Ein Steißbeinbruch wird in der Regel durch direkte Gewalteinwirkung wie Stürze oder Tritte verursacht. In seltenen Fällen kann er auch nach andauernder Belastung, wie zum Beispiel durch langes Radfahren, ausgelöst werden. Weiterhin kann das Steißbein bei einer Entbindung brechen, wenn der Druck dabei zu groß ist. Heftige Schmerzen am Steiß sind die Folge.
Bei einem Verdacht auf einen Steißbeinbruch ist der Besuch bei einem Orthopäden ratsam. Dieser kann zunächst abklären, ob es sich um einen Bruch oder eine Prellung handelt. Dies kann durch eine rektale Untersuchung geschehen, bei der der Arzt einen Finger in das Rektum einführt. Entstehen dabei starke Schmerzen, ist das Steißbein vermutlich gebrochen. Zur weiteren Abklärung wird meist ein Röntgenbild angefertigt.
Wenn das Steißbein tatsächlich gebrochen ist, äußert sich dies in sehr starken Schmerzen in diesem Bereich. Diese sind auch unter dem Begriff Kokzygodynie bekannt. Dabei treten die Symptome im Bereich des Steißbeines auf und können bis in den Anal-, Lumbal- (Lende, Wirbelsäule) und Hüftbereich ausstrahlen. Es kann aber auch sein, dass der Auslöser solcher Schmerzen Prellungen, starke Verstopfungen oder Verletzungen sind, die beispielsweise während einer Geburt entstanden sind. Die Ursachen der Schmerzen sind oft schwierig zu unterscheiden.
Grundsätzlich behandelt man einen Steißbeinbruch konservativ (d.h. nicht operativ). Durch die Gabe von Analgetika (Schmerzmittel) kann eine Linderung des Leidens erreicht werden.
Meist ist es den betroffenen Personen nicht mehr möglich, richtig zu sitzen, oder es ist mit großen Problemen verbunden. Um das Sitzen zu erleichtern, wird ein Gummiring eingesetzt, so dass der mittlere Bereich des Gesäßes mit dem Steißbein entlastet wird.
Stehen, Gehen und Bewegungen schmerzen ebenfalls oft stark. Halten die Betroffenen in der Anfangszeit Bettruhe ein, kann sich der Bruch in Ruhe ausheilen. Eine günstige Position ist das Liegen auf dem Bauch. Liegen auf der Seite kann durch ein Kissen zwischen den Knien erleichtert werden.
Weitere Schwierigkeiten können beim Stuhlgang oder beim Geschlechtsverkehr auftreten. Die Beschwerden am gebrochenen Steißbein durch den Stuhlgang können vermindert werden, indem der Stuhl über die Ernährung weich gehalten wird. Auch Medikamente eignen sich dazu, die vom Arzt verschrieben werden können.
Gegen die Schmerzen hilft ebenfalls eine Kühlung. Sie vermindert auch die Schwellung. Falls Eis verwendet wird, ist zu beachten, dass es nicht direkt auf die Haut einwirken sollte, ansonsten wird es im Gewebe zu kalt. Eine Lage Stoff sollte sich immer zwischen dem Eis und dem Körper befinden.
In der Regel heilt ein Steißbeinbruch gut, wenn die Bruchstücke in der richtigen Lage zueinander stehen. Sollte dies nicht der Fall sein, kann als letzter Schritt eine Operation die Lösung der Probleme sein. Dabei wird der betroffene Knochen chirurgisch entfernt. Dieser Schritt ist jedoch nur mäßig erfolgreich, da anhaltende Schmerzen an der Narbe folgen können.
aktualisiert am 13.05.2022