Nicht nur Galle und Niere sind in der Lage, Steine zu bilden. Auch die Speicheldrüsen können durch Steine, sogenannte Sialolithen, verstopft werden. Neben der Homöopathie bietet auch die Naturheilkunde einige Möglichkeiten, den Speichelstein zu behandeln. Sollte er allerdings trotz der Therapie nicht verschwinden oder sich eine Entzündung bilden, ist ein Arztbesuch oder Zahnarztbesuch ratsam.
Folgende Heilkräuter können unter Umständen bei einem Speichelstein helfen.
Bertram gehört zu der Familie der Korbblütler. Die Heilpflanze ähnelt der Kamille, schmeckt aber wesentlich schärfer. Sie enthält Wirkstoffe wie Gerbstoffe, Inulin, Harz, Pellitorin, ätherisches Öl und abwehrsteigernde Zuckerverbindungen. Bertram wirkt unter anderem speichelfördernd. Auf diese Weise kann der Speichelstein durch den stärkeren Speichelabgang eventuell ausgeschwemmt werden. Bertram als Therapeutikum wird meist als Tee getrunken.
Die Kamille ist eine der bekanntesten Heilkräuter. Auch sie gehört zur Familie der Korbblütler. Die Heilpflanze enthält unter anderem Azulen, Chamazulen, Apiin, Bitterstoffe, Gerbstoffe und Gerbsäure, Flavone und viele weitere Wirkstoffe. Die Kamille wirkt unter anderem entzündungshemmend. Sie kann zum Beispiel unterstützend eingesetzt werden, wenn die Speicheldrüse durch einen Speichelstein entzündet ist. Trotzdem sollte, wenn die Drüse bereits entzündet ist, umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Die Kamille kann als Tee getrunken werden oder als Tinktur auf den entzündeten Bereich getupft werden.
Meerrettich wird umgangssprachlich auch Rachenputzer genannt. Der Name ist Programm, denn durch die Schärfe wird die Speichelproduktion angeregt. Zudem kann Meerrettich (als Wein genossen) helfen, Steine zu eliminieren. Hier muss der Meerrettich in dünne Scheiben geschnitten und mit Wein übergossen werden. Dieser Sud sollte dann abgedeckt einen Tag ziehen. Am Abend sollte der Wein dann getrunken werden. Achtung: Für Kinder, Schwangere oder Alkoholkranke ist diese Kur natürlich nicht geeignet.
Sind die Schmerzen aufgrund der geschwollenen Drüse stark, kann geriebener Meerrettich auf die Stelle aufgebracht werden. Er enthält unter anderem Vitamine, ätherische Öle, Allylsenföl, organische Schwefelverbindungen und Alloxurbasen. Er wirkt zudem antibakteriell.
Thymian ist nicht nur ein leckeres Gewürz, das vor allem in der mediterranen Küche Anwendung findet. Er besitzt auch vielseitige Eigenschaften als Heilpflanze. Er wirkt unter anderem entzündungshemmend. Ist also die Speicheldrüse aufgrund eines Speichelsteins entzündet, kann Thymian unterstützend eingesetzt werden. Als Tee angewendet verstärkt er die Verdauungsvorgänge, zu denen auch die Speichelbildung gehört. Wird diese verstärkt, kann der Speichelstein unter Umständen sogar herausgeschwemmt werden. Thymian sollte nicht während einer Schwangerschaft angewendet werden.
Folgende Schüßler-Salze können zur Behandlung von Speichelsteinen eingesetzt werden: Schüssler-Salz Nummer 1, Calcium fluoratum (Flussspat), Nummer 2, Calcium phosphoricum (Kalziumphosphat) und Nummer 18, Calcium sulfuratum (Kalziumsulfid), die auf den Stoffwechsel wirken und zur Regeneration eingesetzt werden. Von den Schüßler-Salzen nimmt man drei- bis sechsmal täglich ein bis zwei Tabletten. Die Tabletten lässt man langsam im Munde zergehen.
Als homöopathisches Mittel kann Mercurius solubilis gegen Speichelsteine angewendet werden.
Weiterhin sollen Zwiebeln und Salbei helfen, einen Speichelstein zu lösen. Zudem kann auch eine Myrrhen-Tinktur angewendet werden.
Wenn der Speichelstein noch sehr klein ist, kann ein sanftes Ausmassieren des Speichelsteins eine wirksame Therapie darstellen.
Helfen alle diese Mittel nichts und es tritt nach zwei bis drei Tagen keine Besserung ein, ist ein Zahnarztbesuch bzw. Arztbesuch unabdingbar. Denn es besteht die Gefahr, dass sich hinter dem Speichelstein durch die Ansiedlung von Bakterien und Viren eine Entzündung bilden kann, die unter Umständen auf umliegendes Gewebe übergreift. Bei einer bereits entzündeten Drüse sollten die Hausmittel allenfalls unterstützend zur Therapie des Arztes angewendet werden.
aktualisiert am 19.09.2016