Die Otosklerose ist ein schleichender Prozess. Der Patient bemerkt häufig zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr eine langsam fortschreitende Verminderung der Hörleistung. Die Erkrankung wird häufig von Ohrgeräuschen (Tinnitus) und Schwindelgefühlen begleitet. Die Verhärtung der Gehörknöchelchen führt zu einer Schallleitungsstörung und damit früher oder später zur starken Schwerhörigkeit des Patienten. Bei etwa 20 Prozent der Patienten betrifft die Otosklerose auch das Innenohr und eine vollständige Taubheit kann bei stark fortgeschrittener Erkrankung auftreten. Als Behandlung ist in den meisten Fällen eine OP notwendig, in deren Rahmen der durch die Otosklerose fixierte Steigbügel des Ohrs durch ein Implantat ersetzt wird.
Die knöcherne Veränderung im Ohr ist bei einer Otosklerose fortlaufend. Die Hörleistung des Betroffenen nimmt im Laufe der Jahre immer weiter ab. Zunächst werden die Symptome kaum bemerkt, doch über längere Zeit wird das Hören immer schlechter.
Wie schnell die Erkrankung fortschreitet, ist von Patient zu Patient verschieden. Somit kann keine pauschale Aussage getroffen werden, wie lange es nach der Diagnose dauert, bis der Patient sein Gehör großteils oder vollständig verliert. In vielen Fällen kommt es nicht zur kompletten Taubheit, da nur die Schallleitung gestört ist. Über die Knochenleitung durch die Schädelknochen können gewisse Schallreize noch an das (oft intakte) Innenohr gelangen, insbesondere die eigene gesprochene Sprache. Wohl aber besteht bei vielen Betroffenen nach Jahren eine ausgeprägte Schwerhörigkeit. Anfangs kann diese noch durch ein Hörgerät ausgeglichen werden. Ein Hörgerät führt häufig zu einer zwischenzeitlichen Verbesserung der Hörleistung. Die Erkrankung schreitet trotz der Hörhilfe kontinuierlich voran. Meist ist im Verlauf eine Operation notwendig.
Die Symptome einer Otosklerose sind oft zuerst in einem Ohr bemerkbar. Im weiteren Verlauf kann sich das Krankheitsgeschehen auf das zweite Ohr ausweiten.
Für den Krankheitsfortschritt ist das Alter des Patienten von Bedeutung. Je früher im Leben eine Otosklerose auftritt, desto schneller und ungünstiger kann sich der Verlauf der Erkrankung entwickeln. Eine Otosklerose führt in jungen Jahren statistisch gesehen schneller zur Taubheit des Patienten, sofern keine OP durchgeführt wird. Bei älteren Patienten ist der Krankheitsverlauf bis zur etwaigen vollständigen Taubheit entsprechend langsamer. Der Verlauf kann sich über viele Jahre erstrecken. Zudem treten in dem meisten Fällen belastende Hörgeräusche auf.
Nach einer Operation am Steigbügel stehen die Chancen gut, dass die Hörleistung des Patienten zumindest teilweise wiederhergestellt ist. Voraussetzung hierfür ist, dass die OP rechtzeitig durchgeführt wird. Die Erfolgsrate bei einer frühzeitigen OP liegt heute bei 90 Prozent. Unter günstigen Umständen können die Ärzte die Höreinschränkungen des Patienten durch die frühzeitige OP komplett beseitigen.
Je früher die Operation erfolgt, desto einfacher ist die Durchführung für den Operateur und desto besser fallen die Ergebnisse aus. Aus diesem Grund sind eine frühzeitige Diagnose der Otosklerose und eine zeitnahe OP von hoher Wichtigkeit.
Sofern ein Patient durch die Otosklerose einen Hörverlust im Innenohr erleidet, kann dieser nicht mehr rückgängig gemacht werden. Bei Schäden im Innenohr hilft bei weniger fortgeschrittenen Fällen ein Hörgerät. Bei einer Ertaubung durch Otosklerose, die die Hörschnecke betrifft, kann ein Cochlea-Implantat (Innenohr-Implantat) zum Einsatz kommen.
aktualisiert am 06.02.2020