Durch das korrekte Anlegen eines Tapeverbandes wird das Sprunggelenk gestützt. Gleichzeitig bleibt die Beweglichkeit des Gelenkes vollständig erhalten. Daher handelt es sich beim Tapen nicht um eine Maßnahme, die in erster Linie bei einer frischen Sprunggelenksverletzung angewendet wird, sondern vor allem um eine sinnvolle Unterstützung des Gelenkes, wenn die Belastbarkeit schon wieder teilweise vorhanden ist und die Belastung langsam gesteigert wird.
Aber auch als Sofortmaßnahme eignet sich das Tapen, zum Beispiel wenn nicht umgehend ein Arzt aufgesucht und eine stützende Schiene angelegt werden kann. Durch das Tape wird das Gelenk nicht so stark gestützt wie bei einer Schiene, weswegen die Schiene nach einem Bänderriss die erste Wahl ist. Aber um zum Beispiel bei dem Transport zum Arzt die Belastung für das Gelenk gering zu halten, eignet sich das Tapen sehr gut.
Auch bei weniger schwerwiegenden Verletzungen, einer leichten Bänderdehnung zum Beispiel, reicht häufig ein stützender Tapeverband oder eine Bandage, um das Gelenk zu entlasten.
Ein gut angelegter Tapeverband stützt nicht nur, er bewirkt gleichzeitig auch eine leichte Kompression des Gelenkes. Dies ist vor allem bei akuten Verletzungen ein willkommener Nebeneffekt. Es soll verhindern, dass das Gelenk durch Einblutung und Ansammlung von Flüssigkeit zu stark anschwillt.
Bei einem korrekt angelegten Tapeverband sollte eine zu starke Kompression nicht möglich sein. Das Tape stabilisiert zwar, ist aber gleichzeitig leicht dehnbar, so dass es bei einer weiteren Anschwellung des Gelenkes nicht zu einem Kompressionssyndrom kommt.
Ein Tapeverband wird nicht einmal komplett um den Fuß gewickelt, sondern es gibt jeweils freie Stellen, an denen sich das Gewebe ausdehnen kann. Dies ist auch wichtig, wenn das Gelenk für den Sport getapet wird, da beim körperlicher Aktivität die Körpertemperatur ansteigt und sich das Volumen des Fußes ausdehnt.
Beim Kleben eines Tapeverbandes wird der erste Streifen des Tapes so angebracht, dass er vom inneren Knöchel unter der Fußsohle hindurch zum äußeren Knöchel verläuft. Der Fuß befindet sich hierbei in einem rechten Winkel. Im Anschluss wird jeweils an der Außenseite und an der Innenseite der Fußsohle ein Streifen angebracht. Die letzten beiden Streifen verlaufen schräg von vorne oben an die vorderen Außenseiten des Fußes. Die Tapestreifen bilden gewissermaßen ein Dreieck. Um die Stabilität zu erhöhen, können auch jeweils zwei Streifen Tape verwendet werden.
Bei der Verwendung von kinesiologischen Tapes können die einzelnen Streifen vor dem Aufbringen auf die Haut vorgedehnt werden. So wird der stützende Effekt noch verstärkt. Die Enden der jeweiligen Streifen sollten jedoch nicht gedehnt werden, da sonst die Haftfähigkeit beeinträchtigt werden könnte.
Beim Aufbringen eines Tapeverbandes auf die Haut sollten kleinere Verletzungen vorher mit einem Pflaster abgedeckt werden. Der Tapeverband darf nur auf unversehrte Haut geklebt werden.
Für einen optimalen Effekt muss das Tape entsprechend der jeweiligen Verletzung angelegt werden. Es wird so getapet, dass die Stabilität an den beeinträchtigten Stellen optimal verstärkt wird. Daher wird bei einer Verletzung des vorderen Bandes eine leicht veränderte Technik angewendet als beim hinteren Band. Auch die individuelle Anatomie des Fußes des Patienten spielt eine Rolle.
aktualisiert am 02.03.2020