Ein Speichelstein muss meist entfernt werden, aber nicht immer. Den meisten Menschen ist gar nicht bekannt, dass sich Steine auch in den Speicheldrüsen bilden können. Oft messen die Speichelsteine nur wenige Millimeter, sie können aber auch bis zu mehrere Zentimeter groß werden. Selbst die kleinsten Steinchen können eine große Wirkung haben und erhebliche Schmerzen verursachen. Besonders können sie dann schmerzen, wenn sie die Drüse verstopfen oder beginnen, durch den Drüsengang zu wandern. Bleibt ein Speichelstein unbehandelt, kann er zu ernsthaften Problemen führen. In manchen Fällen verschwindet er aber auch von ganz alleine oder mit einer gewissen Unterstützung des Betroffenen.
In vielen Fällen ist die Unterkieferspeicheldrüse von einem Speichelstein betroffen. Das liegt daran, dass der Speichel hier zähflüssiger ist als zum Beispiel in der Ohrspeicheldrüse.
Kleine Speichelsteine werden oft nicht bemerkt und einige gehen von selbst ab. Hat der Stein vorher keine Beschwerden verursacht, bekommen Betroffene davon nichts mit. Wenn Speichelsteine zu Symptomen führen, können oft einfache Behandlungsmaßnahmen den Abgang des Steins bewirken.
Ist der Stein noch sehr klein, kann es durchaus helfen, erst einmal mit sogenannten „Speichellockern“ zu arbeiten beziehungsweise zu therapieren. Hier lutscht der Betroffene saure zuckerfreie Bonbons oder Drops oder trinkt Zitronenwasser. Auch saure Gurken oder eine Bouillon können speichelanregend wirken. Durch das Lutschen beziehungsweise Verzehren der speichelanregenden Lebensmittel kann der Stein unter Umständen herausgeschwemmt werden, wenn dahinter genügend Speichel ausgeschüttet wird. Das geschieht durch den Druck des aufgestauten Speichels auf den Stein, der dann regelrecht „herauskatapultiert“ wird.
Ebenfalls erfolgsversprechend ist der Versuch, den Stein sanft auszumassieren. Das gelingt sehr gut, wenn der Stein noch sehr klein ist. Ist er etwas größer, kann es helfen, wenn der Arzt unter örtlicher Betäubung eine Gangschlitzung vornimmt oder den Drüsenausgang mittels einer Sonde etwas erweitert.
Hat sich ein Speichelstein gebildet, sollte der Betroffene ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Das hilft natürlich auch zur Vorbeugung. Auf diese Weise wird der Speichel schön dünnflüssig gehalten, und ein vorhandener Speichelstein kann ebenfalls ausgeschwemmt werden, wenn dessen Dimensionen es erlauben.
Auch eine gute Mundhygiene kann helfen, dass der Speichelstein sich löst. Denn damit tut der Betroffene nicht nur etwas für die Zahnhygiene, der Speichelfluss kann durch die Zahnreinigung zusätzlich angeregt werden. Manche Ärzte raten auch zu mehr körperlicher Bewegung, um den Speichelfluss zu aktivieren.
Nur in wenigen Fällen bedeutet die Diagnose Speichelstein, dass ein Arzt zum Skalpell greifen muss. Eine Operation führen die meisten Ärzte heute eher selten durch, sondern ziehen eine konservative Therapie vor.
aktualisiert am 27.09.2016