Eine Tumorerkrankung in der Speiseröhre ist oft bösartig. Eine solche Geschwulst wächst sehr schnell. Dieser Krebs tritt in zwei Formen auf, als Plattenepithelkarzinom, das sich im oberen, mittleren oder unteren Teil der Speiseröhre befindet, und als Adenokarzinom meist im unteren Teil der Speiseröhre. Ganz selten gibt es noch eine Krebserkrankung, bei der Krebszellen an der Speiseröhre entlang wachsen. Hier wird mit der Zeit die Bewegung (Peristaltik) ausgeschaltet, und die Speiseröhre erstarrt. Aufgrund dessen nennt man diesen Krebs hartes (scirrhöses) Speiseröhrenkarzinom. Männer sind von Speiseröhrenkrebs häufiger betroffen als Frauen. Der Krebs entwickelt sich in den meisten Fällen zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr.
Als Folge einer Refluxerkrankung (Sodbrennen) kann sich ein Adenokarzinom aus einem sogenannten Barrett-Ösophagus entwickeln. Deswegen wird diese Erkrankung auch Barrett-Karzinom genannt. Bei einer Refluxerkrankung fließt der saure und ätzende Magensaft zurück in die Speiseröhre (den Ösophagus). Geschieht das über einen längeren Zeitraum, wird die empfindliche Schleimhaut geschädigt. Als Folge davon kann dies zu einem Umbau der Schleimhaut führen, dass das Krankheitsbild eines Barrett-Ösophagus entsteht. Hier überwuchert ungesundes, karzinogenes Gewebe das abgestorbene Gewebe. Die Refluxerkrankung wird durch Faktoren wie Übergewicht, Stress, ungünstiger Ernährungsweise, Alkohol-, Koffein- oder Nikotinzufuhr gefördert.
Das Plattenepithelkarzinom kann als Folge von Rauchen und/oder Alkoholmissbrauch entstehen.
Unglücklicherweise bereitet der Speiseröhrenkrebs meist erst dann Beschwerden, wenn er schon relativ weit fortgeschritten ist und sich bereits spürbar in der Speiseröhre ausgebreitet hat. Häufig hat er zu diesem Zeitpunkt schon in die umliegenden Lymphknoten und Organe gestreut, also Metastasen gebildet.
Außerdem hat dieser Krebs sehr unspezifische Symptome. Häufig treten Schluckbeschwerden auf, da der Tumor die Speiseröhre verengt. Das kann einen Gewichtsverlust nach sich ziehen, da der Patient durch die Verengung fast keine Nahrung mehr zu sich nehmen kann. Zudem kann es auch zum Erbrechen kommen. Dem Erbrechen geht aber keine Übelkeit voraus, da es sich in diesem Fall um eine mechanische Reaktion handelt. Das heißt, der Tumor hat die Speiseröhre schon so weit verengt, dass keine feste Nahrung mehr durchpasst. Es gibt Betroffene, die zusätzlich an erhöhtem Speichelfluss leiden. Ist der Speiseröhrenkrebs schon sehr weit fortgeschritten, können eventuell vergrößerte Knoten entlang der Speiseröhre ertastet werden.
Endgültige Sicherheit, ob ein Speiseröhrenkrebs vorliegt oder nicht, kann nur eine Speiseröhrenspiegelung bringen, bei der Gewebeproben mittels Biopsie entnommen werden. Ist ein Krebsbefall diagnostiziert worden, folgen in der Regel weitere Untersuchungen, bei denen festgestellt wird, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Danach entscheidet der Arzt, ob nur ein operativer Eingriff erfolgt oder ob noch eine Strahlen- und/oder Chemotherapie nötig ist.
Die Heilungschancen hängen von verschiedenen Faktoren ab. Hier kommt es unter anderem darauf an, wie weit der Krebs schon fortgeschritten ist und wie die allgemeine Konstitution des Patienten ist. Je eher der Krebs entdeckt wird, umso größer sind die Heilungschancen.
Wer unter Schluckbeschwerden und unter anderen Symptomen wie anhaltendem Sodbrennen leidet, sollte unbedingt einen Facharzt aufsuchen, im besten Fall einen Gastroenterologen (Spezialist für Erkrankungen des Verdauungssystems). Gerade dann, wenn er aufgrund seines Alters zur Risikogruppe gehört, ist ein Arztbesuch besonders sinnvoll, um Sicherheit zu erlangen, um welchen Befund es sich handelt.
aktualisiert am 18.04.2018