„Sich regen bringt Segen“. Dieses Sprichwort trifft auch auf Patienten zu, die unter einer Spinalstenose leiden. Denn der größte Fehler, den der Patient machen kann, ist die Bewegung einzuschränken, so dass auch noch die letzten Rücken- beziehungsweise Bauchmuskeln verkümmern. Körperliche Aktivität kann helfen, die Symptome einer Wirbelkanalstenose zu mildern. Damit keine Überlastung der Wirbelsäule stattfindet, sollte die Sporttherapie je nach Alter und Beweglichkeit dem Patienten angepasst werden. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass eine sportliche Betätigung zwar durchaus förderlich sein kann, die spinale Stenose davon aber nicht verschwindet.
Ein weiterer Faktor bei Rückenproblemen aller Art und somit auch bei der Spinalkanalstenose ist Übergewicht. Sportliche Betätigung und eine Ernährungsumstellung können sehr hilfreich sein, dieses effektiv und dauerhaft zu reduzieren.
Viele Betroffene fragen sich, welchen Sport sie bei einer bestehenden Spinalstenose ausüben können beziehungsweise dürfen. Die folgenden Sportarten sind bei einer Spinalkanalverengung hilfreich.
Dieses systematische Körpertraining sorgt dafür, dass sowohl die Rücken- als auch die Bauchmuskulatur gestärkt werden. Beim Pilates werden einzelne Muskelpartien gezielt trainiert, gedehnt und entspannt.
Patienten, die unter einer spinalen Stenose leiden, können aber nicht alle Übungen, die es im Pilates gibt, problemlos durchführen. Hierzu gehören die Übungen, bei denen die Hüfte nach außen rotiert. Der Patient sollte dem Trainer also unbedingt vorher Bescheid geben, dass er unter einer Spinalkanalstenose leidet. Als ein weiterer Vorteil von Pilates verbessert sich die Körperhaltung.
Eine weitere Sportart, die bei Wirbelkanalstenose ausgeführt werden kann, ist das Radfahren. Hier ist aber nicht Downhill-Mountainbiken oder das professionelle Rennradfahren gemeint, sondern der Volkssport per Fahrrad.
Die Symptome einer Wirbelkanalstenose bessern sich häufig, wenn der Rumpf leicht nach vorne gebeugt wird. Genau diese Haltung nimmt der Betroffene auf dem Fahrrad ein. Gleichzeitig wird durch die Vorneigung des Oberkörpers und die asymmetrische Beinbewegung beim Treten der Pedale die Rückenmuskulatur gestärkt. Insbesondere für die Muskeln im Lendenwirbelbereich, in der die spinale Stenose am häufigsten vorkommt, ist Fahrradfahren gut. Neben den großen Muskelgruppen im Rücken werden beim Radfahren auch die kleinen Muskeln trainiert, die eine Art Stützsystem um die Wirbelsäule bilden.
Bevor der Betroffene sich auf den „Drahtesel“ schwingt, sollte das Fahrrad in einem Fachgeschäft professionell eingestellt werden. Nur mit der richtigen Sattel- und Lenkradeinstellung trainiert es sich rückenschonend.
Gerade für ältere Menschen ist das Walking und das Nordic Walking besser als Ausdauersportart geeignet als zum Beispiel das Joggen. Beim Nordic Walking arbeitet der Walker gewissermaßen asymmetrisch: Wenn das linke Bein nach vorne geht, geht der rechte Stock nach hinten. Dadurch wird die tieferliegende Rückenmuskulatur trainiert. Zudem werden durch die leichte Rotationsbewegung des Beckens die Bandscheiben vergrößert, da sie mehr Wasser einlagern. Auf diese Weise vergrößert sich ihr Volumen und sie werden elastischer. Durch die spezielle Drehbewegung, sowohl beim Walking als auch beim Nordic Walking, werden gezielt die Muskelgruppen im Bauch- und Rückenbereich trainiert, insbesondere im Lendenwirbelbereich. Ein weiterer Vorteil von Walking und Nordic Walking ist, dass es sich relativ leicht erlernen lässt.
Um Fehlhaltungen, insbesondere beim Nordic Walking, zu vermeiden, empfiehlt es sich, einen Kurs zu besuchen. Angeboten werden diese Trainings zum Beispiel oft bei der Volkshochschule oder in den örtlichen Fitnessstudios.
Im Grunde genommen sind alle Sportarten gut geeignet, die eine leichte Vorbeugung des Rumpfs beinhalten, wie zum Beispiel das Rudern. Der Betroffene muss auch nicht gleich Mitglied im Ruderverein werden. Auch die meisten Fitnessstudios verfügen über sogenannte Rudergeräte. Als Vorteil steht hier ein professioneller Trainer mit Rat und Tat zur Seite. Auch das Schwimmen, insbesondere das Rückenschwimmen, kann einen positiven Effekt bei einer spinalen Stenose haben.
Zudem wird der behandelnde Arzt neben Schmerzmitteln in der Regel auch eine Krankengymnastik verschreiben. Der Physiotherapeut zeigt dort Übungen, die der Betroffene auch zuhause machen kann.
aktualisiert am 24.03.2023