Neben einigen anderen Methoden zur Verhütung (Kontrazeption) dient auch eine so genannte Spirale (Intrauterinpessar, IUP) der Verhinderung einer Schwangerschaft. Es handelt sich um einen speziell geformten Gegenstand, der in die Gebärmutter eingesetzt wird. Die Hauptwirkung eines Intrauterinpessars geht meist davon aus, dass es Kupfer abgibt, welches die Spermien nicht tolerieren. Die Spirale ermöglicht eine langfristige Verhütung, da sie über Jahre in der Gebärmutter verbleiben kann. Sie muss allerdings regelmäßig kontrolliert werden.
Verhütung wird eingesetzt, wenn verhindert werden soll, dass die Frau in diesem Zeitrahmen Kinder bekommt. Meist ist dies auf Wunsch der Frau der Fall, beispielsweise wenn sie zu jung oder noch nicht bereit für ein Kind ist, wenn die finanzielle Situation das Aufziehen eines Kindes schwierig macht, wenn das Berufsleben als wichtiger erachtet wird oder wenn die Familienplanung abgeschlossen ist.
Die Spirale (Intrauterinpessar) eignet sich im Speziellen für Frauen, die eine Verhütung längerfristig wünschen. Häufig wird sie bei Frauen ab etwa 35 Jahren eingesetzt, die ihre Familienplanung abgeschlossen haben und keine Kinder mehr haben möchten. Da keine Hormone nötig sind, wird die Spirale von Frauen verwendet, die auf hormonelle Veränderungen durch Verhütungsmittel wie die Anti-Baby-Pille verzichten wollen.
Es erfolgt zunächst eine Befragung (Anamnese) der Frau und eine gründliche Untersuchung aus gynäkologischer Sicht. Der Arzt muss auf Entzündungen im Genitalbereich, auf Geschlechtskrankheiten und auf Fehlbildungen insbesondere der Gebärmutter untersuchen. Des Weiteren müssen vorherige Operationen sowie Schwangerschaftsabbrüche festgestellt werden. Auch eine eventuelle Schwangerschaft muss ausgeschlossen werden. Weitere Verhältnisse, die gegen die Einlage eines Intrauterinpessars sprechen, müssen ausgeschlossen werden.
Eine reguläre Schwangerschaft entsteht, wenn eine Eizelle von einem Spermium befruchtet wird und sich (bereits als mehrzelliges Gebilde) in der Gebärmutterschleimhaut einnistet. Bei der Verhütung wird unterbunden, dass das funktionsfähige Spermium auf eine reife Eizelle treffen kann, oder dass sich die bereits entstandene Frucht in der Gebärmutter einnisten kann.
Falls keine Gegenanzeigen vorliegen, kann eine so genannte Spirale (Intrauterinpessar, IUP) zur Empfängnisverhütung eingelegt werden.
Früher waren die Intrauterinpessare spiralförmig, woraus der umgangssprachliche Name entstand. Es gibt heutzutage verschiedene Pessare, die sich in der Form etwas unterscheiden. Vielfach findet sich eine annähernde T-Form oder ein „Stiel mit zwei Armen“, so dass sich das Pessar in die Gebärmutter einpasst.
Die Wirkung erfolgt bei vielen Intrauterinpessaren über das Kupfer, welches die Spermien abtötet, sowie über die mechanische Einwirkung auf die Schleimhaut innerhalb der Gebärmutter, welche ein Einnisten eines befruchteten Eies verhindern soll. Auch können manche Spiralen Hormone oder chemische Substanzen abgeben, die zusätzlich die Wahrscheinlichkeit vermindern, dass eine Schwangerschaft eintritt. Unter anderem kann ein Gelbkörperhormon dafür sorgen, dass der Gebärmutterhals durch bestimmte Schleimzusammensetzung für Spermien undurchdringlich wird und die Schleimhaut der Gebärmutter verändert wird.
Das Einlegen der Spirale erfolgt idealerweise zur Zeit der Menstruationsblutung oder kurz später, zumindest aber in der ersten Hälfte des Menstruationszyklus der Frau. Beim Kupferpessar ist dies auch in der Mitte des Zyklus möglich. Nach einer Schwangerschaft müssen sechs Wochen Abstand bis zur Einführung des Pessars eingehalten werden.
