Eine Speiseröhrenentzündung wird in den meisten Fällen durch Sodbrennen ausgelöst. Hier fließt regelmäßig ätzender Magensaft oder der Mageninhalt zurück in die Speiseröhre. Je früher der Reflux beziehungsweise die Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis) behandelt wird, umso schneller heilt sie auch. Die Dauer des Heilungsprozesses kann pauschal nicht beantwortet werden, da es auf den Schweregrad ankommt und darauf, was die Entzündung ausgelöst hat. Bei einer normalen Ösophagitis sollte innerhalb einer Woche nach Behandlungsbeginn eine Besserung auftreten.
Medikamente führen kurzfristig zu einer Linderung der Symptome des Sodbrennens. Bei einer Speiseröhrenentzündung, die zum Beispiel durch eine Pilzinfektion ausgelöst wurde, kann es dafür mehrere Monate dauern, bis diese geheilt ist.
Die Refluxkrankheit beziehungsweise Sodbrennen ist der Hauptauslöser für eine Speiseröhrenentzündung. Es gibt zwei verschiedene Arten, die für das Sodbrennen verantwortlich sind. Ist der Betroffene an der primären Refluxkrankheit erkrankt, funktioniert der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr richtig. Dadurch kann der ätzende Mageninhalt zurück in die Speiseröhre fließen. Bis heute sind die Ursachen nicht vollständig geklärt, warum der Muskel erschlaffen kann. Unter anderem könnte die Lebensweise die Ursache sein. Bei der sekundären Refluxkrankheit ist die Umgebung so verändert, dass der Magensaft zurück in die Speiseröhre fließen kann. Das ist zum Beispiel der Fall bei einem Zwerchfellbruch oder nach einer Magenoperation. Häufig klagen Schwangere - besonders im letzten Drittel der Schwangerschaft - über Sodbrennen. Das resultiert aus einem veränderten Hormonhaushalt der Frau und der Erschlaffung des Schließmuskels. Ist der Nachwuchs da, verschwindet der Reflux dann in den meisten Fällen.
Einige Patienten entwickeln als Reaktion auf den ständigen Magensäurekontakt eine Schleimhautveränderung, den Barrett-Ösophagus. Dieser geht nicht wieder zurück und muss kontrolliert werden, da das Risiko erhöht ist, dass sich daraus Speiseröhrenkrebs entwickelt.
Wurde die Speiseröhrenentzündung durch eine primäre Refluxkrankheit ausgelöst, ist es wichtig, dass der Patient unbedingt seine Lebensweise ändert. Meist ist die Ursache in diesem Fall eine falsche Ernährung (zu fettig, zu süß, zu schwer verdaulich). Kommt noch Stress dazu und/oder Übergewicht, kann schnell ein Reflux entstehen. Meist hilft bereits eine Ernährungsumstellung (fünf bis sechs kleine Mahlzeiten am Tag, auf Fett und Zucker achten) und die Reduktion von Stress. Hier kann das Erlernen einer Entspannungstechnik helfen oder leichte sportliche Betätigung. Leidet der Betroffene unter Übergewicht, sollte eine Gewichtsreduktion angestrebt werden. Sind die Beschwerden sehr heftig, kann die Einnahme von Protonenpumpenhemmern helfen. Diese Medikamente verändern den pH-Wert im Magen so, dass die Magensäure nicht mehr brennt. Allerdings ist die Einnahme keine Dauerlösung. In seltenen Fällen kann auch eine Operation Abhilfe schaffen.
Manche Medikamente sind bei häufiger Einnahme mitverantwortlich für Sodbrennen und damit für eine Speiseröhrenentzündung, beispielsweise Ibuprofen, Diclofenac oder Acetylsalicylsäure. Tabletten und Kapseln, die gegen Osteoporose oder bei Rheuma eingenommen werden, können die Gefahr einer Speiseröhrenentzündung erhöhen. Hat der Patient die Vermutung, dass sein Reflux mit seinen Medikamenten zu tun hat, kann ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt weiterhelfen. Dieser wird die Medikation dann umstellen.
Bei einer Pilzinfektion – meist durch Candida albicans ausgelöst – muss einerseits die Immunabwehr des Betroffenen gestärkt werden, andererseits medikamentös gegen den Pilzbefall vorgegangen werden. Das kann sich über mehrere Monate hinziehen und muss meist mit einer speziellen Diät begleitet werden.
Problematisch an einem Reflux ist, dass er immer wieder auftreten kann. Deswegen ist es wichtig, dass die Lebens- und Essgewohnheiten dauerhaft geändert werden. Zwar ist Sodbrennen nicht immer ein Anzeichen für eine Speiseröhrenentzündung, tritt der Reflux aber dauerhaft auf, sollte der Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen.
aktualisiert am 18.03.2020