Bei der eosinophilen Ösophagitis handelt es sich um eine chronische Entzündung der Speiseröhre. Diese tritt gehäuft bei Menschen auf, die zu allergischen Reaktionen neigen (unter anderem bei Lebensmittelallergien), Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Auslöser ist eine erhöhte Präsenz von Immunzellen (Eosinophilie). Besteht die Krankheit schon länger, kann sich unter der Schleimhaut der Speiseröhre verstärkt Bindegewebe bilden, was wiederum zu einer Verengung führt. Zudem können sich Muskelringe bilden, was die Schluckbeschwerden zusätzlich verstärkt. Die eosinophile Ösophagitis wurde erst 1978 als eigenständige Krankheit anerkannt.
Durch die chronische Entzündung verliert die Speiseröhre ihre Elastizität, so dass es zu Verengungen kommen kann. Typische Symptome der Erkrankung sind erhebliche Schluckbeschwerden und Schmerzen hinter dem Brustbein. Durch die Verengungen kann es sein, dass Nahrungsbrocken in der Speiseröhre stecken bleiben. Sind Säuglinge davon betroffen, besteht die Gefahr, dass die Nahrung wieder erbrochen wird. Betroffene der eosinophilen Ösophagitis sind gezwungen, langsam zu essen und die Speisen sehr gründlich zu kauen.
Um eine eosinophile Ösophagitis zu diagnostizieren, ist eine sehr gründliche Differenzialdiagnose (Unterscheidung von anderen Ursachen) notwendig, da die Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Vor allem muss eine Refluxösophagitis ausgeschlossen werden, also eine Entzündung der Speiseröhre aufgrund von Sodbrennen. Bei der eosinophilen Ösophagitis treten häufig auch weiße Ablagerungen auf, deswegen wird sie häufig mit der Soorösophagitis verwechselt, also einer Pilzinfektion der Speiseröhre.
Um andere Ursachen auszuschließen, werden an verschiedenen Stellen der Speiseröhre endoskopisch (über eine Spiegelung) Gewebeproben entnommen. Sind bestimmte Immunzellen vorhanden (die eosinophilen Granulozyten), kann davon ausgegangen werden, dass es sich um eine eosinophile Ösophagitis handelt. Häufig finden sich auch im Blut Hinweise auf die Erkrankung, doch nicht grundsätzlich.
Die eosinophile Ösophagitis ist bis heute nicht heilbar. Auslöser der Erkrankung ist in den meisten Fällen eine Nahrungsmittelallergie. Linderung kann hier eine Behandlung mit Steroiden (cortisonähnliche Präparate) herbeiführen, welche die Symptome unterdrücken. Sie können als Spray oder Pulver lokal verabreicht werden. Meist führt dies zur Besserung. In schweren Fällen wird das Cortisonpräparat systemisch (mit Wirkung auf den ganzen Körper) gegeben.
Zu einer Besserung kann es nur kommen, wenn der allergene Auslöser konsequent gemieden wird. Hier kann eine sogenannte Ausschlussdiät weiterhelfen. Das bedeutet, dass bestimmte Nahrungsmittel weggelassen werden müssen, nämlich Milch, Eier, Nüsse, Weizen, Soja und Krustentiere.
Die Schleimhautringe können unter bestimmten Voraussetzungen endoskopisch wieder gedehnt werden, damit der Nahrungsbrei wieder besser transportiert werden kann.
aktualisiert am 27.02.2019