Ein Befall des Menschen mit Parasiten, egal ob Würmer oder Einzeller, ist nicht nur auf tropische Länder beschränkt, von denen sich Reisende gerne mal ein unliebsames „Souvenir“ mitbringen. Parasiten gibt es überall auf der Welt, auch in den Industrienationen. Ein gutes Beispiel sind hier die Giardien (Einzeller), die hauptsächlich in südlichen Ländern heimisch waren, sich aber inzwischen auch bei uns wohlfühlen.
Aufgenommen werden die Parasiten meist durch verunreinigte Nahrung, durch unbehandeltes Wasser oder sogar über die Haut. Ist dann noch die Darmbarriere gestört oder das Immunsystem zusätzlich geschwächt, stehen den unerwünschten „Mitbewohnern“ bildlich gesprochen Tor und Tür offen. Aber viele Parasiten können sich auch unabhängig davon im Darm festsetzen. Manche Parasiten (zum Beispiel Würmer) besitzen zudem die Fähigkeit, das Immunsystem so weit zu täuschen, dass sie nicht als Eindringlinge erkannt und bekämpft werden.
Viele Darmparasiten lassen sich zuverlässig anhand einer Stuhlprobe nachweisen. Dort finden sich Wurmeier oder Bestandteile des Wurms selber. Manche Wurmarten kann man sogar mit bloßem Auge im Stuhl erkennen, zum Beispiel einige Bandwurmarten.
Die typischsten Symptome eines Befalls mit Darmparasiten sind:
Häufig treten die Beschwerden erst nach einiger Zeit auf, wenn sich der Schmarotzer schon längere Zeit im Darm befindet. Wenn sich solche Symptome zeigen und sich der Verdacht erhärtet, dass es sich beim Auslöser um Parasiten handelt, ist ein Arztbesuch dringend angeraten. Dieser wird in der Regel eine Blut- und eine Stuhluntersuchung anordnen, um eine Diagnose zu erstellen und um die richtige Therapie zu verordnen.
Parasiten gibt es in Millionen Spielarten. Diejenigen, die dem Menschen gefährlich werden können, werden in drei Hauptgruppen unterteilt.
Den Darm befallen davon Würmer und Einzeller.
Doch auch andere Parasiten können gefunden werden, wie
Eine Stuhluntersuchung sollte im Übrigen an mehreren Tagen mit verschiedenen Proben durchgeführt werden. Manche Parasiten verstecken sich in der Schleimschicht des Darms oder in den Darmausstülpungen. Die Organismen oder ihre Eier gelangen nicht ständig in den Stuhl, weshalb sie auch nicht gleich nachgewiesen werden können. Die Stuhluntersuchung bleibt dann befundlos. Allerdings kann bei einer Blutanalyse festgestellt werden, ob sich bereits Antikörper gegen Parasiten gebildet haben.
Es ist irrelevant, welcher Parasit den Darm des Patienten befallen hat, der Betroffene muss medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Eine professionelle Untersuchung und Behandlung ist angeraten, um den Befall auszumerzen. Parasiten entziehen dem Körper wichtige Nährstoffe, so dass es unter Umständen zu schwerwiegenden Mangelerscheinungen kommen kann. Zudem scheiden manche Parasiten giftige Stoffwechselprodukte aus, die dem sowieso schon geschwächten Körper noch einmal zusätzlich schaden können.
Wie oben erwähnt, befallen den Darm Parasiten aus den Gruppen der Einzeller und Würmer. Bei den Würmern sind die am häufigsten auftretenden Infektionen mit Fadenwürmern, Darmegeln und Plattwürmern.
In Kategorie der Fadenwürmer fallen die Spulwürmer, die Madenwürmer und die Peitschenwürmer. Die Übertragung erfolgt durch eine sogenannte Schmierinfektion, zum Beispiel durch kontaminierte Lebensmittel, die nicht richtig gereinigt wurden oder Fleisch, das nicht richtig durchgebraten wurde (zum Beispiel Spulwürmer). Auch über kontaminierte Oberflächen oder Erde kann man sich die Parasiten einfangen (zum Beispiel Madenwürmer). Die Größe der Fadenwürmer reicht von wenigen Millimetern (Madenwurm) bis hin zu einem Meter (Peitschenwurm). Sie bewegen sich schlängelnd fort.
