Eine Speiseröhrenentzündung kann durch verschiedene Ursachen entstehen wie falsche Essgewohnheiten, viel Stress, aber auch durch Pilzinfektionen. Bei der Medikation kommt es immer darauf an, welche Ursache hinter der Speiseröhrenentzündung steckt.
In den meisten Fällen wird eine Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis) durch einen Reflux (Sodbrennen) ausgelöst. Hier kann der ätzende Magensaft ungehindert in die Speiseröhre zurückfließen. Das liegt daran, dass der Schließmuskel, der sich zwischen Magen und Speiseröhre befindet, erschlafft oder beschädigt ist. Auslöser hier können unter anderem sein: Falsche Ernährung, wodurch zu viel Magensäure produziert wird, Stress oder auch Übergewicht. Die ersten Beschwerden sind saures Aufstoßen, eventuell fällt das Schlucken von zerkauten Speisen schwer. Häufig kommt noch ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein hinzu.
Kurzfristig können rezeptfreie Medikamente helfen, die Beschwerden zu lindern oder gänzlich zu beseitigen. Dazu gehören Mittel, die den Wirkstoff Magaldrat (z.B. Gastripan® Tabletten oder Riopan® Magen Gel) sowie Hydrotalcit (z.B. Hydrotalcit-ratiopharm® oder Talcid® Kautabletten) enthalten. Ebenfalls kann die Alternativmedizin erste Beschwerden lindern. Hier helfen Heilerde (in Kapsel- oder Pulverform) oder Basenpulver.
Dennoch ist es wichtig, dass der Betroffene unbedingt einen Arzt aufsucht. Es muss zunächst abgeklärt werden, was den Reflux ausgelöst haben könnte, der die Speiseröhrenentzündung verursacht hat. Freiverkäufliche wie auch verschreibungspflichtige Medikamente gegen Reflux und Sodbrennen bekämpfen nämlich nur die Symptome, nicht aber die Ursache. Hier sind auf lange Sicht nur eine Ernährungsumstellung und eine Änderung der Lebensweise wirksam.
Zudem kann es sein, dass der Reflux operativ behandelt werden muss, auch wenn bereits eine Linderung der Beschwerden erreicht wurde. Dieser Fall kann beispielsweise bei einer Verengung der Speiseröhre eintreten. Außerdem muss der Arzt überprüfen, ob sich die Oberfläche der Speiseröhre nicht schon verändert hat (Barrett-Syndrom), was eine Vorstufe von Krebs sein kann.
Bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten handelt es sich um sogenannte Protonenpumpenhemmer, die den pH-Wert des Magensafts so verändern, dass dieser nicht mehr ätzend ist. Hier ist Omeprazol wohl das bekannteste unter mehreren Medikamenten mit ähnlichen Wirkstoffen. Ebenfalls in diese Gruppe gehört Pantoprazol. Auch H2-Blocker hemmen die Säureproduktion im Magen, allerdings nicht so effektiv wie Protonenpumpenhemmer.
Häufig sind Schwangere im letzten der Trimester der Schwangerschaft von Sodbrennen und einer Speiseröhrenentzündung betroffen. Eine medikamentöse Behandlung sollte hier mit dem Arzt abgesprochen werden, um die Gesundheit des Ungeborenen nicht zu gefährden.
Wird eine Speiseröhrenentzündung durch einen Pilzbefall ausgelöst, lässt sich das bereits durch einen weißlichen oder gelblichen Belag erkennen, den der Pilz bildet. In den meisten Fällen ist hier der Hefepilz Candida albicans der Schuldige. Davon sind häufig Patienten betroffen, die unter einer Immunschwäche leiden oder zuckerkrank sind (Diabetes mellitus). Die Behandlung einer Pilzinfektion gehört in ärztliche Hände. In der Regel wird diese Speiseröhrenentzündung mit einem lokal wirkenden Pilzmittel (Antimykotikum) wie Nystatin oder Amphotericin behandelt. Bei schwereren Fällen kommen sogenannte Fungizide zum Einsatz, die den Pilz abtöten. Zusätzlich sollte der Patient eine strenge Anti-Pilzdiät einhalten.
Ganz gleich, was die Speiseröhrenentzündung ausgelöst hat, wichtig ist, dass der Betroffene einen Arzt aufsucht, gerade wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen.
aktualisiert am 19.02.2018