Eine Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis) kann durch verschiedene Auslöser entstehen. In den meisten Fällen ist ein Reflux (Sodbrennen durch Rückfluss von saurem Mageninhalt) schuld, aber auch Fremdkörper, Infektionen oder andere Schadstoffe können eine Entzündung der Speiseröhre verursachen.
Die zweithäufigste Ursache einer Speiseröhrenentzündung (nach der Refluxösophagitis) ist die Infektion durch Pilze. Hier ist in den meisten Fällen der Hefepilz Candida albicans Auslöser. Diese Art der Entzündung wird Soorösophagitis oder Candidaösophagitis genannt. Gut zu erkennen ist sie an den weißen oder gelblichen Ablagerungen an der Schleimhaut. Diese Infektion lässt sich relativ einfach mit Anti-Pilzmitteln (Antimykotika) behandeln. Hiervon sind häufig Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr betroffen. Diese Patienten kann auch das Zytomegalievirus (CMV) befallen, das ebenfalls Auslöser für eine Ösophagitis sein kann.
Verschiedene Infekte mit Viren oder Bakterien sind mitunter für eine Speiseröhrenentzündung verantwortlich, wie bei einer Scharlach- oder Diphtherieerkankung. Diese Formen sind durch medikamentöse Therapie recht wirksam zu behandeln. Kritischer wird es bei einer Entzündung, die durch Tuberkulose oder Syphilis (Lues) ausgelöst wurde. Manchmal kann selbst eine simple Grippe eine Ösophagitis nach sich ziehen, ebenso wie eine Erkrankung mit Masern oder Röteln.
Selbst Herpes-Viren können eine Speiseröhrenentzündung auslösen. Sie wandern vom Mund und Rachenraum in die Speiseröhre.
Verschiedene Fremdkörper, die versehentlich verschluckt werden, können die Oberfläche der Speiseröhre so verletzen, dass sich eine Entzündung bildet. Ganz besonders prädestiniert für diese Art der Verletzung ist die berühmte Fischgräte, die im Hals stecken bleibt.
Auch in der Speiseröhre stecken gebliebene Medikamente können eine Entzündung auslösen. Dies geschieht häufig dann, wenn Tabletten im Liegen oder „trocken“, also ohne Flüssigkeit, eingenommen werden. Die Medikamente bleiben dann an der Schleimhaut der Speiseröhre kleben und lösen sich dort auf, was die Schleimhaut reizt und sie sich entzündet. Die entzündeten Stellen sind meist kreisrund. Deswegen wird die Krankheit auch Pillenösophagitis genannt.
Verätzungen durch Säuren, Laugen oder Bestrahlungen können ebenfalls zu einer Entzündung der Speiseröhre führen. Werden Bestrahlungen im Magen-Darm-Trakt vorgenommen, so werden immer erhöhte Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um das gesunde Gewebe nicht zu beeinträchtigen. Denn gerade dieser Bereich ist äußerst strahlenempfindlich. Dennoch können Bestrahlungen eine Entzündung der Speiseröhre auslösen. Werden gleichzeitig noch Chemotherapeutika gegeben, kann sich die Strahlenwirkung sogar noch verstärken. Eine Speiseröhrenentzündung als Folge tritt häufig am Ende der zweiten Woche der Behandlung auf und wird radiogene Ösophagitis genannt. Zudem können durch die Strahlung die schleimbildenden Drüsen geschädigt werden, was einen Reflux begünstigt. Eher selten führt dies zu einer chronischen radiogenen Ösophagitis.
Eine ganz andere Ursache einer Speiseröhrenentzündung ist die mechanisch-irritative Ösophagitis. Sie tritt gehäuft bei Patienten auf, denen eine Magensonde für die künstliche Ernährung gesetzt wurde. Die Sonde wird vom menschlichen Körper als Fremdkörper identifiziert, weshalb die Schleimhaut gereizt wird und eine Entzündung entstehen kann. Ein Speiseröhrenkarzinom kann die Speiseröhre ebenfalls reizen und eine Entzündung verursachen.
Das erste Anzeichen einer Speiseröhrenentzündung ist ein Brennen hinter dem Brustbein. Der Betroffene hat hierbei das Gefühl, sein Essen nicht mehr richtig hrrunterschlucken zu können. Treten diese Beschwerden auf und halten an, sollte der Betroffene baldmöglichst einen Gastroenterologen (Magen-Darm-Spezialisten) aufsuchen, um die Ursache abklären zu lassen.
aktualisiert am 18.03.2020