H2-Rezeptorenblocker hemmen wie Protonenpumpenhemmer und Antazida die Säuresekretion im Magen. Zu den H2-Rezeptorenblockern gehören die rezeptfreien Mittel Famotidin und Ramitidin (Zantic®) und die verschreibungspflichten Mittel Cimetidin (Tagmet®) und Nizatidin. Der Unterschied liegt in der Dosierung.
Die Wirkung beruht darauf, dass Histamin vom Histaminrezeptor Typ 2 verdrängt wird. Diese Rezeptoren befinden sich in bestimmten Zellen des Magens. Normalerweise dockt hier Histamin an. Wenn Histamin andockt, dann wird die Produktion der Magensäure erhöht. Die H2-Blocker treten in Konkurrenz zu Histamin auf. Sie besetzten die Rezeptorstellen des Histamins und unterdrücken die Wirkung. Diese Medikamente werden bei leichten Sodbrennen und Refluxbeschwerden eingesetzt. Das Ziel ist es, die Sekretion der Magensäure zu reduzieren.
H2-Rezeptorenblocker gelten nicht als Mittel der ersten Wahl, weil sie den Protonenpumpenhemmern (zum Beispiel Omeprazol) unterlegen sind. Bei akuten und starken Beschwerden werden Protonenpumpenhemmer eingesetzt, weil sie die Säureproduktion am effektivsten unterdrücken. Bei wiederkehrendem Sodbrennen wird auf H2-Blocker zurückgegriffen. H2-Blocker haben einen geringeren Rebound-Effekt, wenn sie abgesetzt werden.
Setzt man Protonenpumpenhemmer plötzlich ab, dann reagiert der Körper mit einer verstärkten Ausschüttung von Säure, was die Beschwerden verstärkt. Aus diesem Grund ist das Absetzten dieser Medikamente schwierig. Betroffene neigen dazu, bei Wiederauftreten der Symptome erneut die Medikamente einzunehmen. Dieser Effekt kann verringert werden, wenn die Medikamente langsam abgesetzt werden. Durch die zusätzliche Einnahme von H2-Blocker schwächt sich dieser Effekt weiter ab. H2-Blocker weisen im Gegensatz zu Protonenpumpenhemmern nur einen sehr geringen Rebound-Effekt auf. Kommt Sodbrennen nur gelegentlich vor, dann greift man auf Antazida zurück.
Konkret werden H2-Blocker bei folgenden Erkrankungen eingesetzt:
Zusätzlich werden H2-Blocker zum Schutz des Magens eingesetzt, wenn Tabletten verschrieben werden, die den Magen reizen.
Die Tabletten sollen unzerkaut und ungeteilt eingenommen werden, sonst wird ihre Wirkung beeinträchtigt. Die rezeptfreien Medikamente kann man vorbeugend vor einer Mahlzeit einnehmen. Es ist darauf zu achten, dass die Tageshöchstdosis nicht überschritten wird. Es dauert etwas bis die Wirkung eintritt. Wer schnelle Hilfe benötigt, sollte auf Antazida zurückgreifen.
Zu den unerwünschten Nebenwirkungen, die auftreten können, gehören:
Cimatidin wird nur noch selten verschrieben, weil zu viele Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten können
Synonyme: H2-Blocker, H2-Rezeptorantagonist, H2-Antihistaminika
aktualisiert am 26.10.2018