Vor jeder Art von sportlicher Betätigung muss ein ausgiebiges Aufwärmen erfolgen. Dadurch wird die Muskulatur aktiviert und der gesamte Körper langsam auf die Anforderungen des Trainings vorbereitet. Bei richtigem Aufwärmen sind Verletzungen im Bereich des Sprunggelenks, deutlich seltener. Dehnübungen sind nur in komplett aufgewärmten Zustand zu erfolgen, niemals vor oder während der Aufwärmphase.
Das Fußgelenk wird nicht nur durch die Bänder gestützt, sondern auch durch die umgebende Muskulatur. Befindet sich diese Muskulatur in einem guten Trainingszustand, sind Verletzungen der Bänder deutlich seltener. Gezielte Kraftübungen können dazu beitragen, dass das Gelenk so stabil wie möglich gehalten wird. Auch wenn ein Umknicken niemals komplett ausgeschlossen werden kann, wird die Wahrscheinlichkeit hierfür durch Muskelaufbau deutlich reduziert.
Auch nach einem Bänderriss ist es von großer Bedeutung, zuerst die stützende Muskulatur wieder gut aufzubauen, bevor eine volle Belastung des Gelenkes erfolgen kann. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass der Patient erneut umknickt und sich einen weiteren Bänderriss zuzieht.
Statt einer zu schnellen vollständigen Belastung sollte ein Training gut geplant und strukturiert aufgenommen werden. Die Wiederherstellung aller Funktionen des Gelenkes steht hierbei im Vordergrund. Erst wenn eine ausreichende Stabilität gewährleistet ist, können stärkere Belastungen und Wettkämpfe in Angriff genommen werden.
Nicht nur die Muskulatur, auch die Koordination kann durch gezieltes Training verbessert werden. Eine gute Koordination führt zu einem deutlich geringeren Verletzungsrisiko. Die Bewegungsabläufe werden durch das Training der Koordination optimiert. Bewegungen, die zu einem Umknicken führen könnten, werden seltener unwillkürlich durchgeführt.
Während Koordinationstraining in vielen Ball- und Mannschaftssportarten bei den meisten Trainern ein fester Bestandteil ist, wird es von Laufsportlern häufig vernachlässigt. Dabei profitieren auch Leichtathleten und Hobbyläufer sehr von einem gezielten Training der Koordination. Nicht nur die Verletzungsgefahr wird verringert, auch die Bewegungsabläufe werden harmonischer und Fehlbelastungen finden seltener statt. Das führt langfristig zu geringeren Verschleißerscheinungen.
Die Schuhe sollten der jeweiligen Sportart angepasst sein. Während es bei der Kleidung meistens nicht besonders wichtig ist, ob es sich um teure Funktionskleidung oder um ein einfaches T-Shirt handelt, sollte bei den Schuhen nicht gespart werden.
Gute Schuhe sollten im Fachgeschäft gekauft werden, nach Möglichkeit in Verbindung mit einer umfassenden Beratung. Je nach Sportart erfolgt dort auch eine Laufbandanalyse oder eine Analyse des Fußes und des individuellen Bewegungsmusters.
Ein hoher Schuh verringert die Gefahr eines Bänderrisses. Allerdings sollte hierbei bedacht werden, dass durch einen stabilen, hohen Schuh dafür die Gefahr eines Knochenbruchs im Schienbein oder Wadenbein leicht ansteigt.
Nach einem Bänderriss gibt es einige zusätzliche Maßnahmen, mit denen einer erneuten Verletzung vorgebeugt werden kann. So sollte zum Beispiel bis zur vollständigen Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Fußgelenkes bei Belastung eine stützende Bandage getragen werden. Diese übernimmt einen Teil der Funktion der Bänder, so dass diese entlastet werden. Auch das Tapen des Sprunggelenks kann in manchen Fällen bei Belastung sinnvoll sein.
Der Einstieg in das Training sollte langsam und gut durchdacht erfolgen. Eine begleitende Physiotherapie kann helfen, die umgebende Muskulatur gezielt zu kräftigen und so die Bänder zu entlasten.
aktualisiert am 02.03.2020