Eine Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis) kann viele verschiedene Ursachen haben, die oftmals mit der Ernährung zusammenhängen. Die häufigste Form ist die Refluxösophagitis (Refluxkrankheit), bei der der Magensaft beziehungsweise der Mageninhalt durch Aufstoßen in die Speiseröhre gelangt. Durch die andauernde Reizung mit dem ätzenden Magensaft kann sich die Speiseröhre entzünden.
Verätzungen durch Säuren, Laugen oder Bestrahlungen können die Schleimhaut der Speiseröhre ebenso schädigen und so eine Entzündung verursachen.
Manche Menschen nehmen beispielsweise ihre Schmerztabletten ohne Wasser oder im Liegen ein. So bleiben die Medikamente an der Schleimhaut kleben und lösen sich dort auf, was zu einer Entzündung führen kann.
Auch können Fremdkörper wie eine Fischgräte eine Entzündung auslösen, weil sie an der empfindlichen Schleimhaut reiben. In manchen Fällen kann eine Speiseröhrenentzündung auch durch Infektionen hervorgerufen werden. Dies geschieht häufig bei sehr kranken Menschen, deren Immunsystem bereits geschwächt ist. Auslöser ist hier ein Hefepilz, der Mund, Rachen und auch die Speiseröhre mit einem gräulich weißen Belag überzieht, die sogenannte Soor-Ösophagitis.
Eine Ernährungsumstellung ist bei einer Speiseröhrenentzündung oder Refluxkrankheit empfehlenswert. Denn gerade gewisse Nahrungsmittel und Getränke können die Entzündung verschlimmern. Zudem sollte der Patient sein Gewicht reduzieren, wenn Übergewicht bestehen sollte.
Sehr fettige, üppige, süße oder saure Speisen können sich negativ auf den Verdauungstrakt auswirken und die Speiseröhre in Mitleidenschaft ziehen. Hier sollte der Patient auf Pommes Frites mit fetter Majo verzichten und lieber zum Vollkornreis oder Vollkornnudeln greifen. Zu vermeiden sind auch kurzgebratene und scharfe Speisen. Bei Getränken ist es ratsam, auf Alkohol, süße Limonaden wie Cola und kohlensäurehaltige Getränke zu verzichten. Der Kaffeekonsum sollte gestoppt oder zumindest stark eingeschränkt werden. Zu bevorzugen sind stilles Wasser und ungesüßte Tees. Gebacken oder gebraten werden sollte mit Olivenöl, Walnussöl oder Rapsöl. Dagegen sind fettige Saucen und Suppen oder Frittiertes vom Speisezettel zu streichen.
Auch beim Verzehr von Obst heißt es: aufpassen! Gerade der Verzehr von säurehaltigem Obst wie Mandarinen, Kiwis oder Orangen kann bei einer Speisenröhrenentzündung zur Verschlimmerung führen. Erlaubt sind aber beispielsweise Bananen, Weintrauben, Äpfel oder auch Erdbeeren. Der Verzehr von Avocados ist auch erlaubt, obwohl diese fetthaltig sind. Beim Gemüse sind Lauch, Knoblauch, Hülsenfrüchte, Sauerkraut oder Rotkraut weitestgehend vom Speisezettel zu streichen. Zum Verzehr eignen sich u.a. Möhren, Gurken oder Fenchel. Obst sollte zweimal am Tag und Gemüse dreimal am Tag verzehrt werden. Alle Süßigkeiten oder auch Knabberzeug wie Chips oder Erdnussflips sind gewissermaßen "Gift" bei einer Speiseröhrenentzündung.
Empfehlenswert ist der Verzehr von mehreren kleineren Mahlzeiten (fünf bis sechs) über den Tag verteilt, statt dreimal am Tag große Portionen zu essen. Die letzte Mahlzeit sollte zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden.
Sodbrennen und Speiseröhrenentzündungen sind häufig Stresserkrankungen. Da sich Stress nicht immer vermeiden läßt, kann es helfen, eine Entspannungstechnik zu erlernen. Sportliche Betätigung kann ebenfalls helfen, Stress abzubauen. Ein weiteres probates Mittel ist der Verdauungspaziergang, besonders nach sehr üppigem Essen ist er anzuraten.
Beim Schlafen ist es ratsam, den Oberkörper leicht zu erhöhen. So kann die Magensäure besser zurückfließen.
Ist die Speiseröhre bereits entzündlich verändert, kann es in Einzelfällen nötig sein, dies medikamentös zu behandeln.
Die Umstellung der Ernährung führt oft schon eine Linderung herbei und sollte dauerhaft ausgewogen und gesund sein, da Sodbrennen und andere Erkrankungen des Verdauungstraktes so nachhaltig vorgebeugt werden kann.
aktualisiert am 25.06.2017