Nicht nur in der Gallenblase oder in den Nieren können Steine entstehen. Auch die Speicheldrüsen sind anfällig für eine Steinbildung. Am häufigsten ist die Unterkieferspeicheldrüse betroffen, gefolgt von der Ohrspeicheldrüse. Ein Speichelstein kann sich zu einer schmerzhaften Angelegenheit entwickeln und in manchen Fällen eine Entzündung auslösen. Oft ist ein Gang zum Arzt erforderlich, doch der Betroffene kann auch selber aktiv werden, um den Stein zu lösen.
Hat sich ein Speichelstein gebildet, treten folgende Symptome auf: Die Drüse ist geschwollen, fühlt sich hart an und bereitet unter Umständen Schmerzen. Besonders dann, wenn dem Betroffenen „das Wasser im Munde zusammenläuft“, treten die Beschwerden auf, zum Beispiel, wenn eine leckere Mahlzeit vor ihm steht.
Speichelsteine können ab einer gewissen Größe äußerst schmerzhaft sein. Das liegt daran, dass sie dann die Speicheldrüse verstopfen und der Speichel nicht mehr abfließen kann. Ein typisches Symptom ist dann zum Beispiel eine einseitig angeschwollene Drüse kurz vor dem Essen beziehungsweise während des Essens. Zudem können sich in dem zurückgestauten Sekret Erreger wie Viren und Bakterien ansiedeln, die eine Entzündung auslösen können.
Möchte der Betroffene versuchen, den Stein selbst zu therapieren, kann er eine sanfte Massage anwenden, um diesen zu lösen. Bei einer Massage ist folgende Vorgehensweise empfehlenswert: Die Drüsenausgänge kann man als dunkle oder glänzende Punkte in der Mundschleimhaut erkennen. Hier kann der Betroffene einen Spiegel und eine gute Taschenlampe zu Hilfe nehmen. Die Gänge liegen im Wangenbereich auf Höhe der ersten oberen Mahlzähne beziehungsweise hinter den unteren Schneidezähnen vor dem Zungenbändchen.
Ist der Stein beziehungsweise die betroffene Drüse gefunden, sollte vorsichtig begonnen werden, den Stein Richtung Drüsenausgang zu massieren. Meist gelingt dies nicht gleich beim ersten Mal. Die Massage sollte also in regelmäßigen Abständen erfolgen.
Das funktioniert allerdings nur, wenn der Stein nicht allzu tief in der Drüse steckt. Ist der Betroffene sich unsicher, wie er den Speichelstein ausmassieren soll, kann ein Arztbesuch Abhilfe schaffen. Der entsprechend ausgebildete Mediziner zeigt dem Patienten dann die richtige Technik oder legt selbst Hand an, um den Stein zu lösen.
Sitzt der Stein tiefer in der Drüse, kann der Betroffene versuchen, ihn mit sogenannten „Speichellockern“ auszuschwemmen. Saure zuckerfreie Drops oder Bonbons, Zitronensaft oder saure Gurken regen den Speichelfluss an. Durch den entstehenden Druck des produzierten Speichels hinter dem Stein wird er unter Umständen ausgeschwemmt.
Außerdem sollte der Betroffene ausreichend trinken, damit der Speichel schön flüssig bleibt. Auch sportliche Betätigung kann helfen, den Stein zu lösen.
Führen allerdings alle diese Maßnahmen nicht zum Erfolg, oder es bildet sich sogar eine Entzündung, dann sollte umgehend ein Arzt beziehungsweise Zahnarzt aufgesucht werden.
Ursache könnte sein, dass der Stein bereits sehr groß ist oder zu tief in der Drüse sitzt. Ist der Stein zu groß, muss der Arzt eine Gangschlitzung durchführen. Sitzt der Speichelstein zu tief in der Drüse, kann eine Stoßwellentherapie angewendet werden oder der Stein wird endoskopisch (mittels einer Drüsengangs-Spiegelung) geborgen. Hat sich eine Entzündung gebildet, kommen zusätzlich noch Antibiotika zum Einsatz.
aktualisiert am 20.09.2016