Vor der Einlage des Intrauterinpessars (IUP) wird mit einem sondenförmigen Instrument die Gebärmutter von innen ausgetastet. Ein zu enger Gebärmutterhals (z. B. bei Frauen, die bisher auf natürlichem Wege kein Kind zur Welt gebracht haben) muss aufgedehnt werden. Mittels eines speziellen Instruments wird das Pessar dann eingelegt. Schmerzen treten meist nur bei engem Gebärmutterhals auf, eine Betäubung kann hier vorgenommen werden. Die richtige Lage des Pessars in der Gebärmutter kann durch eine Ultraschalluntersuchung oder andere bildgebende Verfahren kontrolliert werden.
Sehr selten können bei auftretenden Komplikationen weitere Maßnahmen erforderlich sein.
Bei dem Eingriff oder bei den Vorbereitungen kann es zur Verletzung, seltener auch zur Durchstoßung der Gebärmutter kommen. In diesem Fall kann das Intrauterinpessar nicht eingeführt oder belassen werden. Sehr selten kann es zu dauerhaft bestehenden Schädigungen von Gebärmutter und anderen Geschlechtsorganen kommen, wodurch Störungen der Regelblutung oder Unfruchtbarkeit der Frau bedingt werden können. Manchmal wird verrutscht das Pessar in der Gebärmutterhöhle, oder es wird (meist durch zu starke Regelblutungen) ausgestoßen. Durch Beschädigung von Gefäßen kann es zu Blutungen und Nachblutungen kommen, auch kann durch die Spirale die Menstruation verstärkt oder vermindert werden. Schmerzen, Infektionen, Wundheilungsstörungen sowie überschießende Narbenbildung können vorkommen. Allergien können nicht ausgeschlossen werden. Durch Hormone können sich weitere Nebenwirkungen ergeben.
Bei einer Schwangerschaft, die sich trotz des gelegten Pessars entwickelt, kann es häufiger als im Normalfall zu Fehlgeburten kommen. Daher sollte dann das Pessar herausgeholt werden. Eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter (z. B. Eileiterschwangerschaft, Bauchhöhlenschwangerschaft) lässt sich durch die Spirale nicht immer verhindern. Eine solche Schwangerschaft am falschen Ort muss operativ entfernt werden.
Hinweis: Dieser Abschnitt kann nur einen kurzen Abriss über die gängigsten Risiken, Nebenwirkungen und Komplikationen geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Gespräch mit dem Arzt kann hierdurch nicht ersetzt werden.
Die so genannte Spirale ist eine verhältnismäßig sichere Methode zur Verhütung. Abgesehen von der Anti-Baby-Pille (bei der aber Anwendungsfehler vorkommen können) ist ein Pessar die sicherste Verhütungsvariante von denjenigen Maßnahmen, die sich wieder rückgängig machen lassen. Dennoch kommt es bei einzelnen Frauen trotz liegenden Pessars zu einer Schwangerschaft. Hormonpessare haben eine höhere Sicherheit.
Eventuelle übertragbare Krankheiten und Geschlechtskrankheiten können durch das Intrauterinpessar selbstverständlich nicht verhindert werden.
Nach mehreren Jahren Liegezeit muss das Pessar ausgetauscht werden. Das Intrauterinpessar kann auch wieder entfernt werden, ohne ein neues einzusetzen. Ein Schutz vor Schwangerschaften besteht dann nicht mehr.
Es findet sich eine Vielzahl von Verhütungsmethoden, die eine unterschiedliche Wirkungsweise und eine unterschiedliche Sicherheit aufweisen. Dazu gehören verschiedene herkömmliche Methoden wie
Neben den Gegenanzeigen gegen das Einsetzen einer Spirale ist auch der Zeitpunkt im Laufe des Monatszyklus ausschlaggebend für einen erfolgreichen Eingriff.
In Absprache mit dem Arzt muss die Patientin möglicherweise beachten, dass sie für 24 Stunden kein Auto, keine anderen Verkehrsmittel und keine Maschinen selbst bedienen darf. Daher sollte sie sich abholen lassen. Bedeutsame Entscheidungen sollten ebenfalls vertagt werden.
Termine für Kontrolluntersuchungen sollten unbedingt wahrgenommen werden.
Bei Auffälligkeiten, die auf Komplikationen hinweisen könnten, sollte baldmöglichst der Arzt kontaktiert werden.
aktualisiert am 17.08.2020