Obwohl ein Speichelstein keine bösartige Erkrankung ist, kann er doch äußerst schmerzhaft sein. Ist die Drüse durch den Stein verstopft, kann diese anschwellen. Besonders bereitet der Speichelstein dann Probleme, wenn dem Betroffenen im wahrsten Sinne des Wortes „das Wasser im Mund“ zusammenläuft. Die Schwellung tritt, im Gegensatz etwa zu einer Mumps-Erkrankung, nur einseitig auf. Am häufigsten tritt der Speichelstein in den Unterkieferspeicheldrüsen auf, dicht gefolgt von den Ohrspeicheldrüsen. Hat der Betroffene den Stein oder die geschwollene Drüse ertastet, sollte er einen Arzt konsultieren.
In den meisten Fällen wird der Betroffene zunächst seinen Hausarzt aufsuchen. Wenn die Drüse geschwollen ist, wird die Erkrankung häufig mit Mumps (umgangssprachlich: Ziegenpeter) verwechselt, denn auch Erwachsene können daran erkranken. Der Hausarzt kann mittels Anamnesegespräch und einer Ultraschalluntersuchung feststellen, ob es sich um einen Speichelstein handelt oder um etwas anderes (zum Beispiel eine Entzündung oder eine Wucherung) und wird dann eine Überweisung an den Zahnarzt oder den Hals-Nasen-Ohren Arzt ausstellen.
Die weitere Therapie richtet sich nach der Lage des Speichelsteins. Liegt der Stein relativ nahe am Drüsenausgang, kann er unter Umständen ausmassiert werden. Ist er zu groß, muss eventuell der Drüsenausgang etwas geweitet werden, zum Beispiel durch eine Gangschlitzung. Diese Eingriffe können durchaus von einem Zahnarzt vorgenommen werden. Hat sich zusätzlich eine Entzündung gebildet, werden in den meisten Fällen Antibiotika verordnet.
Liegt der Speichelstein allerdings etwas tiefer, muss bei entsprechender Konstellation ein kleiner Eingriff erfolgen oder eine Stoßwellentherapie vorgenommen werden. Hierfür ist ein Hals-Nasen-Ohrenarzt der richtige Ansprechpartner. Ist eine Zahnarztpraxis entsprechend ausgestattet, kann die Behandlung auch dort erfolgen. In manchen Praxen hat sich in den letzten Jahren die Behandlung mittels Miniatur-Endoskopie etabliert. Hier wird ein Metallschaft mit einem Millimeter Durchmesser in die Drüse eingeführt. Im Schaft sind ein Arbeits-, ein Spül- und ein Lichtkanal integriert. Mit dieser Technik kann der behandelnde Arzt den Stein freispülen und mittels kleinster Zangen bergen.
Natürlich kann der Betroffene zunächst seinen Zahnarzt oder einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen, ohne den Weg über den Hausarzt zu wählen. Wichtig ist, dass dies relativ zeitnah geschieht, besonders dann, wenn sich bereits eine Entzündung gebildet hat.
aktualisiert am 15.09.2016