Eine Refluxösophagitis (Speiseröhrenentzündung durch Magensäure-Rückfluss) kann erhebliche Schmerzen verursachen. Sie ist die am häufigsten vorkommende Entzündung der Speiseröhre. Die Entzündung tritt in dem unteren Abschnitt der Speiseröhre auf, da dieser direkt mit dem Magen verbunden ist. Dies führt zu häufigem Sodbrennen. Bei ständig wiederkehrendem Sodbrennen ist der Ösophagussphinkter, der den Schließmuskel der Speiseröhre von Magen trennt, geschwächt. So kann die saure und ätzende Magensäure immer wieder in die Röhre zurückfließen und dadurch die Entzündung auslösen, was sehr schmerzhaft sein kann.
Eine Sofortmaßnahme, die der Betroffene ergreifen kann, ist, die Schlafposition zu ändern. Der Oberkörper sollte leicht erhöht werden, damit der Magensaft nicht mehr in die Speiseröhre zurückfließen kann. Auch die Einnahme von Heilerde oder eines Basenpulvers kann Linderung verschaffen. Selbstverständlich gibt es auch frei verkäufliche Medikamente gegen Sodbrennen. Diese unterdrücken meist nur die Symptome, nicht aber die Ursache. Tritt das Sodbrennen direkt nach dem Essen auf, kann eventuell ein Verdauungsspaziergang Abhilfe schaffen. Zudem sollte der Betroffene viel trinken, empfohlen werden mindestens 2 Liter täglich. Auch Kaugummikauen kann helfen, da so die Speichelfreisetzung gesteigert wird und dies die Selbstreinigung der Speiseröhre anregt.
Auf lange Sicht gesehen muss der Patient seine Ernährungsgewohnheiten umstellen. Hier sollten sehr süße, üppige und fette Speisen vermieden werden, ebenso wie kohlensäurehaltige Getränke. Zudem sind vorzugsweise fünf bis sechs kleine Mahlzeiten am Tag statt drei großen Mahlzeiten empfehlenswert. Raucht der Patient, sollte er dies sofort (wenn möglich) einstellen. Weiterhin ist ihm zu raten, den Kaffeekonsum zumindest einzuschränken. Alkohol ist bei Sodbrennen tabu. Die letzte Mahlzeit sollte zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Außerdem sind alle stark säurehaltigen oder fetthaltigen Obst- und Gemüsesorten zu meiden wie Orangen, Tomaten oder Avocados. Haben sich die Symptome gebessert, ist gegen ein „Sündigen“ ab und zu nichts einzuwenden.
Wichtig ist auch der Lebenswandel des Patienten. Stress sollte reduziert werden. Hier können verschiedene Entspannungstechniken und Sport weiterhelfen. Ist der Betroffene übergewichtig, ist eine Gewichtsreduktion dringend anzuraten, da das Gewicht noch zusätzlich auf den Magen drückt.
In jedem Fall sollte bei anhaltenden Beschwerden ein Arzt aufgesucht werden. Wird eine Behandlung nicht rechtzeitig eingeleitet, kann sich die Oberfläche der Schleimhaut in der Speiseröhre schon verändert haben (Barrett-Syndrom), was bereits eine Vorstufe zum Krebs darstellt. Auch muss abgeklärt werden, dass das Zwerchfell nicht von einem Bruch (Hernie) betroffen ist, was eine Ursache für das anhaltende Sodbrennen sein kann.
Der Arzt entscheidet dann, ob Medikamente zum Einsatz kommen, welche die Säureproduktion im Magen hemmen (Protonenpumpenhemmer wie z. B. Omeprazol). Weniger Säure steigt in die Speiseröhre hinauf und die Beschwerden gehen zurück. Sollten die Beschwerden sich nicht bessern, ist eventuell über eine Operation nachzudenken.
aktualisiert am 18.02.2018