Eine Speiseröhrenentzündung entsteht in den meisten Fällen durch einen andauernden Reflux: Hier fließt der saure Magensaft zurück in die Speiseröhre und kann die empfindliche Schleimhaut reizen, da der Schließmuskel am unteren Ende der Speiseröhre erschlafft ist. Ein Sodbrennen entsteht. Geschieht der Reflux über einen längeren Zeitraum, kann sich die Speiseröhre entzünden. Dann entsteht eine Reflux-Ösophagitis. Diese lässt sich in der Regel gut konservativ (ohne Operation) behandeln, aber eben nicht immer. Unter bestimmten Voraussetzungen kann ein operativer Eingriff nötig werden.
Die Refluxerkrankung hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Ursachen sind meist eine falsche Ernährungsweise und ein anstrengender Lebensstil, bei dem durch Stress und Überforderung neben der Psyche auch die Organe in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Magensäure fließt beim Verdauungsprozess zurück in die Speiseröhre und führt zu einer Speiseröhrenentzündung. Im Regelfall hilft die Gabe von Arzneimitteln und eine Änderung der Lebensweise, um sie erfolgreich zu behandeln. Wenn der Betroffene seine Ernährungsgewohnheiten umstellt und seinen ungesunden Lebensstil ändert, ist er auf dem besten Weg. Zusätzlich kann der Arzt Medikamente, sogenannte Säureblocker, verschreiben, um zunächst die Symptome zu lindern. Die Einnahme dieser Medikamente ist manchmal lebenslang, zumindest aber über einen längeren Zeitraum erforderlich. Bessern sich die Symptome aber nicht oder werden schlimmer, kann ein operativer Eingriff angebracht sein.
Es kann sein, dass der Reflux sich als äußerst behandlungsresistent erweist. Das heißt, die medikamentöse Therapie schlägt nicht an und der Patient leidet weiterhin unter den Beschwerden. Zudem gibt es Menschen, die es nicht schaffen, ihren Lebensstil oder ihre Ernährungsgewohnheiten dauerhaft umzustellen, wenn sie nicht willensstark genug sind oder es die äußeren Lebensumstände, wie ein anstrengender Beruf, es nicht zulassen. Auch möchten einige nicht jahrelang Medikamente einnehmen müssen. In diesen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff helfen. Dabei wird aus dem oberen Teil des Magens eine Art Manschette gebildet (Fundoplikatio). Diese Manschette wird dann ganz oder teilweise mit dem unteren Teil der Speiseröhre vernäht. Ziel bei diesem Eingriff ist es, den Schließmuskel zu verstärken, damit die Magensäure nicht in die Speiseröhre zurückfließen kann.
Ein operativer Eingriff wird durchgeführt, wenn der Reflux und das ständige Sodbrennen durch einen Zwerchfellbruch ausgelöst wurde. Durch diesen Bruch ist die Öffnung im Zwerchfell erweitert, durch die der untere Bereich der Speiseröhre in der Nähe des Magens hindurchtritt. Zuweilen kann sogar ein Teil des Magens nach oben in den Brustraum rutschen. Der Zwerchfellbruch wird mittels einer Magenspiegelung diagnostiziert. Besteht ein Zwerchfellbruch, ohne dass der Patient an Beschwerden leidet, kann aber auf die Operation verzichtet werden. Der Eingriff für die Zwerchfell-OP wird minimalinvasiv durchgeführt. Hier wird die Öffnung im Zwerchfell wieder auf die reguläre Größe verkleinert. Hat der Patient einen schwachen Muskel, kann das Zwerchfell mittels eines Kunststoffnetzes stabilisiert werden. Ist der Magen bereits nach oben gerutscht, kann die Speiseröhre etwas nach unten gezogen werden.
Weiterhin kann ein operativer Eingriff nötig werden, wenn ein Ösophaguskarzinom vorliegt. Dieses entsteht häufig durch einen lang andauernden Reflux, da die chronische Entzündung zu Gewebeveränderungen führt. Das Karzinom gibt es in zwei Arten: Das Plattenepithelkarzinom, das sich aus der Speiseröhrenschleimhaut entwickelt und entlang der Speiseröhre auftritt und das Adenokarzinom, das sich aus Drüsengewebe entwickelt. Dieses ist insbesondere im unteren Drittel der Speiseröhre zu finden. Dieser Tumor muss komplett operativ entfernt werden, um eine Heilung zu ermöglichen. Zudem muss meist ein Teil der Speiseröhre bei dem Eingriff entfernt werden. Diese wird dann durch den Magen ersetzt (Magenhochzug).
Nach einer Operation an der Speiseröhre können die durch einen Eingriff dieser Art bekannten Risiken auftreten. Das sind unter anderem Blutungen, Infektionen oder Verletzungen. Des Weiteren können sich Schluckbeschwerden oder Blähungen entwickeln. Schwere Komplikationen sind selten, aber nicht auszuschließen.
aktualisiert am 13.09.2019