Vor allem bei Sportarten mit einer hohen Belastung für die Sprunggelenke wie zum Beispiel Fußball, Skifahren oder auch Joggen kommen Bänderdehnungen des Öfteren vor. Durch ein Umknicken des Fußes werden die Bänder überdehnt. Das Gelenk schwillt an und schmerzt beim Auftreten. Neben dem Begriff Bänderdehnung wird auch der Ausdruck Bänderzerrung verwendet. Bänderdehnungen gehören zu den häufigsten Sprunggelenksverletzungen.
Eine Bänderdehnung wird als Bandverletzung ersten Grades bezeichnet. Die Ursachen sind meist die gleichen wie bei einem Bänder-Anriss oder einem kompletten Bänderriss. Durch eine zu extreme Belastung des Bandes, zum Beispiel durch Umknicken oder durch äußere Gewalteinwirkung (dies ist beim Fußball recht häufig), kommt es zu einer übermäßigen Dehnung des stützenden Bandes.
Die Symptome einer Bänderdehnung (Bänderzerrung) sind ähnlich wie bei einem Bänderriss, sie sind normalerweise aber deutlich schwächer ausgeprägt. Das betroffene Gelenk, in der Regel das Sprunggelenk, schwillt an und Bewegung und Belastung des Fußes ist schmerzhaft. Im Gegensatz zu einem Bänderriss bleibt das betroffene Gelenk aber meistens stabil, da der stützende Bandapparat noch komplett vorhanden und nicht gerissen ist. Auch Einblutungen in das Gelenk gehören nicht zu den klassischen Symptomen einer Bänderdehnung, da keine großen Verletzungen im Bandapparat vorliegen.
Meistens ist es mit einem gedehnten oder gezerrten Band noch möglich, den Fuß beim Gehen aufzusetzen. Dies ist jedoch nicht immer der Fall und oftmals auch sehr schmerzhaft. Eine volle Belastung des Gelenkes ist auch bei einer Bänderdehnung nicht möglich.
Genau wie ein Bänderriss wird auch eine Dehnung nach der PECH-Regel behandelt:
Da sich alle Bänder des Fußes bei einer Bänderdehnung noch in ihrer regulären Position befinden und kein Riss vorhanden ist, heilt eine Bänderdehnung deutlich schneller komplett aus als ein Bänderriss.
Wenn es nicht zu Komplikationen kommt, ist der Fuß nach einer Bänderdehnung bereits nach ungefähr zwei Wochen wieder voll belastbar. Hierzu ist es allerdings wichtig, dass der Fuß während der Zeit der Heilung gut geschont wird.
Die Bänder des Fußes umgeben das Gelenk und üben eine stützende Funkion aus. Bei einer zu extremen Belastung kann es zu einer Bänderdehnung oder sogar einem Bänderriss kommen. Um einer solchen Verletzung vorzubeugen, ist es empfehlenswert, die Muskulatur im Bereich des Sprunggelenks zu kräftigen. Untrainierte Sportler, die ihre Fußgelenke einer hohen Belastung aussetzen, haben ein deutlich höheres Verletzungsrisiko als gut trainierte Sportler bei der gleichen Belastung. Daher sollte ein sinnvolles Training so aufgebaut sein, dass die Anforderungen an die Gelenke nur langsam steigern und eine volle Belastung erst bei gutem Trainingszustand stattfindet.
Natürlich lässt sich eine Bänderdehnung auch bei bestens trainierten Sportlern nicht immer sicher vermeiden. Das Risiko hierfür ist aber deutlich niedriger als bei Sportlern mit einer weniger trainierten Muskulatur.
Genau wie bei einem Bänderriss ist es auch bei einer Bänderdehnung wichtig, dass die Verletzung vollständig ausheilt. Andernfalls kann es zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Stabilität im betroffenen Gelenk kommen. Erneute Dehnungen und Risse können die Folge sein.
Da die Bänder vor allem unter Belastung und bei Ermüdung der stützenden Muskulatur anfällig für erneute Verletzungen sind, empfiehlt es sich, beim Sport eine stützende Bandage zu tragen. So kann das Gelenk unterstützt und die Wahrscheinlichkeit für erneute Verletzungen gesenkt werden.
Außerdem kann eine nicht komplett ausgeheilte Bänderdehnung zur Entstehung von Arthrose beitragen, die meist dauerhaft (irreversibel) ist.
aktualisiert am 02.03.2020