Madenwürmer (Oxyuris oder Enterobius vermicularis) sind unangenehm und hartnäckig, aber weitgehend harmlos und treten vor allem bei Kindern auf. Spulwürmer (Ascaris lumbricoides) wandern in ihrem Lebenszyklus vom Darm über die Blutbahn in die Lunge und gelangen dann durch Verschlucken wieder in den Darm. Die Spulwürmer können gefährliche Komplikationen verursachen. Peitschenwürmer (Trichuris trichiura) setzen sich im Darm fest und können bei großer Anzahl zu Beschwerden führen.
Die Eier der Würmer oder auch die Würmer selbst können in der Stuhlprobe gefunden werden. Madenwürmer lassen sich manchmal weniger gut mit einer Stuhlprobe nachweisen. Gut eignet sich hingegen der Test, bei dem der Arzt einen durchsichtigen Klebestreifen an den After bringt, damit die dort hängengebliebenen Eier im Mikroskop aufzufinden sind.
Einige Arten von Egeln können beim Menschen parasitieren. Die Übertragung von Darmegeln erfolgt über kontaminierte Lebensmittel. Im Prinzip ist ein Befall für den Menschen relativ harmlos. Wenn die Infektion sich allerdings ausweitet, führt dies zu unspezifischen Symptomen wie Durchfall, Gewichtsabnahme und Blutarmut. Ein Massenbefall mit dem Großen Darmegel (Fasciolopsis buski) kann sogar zum Tod führen.
Ein anderer Egel, der auch zu den Trematoden gehört, ist der Pärchenegel (Schistosoma). Sie kommen in tropischen Regionen wie Afrika oder Südostasien auftreten und verursachen die Krankheit Bilharziose. Diese Egel haben Süßwasserschnecken als Zwischenwirte. Die Larven können über die Haut in den menschlichen Körper eindringen.
Der vermutlich bekannteste Vertreter dieses Stammes ist der Bandwurm, von dem es verschiedene Arten gibt (Cestoden). Die kleinste Art wird nur wenige Millimeter groß (Fuchsbandwurm), die größte bis zu 20 Meter (Fischbandwurm). Auch mit ihnen infiziert man sich durch kontaminierte Nahrungsmittel. Einen sehr zweifelhaften Ruf als Diätmittel hat im Übrigen der Schweinebandwurm. Bandwürmer lassen sich oft unkompliziert bei einer Stuhluntersuchung diagnostizieren, da sich Teile des Wurms, die mit Eiern gefüllt sind, darin befinden.
Hakenwürmer wie Ancylostoma duodenale oder Necator americanus dringen als Larven über die Haut in den menschlichen Körper ein und setzen sich schließlich im Darm fest. Von dort aus gelangen die Eier in die Umwelt, wo sie sich wieder zu Larven entwickeln. Hakenwürmer verursachen Blutarmut und können manchmal zu gefährlichen Zuständen führen.
Neben den Würmern können auch bestimmte Einzeller den Darm parasitär befallen.
Mit diesen Einzellern infiziert man sich zum Beispiel durch verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel. Die bekannteste Erkrankung, die diese Parasiten auslösen können, ist die Amöbenruhr, die mit starkem Durchfall einhergeht. Ihre Zysten (Entwicklungsstadien, mit denen sich andere Menschen infizieren können) lassen sich bei einer Stuhluntersuchung nachweisen.
Eine Infektion mit Giardia lamblia (welche auch als Giardia intestinalis bezeichnet wird) wird durch schlechte hygienische Verhältnisse sehr begünstigt. Sie werden oral aufgenommen und gelangen so in den Magen-Darm-Trakt. Früher waren sie vor allem in südlichen Ländern zu finden, sind aber inzwischen auch hier heimisch geworden. Die kleinen Geißeltierchen werden bei einer mikroskopischen Untersuchung des Stuhls nachgewiesen.
Kryptosporidien befallen in der Regel zwar Rinder beziehungsweise Kälber, aber auch der Mensch ist vor einer Infektion nicht gefeit. Die Infektion erfolgt über kontaminiertes Wasser. Besonders für Menschen, die ein schwaches Immunsystem haben, können sie lebensgefährlich sein. Die Oozysten (frühe Entwicklungsstadien) der Kryptosporidien sind in einer Stuhlprobe nachweisbar.
Von diesem Parasiten sind etwa 8 bis 15 Prozent der Bevölkerung befallen, meist ohne dass sie jemals Symptome zeigen. Häufig ist er ein „Mitbringsel“ nach Reisen in tropische Länder. Allerdings kann Blastocystis hominis schweren Durchfall auslösen. Auch er ist anhand einer Stuhlprobe mikroskopisch nachweisbar.
Die meisten Infektionen mit Einzellern sind meldepflichtig, da sie hochansteckend sind.
aktualisiert am 31.05.2023