Spondylophyten sind knöcherne Zuwachsungen der Wirbelkörper. Knöcherne Ausziehungen dieser Art werden allgemeiner auch als Osteophyten bezeichnet, Spondylophyten heißen sie speziell an der Wirbelsäule. Sie entstehen als eine Reaktion auf Krankheits- oder Alterungsprozesse an den Wirbeln. Spondylophyten unterstützen funktionseingeschränkte Bandscheiben, um Belastungen der benachbarten Wirbelkörper auszugleichen. Die Wirbelsäule muss den Druck der Körperlast auffangen. Dieser wird mit Hilfe der knöchernen Anbauten auf eine größere Fläche verteilt.
Spondylophyten werden aufgrund ihres Aussehens als Stierhörner, Knochensporn, Randzackung, Wirbelanbauten und Wirbelausziehungen bezeichnet. Die Anbauten wachsen vor allem in seitliche Richtung. Sie treten aber auch dorsal, dies bedeutet in Richtung des Rückens, oder ventral, somit in Bauchrichtung, auf. Sie sind ein typisches Erscheinungsbild der Körperalterung.
Spondylophyten bilden sich
Verschiedene Krankheitsbilder stehen mit ihrer Entstehung in Zusammenhang. Spondylophyten sind ein Merkmal der Spondylosis deformans, einem Sammelbegriff für degenerative (durch Abbau und Verschleiß bedingte) Veränderungen der Wirbel. Diese werden mit verschiedenen Auslösern in Zusammenhang gebracht.
Die intervertebrale Osteochondrose ist eine Folge von Überlastungen und fehlerhafter Haltung. Diese wirkt sich auf die Bandscheiben und Wirbel der Wirbelsäule aus. Belastungen werden in zunehmendem Maße nicht mehr ausreichend durch die Bandscheiben gedämpft. Die Wirbel verlieren insgesamt an Stabilität. Knöcherne Zubildungen, die Spondylophyten, zeigen sich dann als Folge der Belastungsreize.
Im Falle einer Spondylarthrose kommt es zu Veränderungen der kleinen Wirbelgelenke. Der Knochen reagiert mit der Bildung von Spondylophyten, um die stützende Funktion der Wirbelsäule aufrechtzuerhalten.
Spondylophyten entstehen direkt unter dem Rand eines Wirbelkörpers als Anbauten oder Ausziehungen aus Knochensubstanz. Auf diese Weise verknöchert Gewebe, das an den Wirbelkörper angrenzt. Dieser Vorgang wird als Sklerosierung bezeichnet. Spondylophyten sind eine Reaktion auf Reize und Schäden.
Spondylophyten stellen keine eigene Erkrankung dar. Es handelt sich um keine Entzündung, sondern um eine durch Verschleiß hervorgerufene Veränderung der Wirbelkörper. Diese Zuwachsungen können abbrechen oder andere Strukturen bedrängen. Die Spondylophyten können zu einer Einengung des Wirbelkanals führen (Spinalkanalstenose) und auf die entsprechenden Nerven drücken. Daraus erwachsen neurologische (die Nerven betreffende) und muskuläre Probleme in Form von Schmerzen, eingeschränkter Bewegungsfähigkeit und Steifheit.
Der altersbedingte oder krankhafte Verschleiß der Wirbelkörper führt zu diversen Beschwerden. Diese veranlassen betroffene Menschen, einen Arzt zu konsultieren. Eine Abklärung ist notwendig, um die Ursache von Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Verspannungen und anderen Symptomen herauszufinden. Einfache Röntgenaufnahmen ermöglichen das Erkennen von Abnutzungen und Zubildungen. Spondylophyten werden auf diesem Wege abgebildet. Eine Computertomographie erhöht die Chance, weniger deutliche Veränderungen zu erkennen. Häufig ergibt sich die Feststellung der Knochensporne in Zusammenhang mit einer genaueren Arthroseuntersuchung.
Die Bildung von Spondylophyten erfordert dann eine Therapie, wenn sie körperliche Beschwerden verursachen. Konservative Methoden wie Physiotherapie und ein spezielles Rückentraining stehen im Vordergrund. Nur in Ausnahmefällen werden chirurgische Maßnahmen notwendig. Hinzu kommt gegebenenfalls die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung, welche die Bildung der Spondylophyten verursacht hat.
aktualisiert am 02.09.2019