Die sogenannte Syndesmose verbindet das Schienbein mit dem Wadenbein. Sie stellt die Stabilität des Unterschenkels bei gleichzeitiger Beweglichkeit sicher. Wird die Syndesmose verletzt, so ist eine operative Versorgung dieser Verletzung notwendig, um eine vollständige, komplikationsfreie Heilung zu gewährleisten. Dabei wird eine sogenannte Stellschraube eingesetzt.
Im Röntgenbild ist eine Ruptur (Riss) der Syndesmose nicht zweifelsfrei zu erkennen, da es sich bei den betroffenen Bändern nicht um knöcherne Strukturen handelt und diese somit auf dem Röntgenbild nicht dargestellt werden. Es können durch eine Röntgenaufnahme aber Rückschlüsse auf eine Beteiligung der Syndesmose gezogen werden: Durch einen Riss der aus vier Bändern bestehenden Syndesmose vergrößert sich der Abstand zwischen Schienbein und Wadenbein. Dies ist ein deutlicher Hinweis, dass die Stabilität der Syndesmose beeinträchtigt ist. Zum Vergleich sollte immer auch eine Röntgenaufnahme des gesunden Fußes erfolgen. Besonders deutlich wird der vergrößerte Abstand bei Röntgenaufnahmen, die unter Belastung durchgeführt werden. Hierzu wird der Fuß während dem Röntgen in einer speziellen Apparatur fixiert und das Sprunggelenk nach innen eingeknickt.
Isolierte Verletzungen der Syndesmose kommen zwar vor, sind aber eher selten. Meistens geht ein Riss der Syndesmose mit einem Knochenbruch im Sprunggelenk einher. Dieser wird bei der Operation ebenfalls versorgt. Gegebenenfalls muss auch der Bruch mit Platten, Schrauben oder Nägeln fixiert werden, um ein anatomisch korrektes Zusammenwachsen zu gewährleisten.
Bei einer Operation eines Risses der Syndesmose wird diese mit einer Naht repariert. Die Syndesmose verbindet Schien- und Wadenbein, welche nicht fest miteinander verwachsen sind. Sie werden vor allem durch die zwischen den beiden verlaufende Membran und die Syndesmose zusammengehalten. Die Syndesmose hat durch ihre Festigkeit auch Einfluss auf den Abstand zwischen Schienbein und Wadenbein. Damit auch nach einer Behandlung einer Verletzung der Syndesmose der Abstand zwischen den beiden Knochen genauso groß ist wie im gesunden Bein, wird bei der Operation eine sogenannte Stellschraube eingesetzt, mit welcher der Abstand manuell reguliert werden kann. So wird sichergestellt, dass die Verletzung anatomisch korrekt verheilt und Fehlstellungen werden von vornherein verhindert.
Eine eingesetzte Stellschraube kann nach ungefähr sechs Wochen wieder entfernt werden. Zu diesem Zeitpunkt sind die einzelnen Bänder der Syndesmose im Normalfall wieder fest genug zusammengewachsen. Sie können das Gelenk nun wieder stabilisieren.
Zur Entfernung der Stellschraube ist eine weitere OP notwendig, diese ist jedoch deutlich weniger aufwendig als die Reparatur der Syndesmose und das Einsetzen des Stellschraube in der ersten Operation.
Zur Fixierung von Knochen eingesetzte Materialien müssen dagegen deutlich länger im Fuß verbleiben. Während Weichteile wie die Bänder von Sprunggelenk und Syndesmose relativ schnell verheilen, nimmt die komplette Reparatur von Knochen durch körpereigene Prozesse deutlich mehr Zeit in Anspruch.
In den Knochen eingebrachtes Material wie zum Beispiel Platten, Schrauben oder Nägel verbleibt daher mindestens für ein Jahr im Körper und wird erst danach wieder entfernt.
aktualisiert am 16.04.2019