Bei einem Reflux gelangt Magensäure zurück in die Speiseröhre und verursacht Sodbrennen. Häufig kann dieses Gemisch auch Essensreste enthalten. Durch den ständigen Rückfluss wird die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre gereizt. Es entsteht ein „saures Umfeld“, das bis in den Mund- und Rachenraum reichen kann. Dadurch kann unangenehmer Mundgeruch entstehen, der sich noch nicht mal durch häufiges Zähneputzen bekämpfen lässt.
In 90 Prozent der Fälle kommt Mundgeruch aus dem Mund- und Rachenraum. Schuld können hier unter anderem Parodontitis, Zungenbelag oder bestimmte Medikamente sein. Mundgeruch kann zudem ein Zeichen dafür sein, dass insgesamt im Körper etwas nicht stimmt. Gerade bei einer Refluxerkrankung tritt der unangenehme Geruch aus dem Mund oft als unangenehme Begleiterscheinung auf. Ein Grund hierfür ist, dass die saure Magensäure, die durch den Reflux zurück in die Speiseröhre fließt, diese verätzen kann. Hierdurch ändert sich nicht nur der pH-Wert in der Speiseröhre, sondern auch der Wert im Mund- und Rachenraum und im Speichel. Kommen noch eine falsche Ernährung (viel Kaffee, Fett und Zucker) und Rauchen hinzu, ist ein unangenehmer Geruch nahezu vorprogrammiert. Zudem kann der geänderte pH-Wert im Speichel Zähne und Zahnschmelz angreifen. Im Übrigen kann säuerlicher Mundgeruch nicht nur auf einen Reflux, sondern allgemein auf Magenprobleme hinweisen.
Leidet der Patient unter Mundgeruch, der aufgrund eines Refluxes entstanden ist, kann ein Facharzt Abhilfe schaffen. Dieser misst den Säuregehalt in der Speiseröhre. Ist der pH-Wert zu niedrig, also in der pH-Wert-Skala etwa bei 4 (normal wäre zwischen 6 und 7), kommt der Mundgeruch durch den Reflux zustande. In diesem Fall kann eine Ernährungsumstellung helfen. Der Patient sollte lieber fünf bis sechs kleine Mahlzeiten am Tag einnehmen statt drei großen. Zudem darf die Nahrung nicht zu fett und zu süß oder zu üppig sein. Der Kaffeekonsum sollte, wenn er nicht aufgegeben werden kann, zumindest eingeschränkt werden. Handelt es sich bei dem Betroffenen um einen Raucher, ist ihm zu raten, das Rauchen aufgeben. Weiterhin sollte eventuell vorhandenes Übergewicht reduziert werden, da dieses einen Reflux begünstigen kann.
Als „Erste-Hilfe-Maßnahme“ können Kaugummis gegen den Mundgeruch helfen. Zudem tragen Milchprodukte dazu bei, die Säure zu neutralisieren. Ein Patient, der von Mundgeruch durch die Refluxkrankheit betroffen ist, sollte sehr auf seine Zahnhygiene achten, die Zahnzwischenräume reinigen und die Zähne nach jeder Mahlzeit putzen. Von Vorteil ist es, fluoridhaltiges Mundwasser zu benutzen, da die Magensäure unter anderem den Zahnschmelz angreifen kann und Fluorid diesen stärkt.
aktualisiert am 14.12.2023