützen, aber vor allem auch zum Schutz der Sexualpartner sollte während der Behandlungsphase auf sexuelle Kontakte nach Möglichkeit verzichten werden. Wird Geschlechtsverkehr (gleich welcher Art) praktiziert, so sollte auf jeden Fall „Safer Sex“ praktiziert werden. Das bedeutet insbesondere:
RKI Robert Koch-Institut – Syphilis RKI Ratgeber: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Syphilis.html (online, letzter Abruf: 18.06.2020)
Amboss – Syphilis (Lues): https://www.amboss.com/de/wissen/Syphilis (online, letzter Abruf: 18.06.2020)
Apotheken Umschau – Syphilis: Therapie: https://www.apotheken-umschau.de/Geschlechtskrankheiten/Syphilis-Therapie-11630_5.html (online, letzter Abruf: 18.06.2020)
Mayo Clinic – Syphilis: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/syphilis/diagnosis-treatment/drc-20351762 (online, letzter Abruf: 18.06.2020)
CDC Center for Disease Control and Prevention – Syphilis Treatment and Care: https://www.cdc.gov/std/syphilis/treatment.htm (online, letzter Abruf: 18.06.2020)
WebMD – What's the Treatment for Syphilis?: https://www.webmd.com/sexual-conditions/treatment-syphilis#1 (online, letzter Abruf: 18.06.2020)
AWMF online – S2k-Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Syphilis: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/059-002l_S2k_Diagnostik_Therapie_Syphilis_2020_06_1_01.pdf (online, letzter Abruf: 18.06.2020)
Medizin-Wissen-Online – Neurolues / Neurosyphilis: https://www.medizin-wissen-online.de/index.php/neurologie/134509-neurolues-neurosyphilis (online, letzter Abruf: 18.06.2020)
aktualisiert am 18.06.2020