Die Spinalkanalstenose betrifft meist ältere Patienten, weil sich im hohen Alter die Wirbelsäule verändert. Egal ob im Berufs- oder Alltagsleben, eine Spinalkanalstenose verursacht erhebliche Beschwerden und das kann auf das Leben der Patienten sehr einschränkend wirken. Vermehrt sind jedoch auch jüngere Menschen von dieser verschleißbedingten Wirbelsäulenerkrankung betroffen. Tatsächlich kann diese Krankheit auch schon genetisch angelegt und angeboren sein. Sie zeigt sich dann bereits im Zeitraum von 20 bis 40 Lebensjahren. Eine angeborene Spinalstenose ist jedoch äußerst selten.
Eine pauschale Aussage zur Dauer der Arbeitsunfähigkeit und zum Heilungsprozess zu treffen, ist kaum möglich. Hier kommt es darauf an, welche Behandlung durchgeführt wird, wie gut die Therapie anspricht, welche Tätigkeit der Betroffene ausübt und wie die allgemeine Konstitution des Patienten ist. Zunächst wird eine konservative Behandlung mit Krankengymnastik und Schmerzmitteln versucht. Wenn beides nicht mehr hilft oder Lähmungserscheinungen auftreten, dann ist eine Operation notwendig.
Die AU (Arbeitsunfähigkeit) kann sich also durchaus von wenigen Tagen bis über mehrere Monate erstrecken.
Vereinfacht ausgedrückt wird bei einer Wirbelkanalstenose der Spinalkanal, der durch die Wirbelsäule verläuft und in dem sich das Rückenmark befindet, immer enger. Durch den altersbedingten Verschleiß werden die Bandscheiben flacher und rissiger. Der Körper bildet sogenannte Knochensporne, die in den Wirbelkanal hineinragen und diesen immer weiter verengen. Am häufigsten findet man diese Spinalkanalverengung in der Lendenwirbelsäule.
Die Symptome einer spinalen Stenose sind der der Schaufensterkrankheit nicht ganz unähnlich (bei der Schaufensterkrankheit handelt es sich allerdings um eine Durchblutungsstörung). Jeder Schritt, den der Betroffene tut, ist schmerzhaft, selbst das längere Stehen kann äußerst unangenehm werden. Neben den Rückenschmerzen können weitere Symptome wie Lähmungserscheinungen oder ein Taubheitsgefühl eintreten. Aufgrund der Beschwerden sind auch bestimmte Tätigkeiten in Beruf und Alltag beeinträchtigt.
Beugt der Patient den Rumpf oder setzt sich hin, werden die Beschwerden besser. Paradoxerweise kann ein Patient, der unter einer Wirbelkanalstenose leidet, oft mehrere Kilometer Fahrrad fahren, ohne dass Beschwerden auftreten. Das schmerzfreie Gehen ist aber oft noch nicht einmal über eine Strecke von 100 Metern möglich.
Um der Verengung des Wirbelkanals mit einer konservativen Therapie entgegenzuwirken, kommt es auf das Stadium, den Patienten und sein Umfeld an. Krankengymnastik und Schmerzmittel sind die Mittel der Wahl bei der Behandlung einer Spinalkanalstenose. Auch andere Behandlungen wie Wärmetherapie können hilfreich sein.
Bei der spinalen Stenose kann das Gehen äußerst schmerzhaft sein. Sitzen wiederum stellt für die meisten Patienten kein Problem dar. Arbeitet der Betroffene also hauptsächlich im Sitzen, sollte er gemeinsam mit seinem behandelnden Arzt entscheiden, ob eine Krankschreibung notwendig ist. Muss sich der Patient an seinem Arbeitsplatz hingegen häufig bewegen und ist er stärkerer körperlicher Belastung ausgesetzt, kann eine Bescheinigung zur Arbeitsunfähigkeit (AU) angeraten sein.
Wichtig ist, dass der Patient den Ratschlägen des Arztes Folge leistet und zum Beispiel regelmäßig seine Krankengymnastik besucht und sich schont. Eine Regel gilt für alle Therapien: Sobald eine Bewegung schmerzt, zeigt der Körper an, dass diese besser nicht wiederholt werden sollte. Hier gilt das Prinzip: „Man sollte aufhören, wenn es weh tut“.
Ist die Krankheit bereits weit fortgeschritten, kann es sein, dass der Betroffene ein Korsett tragen oder einen Rollator benutzen muss.
Eine Wirbelkanalstenose ist im Prinzip nicht heilbar. Der Krankheitsverlauf und die Heilungsdauer können ganz unterschiedlich sein. Bei fortgeschrittenem Stadium hilft meist nur eine Operation. Mit einer konservativen Therapie bei weniger schweren Fällen kann die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert werden. Eine Heilung ist damit nicht komplett möglich, aber der Alltag kann meist schmerzfrei bewältigt werden.
Ist die spinale Stenose schon sehr ausgeprägt, ist eine Operation meist unumgänglich, bei der – vereinfacht ausgedrückt - der Wirbelkanal wieder erweitert wird.
Für den Krankenhausaufenthalt sollte der Patient circa 7 bis 10 Tage einplanen. Danach kommt die Heilungsphase, bei der es auch um die Mobilisation geht. Physiotherapie ist in dieser Phase entscheidend, um die alte Mobilität wieder herzustellen. Schon am Abend nach der Operation darf man kurz aufstehen und sich kurz bewegen. Auch an den Tagen nach der Operation sollte man regelmäßig aufstehen und kurze Strecken gehen.
Die Arbeitsunfähigkeit richtet sich nach dem ausgeübten Beruf. So wird zum Beispiel jemand, der am Schreibtisch sitzt, schneller wieder arbeiten können als jemand, der auf dem Bau arbeitet. Durchschnittlich wird man zwischen vier Wochen und drei Monate krankgeschrieben. Wie lange die Arbeitsunfähigkeit besteht, entscheiden sowohl der behandelnde Arzt als auch ein Stück weit der Patient.
Wer im Sitzen arbeitet, muss auf eine rückengerechte Körperhaltung achten. Ergonomische Stühle oder Stehpulte können sehr hilfreich sein.
Zwei Wochen nach dem Eingriff darf man wieder Fahrrad fahren. Mit Joggen, Reiten oder Schwimmen sollte man erst nach drei bis vier Wochen wieder anfangen. Dynamische Sportarten wie Fußball können erst nach drei Monaten wieder ausgeübt werden. Wichtig ist dabei, dass keine Beschwerden vorliegen.
aktualisiert am 21.10.2019